Blogbeiträge Seite 5

review

Geschrieben mit Unterstützung von Sirius, Regenbogenfisch und Georg

Eine Betroffene von sexuellem Missbrauch und ein pädophiler Mann sitzen zusammen in einem Raum.

Josefine ist ein ehemaliges Opfer sexuellen Missbrauchs. Sie wurde im Kindesalter von ihrer Mutter an einen Missbrauchsring verkauft und war bis zu ihrem 18. Lebensjahr immer wieder schwerem sexuellen Missbrauch und anderen Formen psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt. Heute setzt sie sich für Menschen ein, die ähnliches erfahren mussten.

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Titelbild zu Die Chatkontrolle im Kontext Pädophilie

Stellen wir uns einmal eine Welt vor, in der es keine vertraulichen Gespräche mehr gibt. In dieser Welt wird jede private Kommunikation zwischen zwei oder mehr Personen von staatlichen Agenten mitgelesen und auf Unbedenklichkeit geprüft. Automatisierte Verfahren erfassen jede versendete Nachricht, und schauen sich jedes einzelne verschickte Bild an – Milliarden und Abermilliarden von Dateien und Wörtern, jeden Tag. Wird dabei etwas gefunden, was als kritisch eingestuft wird, werden die örtlichen Behörden – ebenfalls vollautomatisch – benachrichtigt, und stehen kurz darauf mit einem Durchsuchungsbeschluss vor deiner Tür.

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Gastbeitrag

Ich bin Markus

Mein Name ist Markus, ich bin um die 30 und ich habe diesen Namen als mein Pseudonym gewählt, weil es der Name meines verstorbenen Bruders ist. Ich bin pädophil und wurde als Kind sexuell missbraucht.

Kindheit:

Ich wuchs in einer Kleinstadt bei meiner Mutter auf, die mich und meine ältere Schwester schon etwas überbehütet hat. Sie hat gut für uns gesorgt und immer für uns gekämpft. Es gab allein bei mir schon genug zum Kämpfen. Eine falsche Schule, Mobbing, einen Vater der abwesend war... Vieles musste sie abfedern und damit war sie fast immer allein. Ich erlebte diese Zeit als sehr belastend. Aber ich habe auch gute Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend. Ich spielte gerne Gitarre und habe schon immer gerne fotografiert. Manchmal übernachtete ich bei meinen Großeltern und genoss die Zeit mit meinem Opa. Ich war auch ein glückliches Kind und daran erinnere ich mich immer gerne zurück.

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Künstliche Intelligenz ist ein Thema, welches immer mehr Relevanz in unserer Gesellschaft findet. Sei es ein Handy mit einer Gesichtserkennung zu entsperren, sein Zuhause mit der eigenen Stimme zu steuern, die Gefühle und anatomischen Informationen wie Herzschlagrate, Blutdruck und Alter durch das Sehen eines Gesichtes zu erkennen oder aber auch visuelle Inhalte, wie Bilder und Videos nach eigener Vorstellung zu generieren. Was vor 10 Jahren noch nach Science-Fiction klang, ist heute Realität. In diesem Beitrag werde ich genauer auf das Thema KI generierte Bilder eingehen und zeigen, inwieweit es die aktuellen Statistiken von Kindesmissbrauchstaten verändern könnte.

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Vor etwa 3 Jahren erschütterte eine der größten bekannten Missbrauchsfälle die Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland. Der Hauptbeschuldigte, Andreas V., hatte über viele Jahre hinweg Kinder auf einem Campingplatz in Lügde systematisch missbraucht. Möglich wurde dies nur dank massiven Behördenversagens insbesondere der zuständigen Jugendämter, welche auf zahlreiche Warnzeichen nicht oder nicht ausreichend reagiert hatten. Vor kurzem veröffentlichte das ZDF eine vierteilige Dokumentation mit dem Titel Die Kinder von Lügde, welche die Umstände des Falls versucht aufzuarbeiten. Zu jedem der vier Teile gibt es außerdem einen kurzen Begleittext, der das Thema der jeweiligen Folge kurz darstellt.

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Gastbeitrag

Uns Pädophilen wird immer wieder, wenn auch durch die Blume, indem man uns jeglichen Kontakt zu Kindern präventiv verwehren möchte, unterstellt, wir seien ungeeignet, Kontakt zu Kindern zu haben, weil wir sie doch irgendwann vergewaltigen würden. Letztendlich möchte ich einmal anhand persönlicher Erfahrungen einen Vergleich mit der Lebenswelt der Mehrheit der Gesellschaft ziehen, um zu zeigen, wie absurd es ist, das gerade uns zu unterstellen, die wir ja oft Kontakt zu Kindern haben, aber dennoch deren Grundüberzeugung, Kindern nicht zu schaden, in die Tat umsetzen.

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creative

Bin nicht Mensch, bin nicht Tier
bin ein Steppenwolf

Und der Mensch in mir sagt:
Du brauchst sie um zu leben,
du brauchst sie für dein ewig Streben
nach Liebe, bevor an dir der Irrsinn nagt

Und der Wolf in mir spricht:
Dein Schicksal liegt nicht bei ihnen,
die nur dem Hass und der Verbitt’rung dienen
Nein, sagt er, du brauchst sie nicht

Bin nicht Mann, bin nicht Kind
bin ein Steppenwolf

Und der Mann in mir denkt:
Mich hält doch nichts auf dieser Welt
Zur Einsamkeit bin ich erwählt
wer ist‘s, der mich durch dieses Leben lenkt?

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Es ist soweit. Der erste (mir bekannte) Fall einer Verurteilung wegen des Besitzes von kinderpornografischen Zeichnungen. Ein 68 jähriger Mann aus Ennepetal wurde zu 2400€ Geldstrafe wegen des Besitzes (angeblich) "sehr real" aussehender kinderpornografischer Comicdarstellungen verurteilt. Mit einer Geldstrafe ist er auch nur davonkommen, weil die Wohnungsdurchsuchung bereits 2020 stattfand. Nach der Strafrechtsreform des § 184b StGB wäre es wohl eher auf ein Jahr Haft hinauslaufen - wegen Zeichnungen!

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Gastbeitrag

Guten Tag alle miteinander.

Vor einigen Wochen kam in meinem Bekanntenkreis das Thema Pädophilie auf - natürlich dachte ich nur "Igitt, die vergewaltigen alle Kinder, auf den flammenden Scheiterhaufen mit ihnen!". ... Doch dann fiel mir plötzlich wieder ein: "Ach, warte Mal! Ich bin selber eine Sadistin, wie komme ich dazu, solche Vorurteile zu äußern, wenn ich selbst davon betroffen bin und mich nie richtig informiert habe über Pädophilie?". Also stellte ich einige Recherchen an und änderte meine Meinung rapide.

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Titelbild zu Flagge bekennen

Im Juli diesen Jahres fand der diesjährige Christopher-Street-Day in Köln statt – so weit, so normal. Was allerdings für Kontroversen gesorgt hat: Unter den Teilnehmern befanden sich auch Mitglieder des Portals K13 Online, einer Website, die sich an Pädophile richtet und hauptsächlich von dem Aktivisten Dieter Gieseking geführt wird. Der Grund für ihr Auftreten waren dabei in erster Linie gar nicht mal die Repräsentation Pädophiler, sondern persönliche Differenzen mit den Betreibern der Seite queer.de

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Zu keinem anderen Thema gibt es wohl so viele Vorurteile wie zu Pädophilie. Dazu passt, dass auch die Vergleiche, die im Zusammenhang mit Pädophilie angestellt werden, mitunter einfach nur absurd sind. Natürlich bedeutet Vergleichen nicht Gleichsetzen und ein Vergleich kann einen komplexen Sachverhalt niemals zu 100% erklären. Dennoch gibt es natürlich Vergleiche, die sich bei diesem Versuch besser anstellen als andere. In diesem Beitrag möchte ich ein paar dieser eher unpassenden Vegleiche nennen, die sich entweder besonders hartnäckig halten oder die ich besonders absurd fand.

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Diese Woche hat der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) in einem lange erwarteten Urteil die (bis dato lediglich ausgesetzte) deutsche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung (VDS) als rechtswidrig erklärt. Damit ist zum wiederholten Male bestätigt worden, dass eine anlasslose und umfassende Speicherung von Kommunikationsdaten mit geltendem EU-Recht nicht vereinbar und überhaupt nur maximal in eng begrenzten Fällen möglich ist.

Ebenfalls diese Woche hat ein Vorschlag der AG Queer der SPD Tempelhof-Schöneberg für etwas Aufsehen auf den sozialen Medien gesorgt. Die AG schlug in einem Antrag mit dem Titel

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„In jedem von uns steckt ein Hitler und ein Gandhi.“

Das war sinngemäß die Aussage eines Bekannten von mir. Ob er diese von anderswo hat, weiß ich nicht. Es soll aber auch gar nicht um diese konkrete Aussage gehen, sie symbolisiert nur ganz gut das, worum es hier gehen soll.

Heute hatte ich wieder eine Diskussion auf der Plattform gutefrage.net. Ich erwähnte, dass die Akzeptanz nicht straffälliger pädophiler Menschen auch positive Auswirkungen auf den Kinderschutz hätte. Meine Argumente waren hier vor allem, dass Stigmatisierung und Hass zu psychischen Problemen führen können. Psychische Probleme sind wiederum ein Risikofaktor für einen sexuellen Übergriff. Zudem äußern viele Menschen den Wunsch, Pädophile aus der Gesellschaft auszuschließen („Wer auf Kinder steht, darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.“). Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, fragen sich ggf., warum sie sich noch an die Gesetze einer Gesellschaft halten sollen, von der sie doch kein Teil mehr sind und in der sie eh nicht erwünscht sind.

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Vor etwa eineinhalb Jahren habe ich hier über einen Vorfall geschrieben, der sich zu der Zeit gerade in Wien abgespielt hatte. Konkret ging es um die Querdenkerin Jennifer Klauninger, die auf einer Anti-Corona-Demonstration eine Bühne erstürmte und dort öffentlich eine LGBT-Flagge zerriss, mit den Worten: "Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft."

Der Fall hat damals einiges an Empörung und sogar eine eigene Gegendemonstration ausgelöst, und zog schließlich eine Strafanzeige wegen Verhetzung gegen Klauninger und zwei weitere Aktivisten aus der Querdenker-Szene nach sich. Auf diesem Straftatbestand drohen in Österreich bis zu drei Jahren Haft. Die Angeklagten verteidigten sich daraufhin, indem sie behaupteten, in der Flagge ein Zeichen von "Kinderschändern" erkannt zu haben. Laut Klauninger sei

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Am 09.01.2022 hat das Team von "Wir sind auch Menschen" dem neu ernannten "Beauftragten der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt", Sven Lehmann, MdB, eine E-Mail geschickt. Wir haben ihm darin zu seiner Ernennung gratuliert und ihn auf die Situation pädophiler Menschen hingewiesen. Leider haben wir trotz Nachfrage bis heute keine Antwort erhalten, weshalb wir die E-Mail jetzt zumindest öffentlich machen möchten.

Sehr geehrter Herr Lehmann,

wir, das Team des Anti-Stigmaprojekts "Wir sind auch Menschen", gratulieren Ihnen recht herzlich zu Ihrem neuen Amt als Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

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Gastbeitrag

Was sind Sexpuppen mit kindlichem Aussehen? Diese Sexpuppen sind eine Nachbildung eines kindlichen Körpers und eines kindlichen Kopfes. Dabei sind diese Puppen meist aus einem Material namens TPE, selten aber auch ganz aus Silikon, darunter befindet sich ein Metallskelet mit beweglichen Teilen wie Schultern/Knien/Füße...etc. Diese Puppen weisen genauso wie andere Sexpuppen auch Öffnungen auf, um für das männliche Geschlecht eine Möglichkeit zur Selbstbefriedigung zu bieten. Es gibt auch männliche Puppen, diese sind aber nicht weit verbreitet und daher oftmals nicht in vielen Ausführungen vorhanden, können aber nach Wunsch auch erworben werden. Diese Puppen werden oftmals in China/Japan hergestellt, dabei hat man als Kunde viele Möglichkeiten, die Puppe zu verändern. Es ist möglich, einen eigenen Kopf zu erstellen, dabei wird meist ein Bild einer echten Person oder auch einer gezeichneten Person benutzt, welches mitgeschickt werden kann. Es ist auch möglich, bestimmte Körperteile zu modifizieren, um zum Beispiel das Gesicht zu verändern oder auch einzelne Finger zu bewegen, damit diese Puppe auch etwas greifen kann, das alles zu einem Aufpreis. Dabei reden wir von gut 1000€+, nach oben hin sind hier meist keine Grenzen gesetzt. Das Herstellen dauert gut 3-6 Monate und man bekommt regelmäßig Updates mit Bildern, um sicherzustellen, dass die Puppe dem Käufer auch 100% zusagt.

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Vor etwa einem Monat hat das öffentlich-rechtliche Reportageformat STRG_F eine Reportage mit dem Titel Pädokriminelle Foren: Warum löscht niemand die Aufnahmen? veröffentlicht. Um den Inhalt des Videos selber soll es mir hier aber gar nicht gehen, sondern um die Videobeschreibung, welche die Mitarbeiter von STRG_F zu dem Video verfasst haben. In der Beschreibung gehen die Autoren nämlich auch kurz auf Begriffe im Umfeld der Pädophilie ein, und das ist durchaus bemerkenswert und offenbart typische Verwechslungen, die bei dem Thema Pädophilie häufig zu finden sind.

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1. Einleitung

Immer wieder wird Menschen, die sich für Aufklärung zum Thema Pädophilie, sowie für Toleranz gegenüber nicht straffälligen Pädophilen einsetzen, vorgeworfen, die Interessen von pädophilen Menschen über den Schutz von Kindern zu stellen. Sie werden mitunter sogar angegriffen oder bedroht. Gerade vor kurzem ist es zu mehreren Fällen dieser Art gekommen.

In diesem Artikel möchte ich aufzeigen, wieso die Aufklärung über und Entstigmatiserung von Pädophilie und pädophilen Menschen im Allgemeinen und ganz konkret auch unsere Arbeit (auf

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Gastbeitrag

Ich habe einen Traum, will ich Dir sagen. Ich habe einen Traum, dass Pädophile eines Tages OFFEN mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen DÜRFEN.

Damit meine ich, dass sie sich zu ihrer Neigung bekennen können, ohne dafür diskriminiert zu werden. Damit meine ich nicht: sexuelle Handlungen jeglicher Art.

Ich möchte, dass Du durch meine Augen siehst und Dir, so wie mir, bewusst wird, warum die Erfüllung dieses Traumes nur GUTE FOLGEN haben kann. Ich werde Dir von einer Welt erzählen, in der es schon so ist. Und sie mit der heutigen vergleichen.

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Hier ein Hinweis in eigener Sache.

Austausch zum Thema Pädophilie mit dem Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"

Wir laden Euch herzlich ein zu einer Themenwoche und einem abschließenden gemeinsamen Austausch rund um das Thema Pädophilie: Wir möchten ein Gespräch anstoßen über Haltungen und Bedürfnisse, über Stigmatisierung, Behandlung, Sorgen, Ängste und über Hilfe. Dafür schaffen die Selbsthilfegruppe „P-Punkte“ und das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ einen Raum, in dem Ihr alle Eure Fragen stellen könnt.

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Über uns

Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Neuste Kommentare

Signale statt sachliche Argumente zu Scheinbare Objektivität
Je länger Puppen verboten sind, desto mehr wird das Puppenverbot zum Teil einer Norm, die so natürlich und offensichtlich erscheint, dass sie keiner Begründung mehr bedarf. Wahre Worte. Habe mir gerade erst den aktuellen Podcast der LTO angehört und genau dort wurde auch als ein Gegenargument auf eine Äußerungsstraftat folgendes geäußert: "Wir haben diese Verbote schon seit Jahrzehnten und was für ein Signal würde eine Lockerung denn senden? Ich denke nicht das es uns ohne diese Verbote besser ergangen wäre"
Wow, tolle Argumente. Danke euch! Auf ein paar Sachen will ich antworten: „dann dürfen wir uns fragen warum es dem Gesetzgeber so wichtig war, dem Randphänomen ‚Kindersexpuppen’ 2021 eine so große Aufmerksamkeit zu schenken.“ — Ich gehe von einem Randphänomen aus, weil mir Puppenbesitzer wenn es kindliche Sexpuppen angeht als eine Minderheit in der Minderheit erscheinen. Allein schon weil die ja nicht billig sind. Aber da täusche ich mich vielleicht. Dann aber hatte ich den Eindruck dass das Gesetz eher aus Aktionismus entstanden ist, also gehe ich nicht davon aus, dass es um große Zahlen ging. Auch da kann ich mich irren. „Geht es allgemein um Kinderpornographie, stimmt die Aussage „hinter jedem Bild steckt ein Opfer“ in der Pauschalität schon nicht mehr.“ — genau das wollte ich aussagen/betonen, dass dieses Argument gut ist, wenn es um echte Fotos geht und für den Rest sich bisher eher was aus den Finger gesaugt wird. Und Sirius: volle Zustimmung. Nur wird eben das ja nicht ordentlich gemacht und von extrem vielen Leuten auch gar nicht ernst genommen. Da heißt es dann „Ich hab auch mit 10 schon Pornos geguckt, hat mir auch nicht geschadet.“ so wie bei der Prügelstrafe. Erst im Urlaub zuletzt mit einer Familie gesprochen wo die 10-jährige Tochter berichtete, andauernd von Mitschülern auf den Hintern gehauen zu werden, was meiner Ansicht nach als sexuelle Belästigung einzuordnen ist. Schule? Guckt zu. Eltern der Täter? Ach hab dich nicht so. Jugendamt? Schmeißt böse guckend mit Wattebällchen. Deshalb hab ich das in meinem Kommentar nicht als relevante Option im Blick gehabt, weil ich da den Schutzmechanismen nicht vertraue. Aber recht hast du natürlich: für ein Puppenverbot sollte mein Gedanke irrelevant sein. Ich find die Diskussion total toll hier und lerne gerade einiges.
Puppenabenteuer zu Scheinbare Objektivität
Habe mir mal den Zugang zu dieser Studie gekauft "Berichtete Konsequenzen des Verbots von Sexpuppen mit kindlichem Erscheinungsbild" ($86) und ich bin sehr froh das sich das BVerfG anscheinend auch mit genau dieser Studie beschäftigt hat. Sie ist wirklich sehr gut aufgebaut und erwähnt direkt in der begrifflichen Einordnung das nach aktuellem Wissensstand die Pädo- und Hebephilie eine sexuelle Orientierung ist. "Nach aktuellem Wissensstand lässt sich die Pädophilie als eine nach ihrer Ausbildung unveränderliche sexuelle Orientierung verstehen (Cantor 2018; Seto 2012, 2017.). [...] Der Begriff sexuelle Orientierung kann mehr als die bloße Orientierung hinsichtlich eines Geschlechts umfassen." Die Studie geht auch auf die eingereichten Beschwerden ein und verlinkt direkt im Text die Webseite https://gegen-das-puppenverbot.de/ und zeigt anhand der dortigen Argumentation, wie wichtig die Puppen für viele seien, als auch das § 184l paradoxerweise zu einem erhöhten Bedarf solcher Objekte geführt hat. Das sei bei solchen Verboten wohl ein zu erwartender Effekt, so dass ggf. eher eine Zunahme solcher Gegenstände ausgegangen werden muss als davor. Eine "jetzt erst Recht"-Haltung entwickele sich. Auch erwähnt die Studie mögliche Limitationen, wie bspw. das aufgrund der laufenden Verfahren ggf. ein Selektionsbias da sein könnte da Betroffene diese Studie als ein Instrument zum Erfolg sehen. Dies wird im gleichen Abschnitt aber wieder eingefangen, da auch ähnliche Studien zum gleichen Ergebnis kommen und auch sonst keine zu großen Auffälligkeiten vorhanden sind. Anscheinend fühlen sich auch, entgegen der Erwartung des Gesetzgebers, viele nicht-Pädophile betroffen da es keine genaue Definition gibt und diese Menschen fürchten "wegen einem Körpermerkmal 5 Jahre wegen KiPO einzuwandern". Die letzte Seite skizziert eine Welt, wo es Aufgabe der Wissenschaft sei das Stigma abzubauen und ein Leben mit Puppen / Robotern für Menschen zu ermöglichen, die es legal nicht können (hier explizit nicht nur auf Pädophile beschränkt). Verglichen wird dieser technologische Fortschritt mit der Einführung des ersten Verhütungsmittels, da erstmals Sexualität für alle ohne Kinderwunsch risikofrei möglich wurde. Der letzte Satz stellt dann berechtigerweise die Frage, ob es wirklich Aufgabe des Strafrechts sein sollte solche Verhaltensweisen zu reglementieren, wenn Menschen versuchen opferlose Alternativen zu finden.
So ist es. In dem Zusammenhang sehe ich auch die m. M. n. völlig schiefgelaufene Rechtsgüterabwägung beim Thema Jungenbeschneidung. Dass das Ausleben religiöser Regeln bzw. Gebote, die in Wahrheit auf Aberglaube und albernen Ammenmärchen beruhen, höher gewichtet wird, als die körperliche Unversehrtheit von Kindern, ist völlig absurd. Sobald eine Person alt genug ist, um auch medizinisch unnötigen Eingriffen bewusst und informiert zuzustimmen, sollte sie sich selbstverständlich abschneiden lassen dürfen, was immer sie will.