Uns Pädophilen wird immer wieder, wenn auch durch die Blume, indem man uns jeglichen Kontakt zu Kindern präventiv verwehren möchte, unterstellt, wir seien ungeeignet, Kontakt zu Kindern zu haben, weil wir sie doch irgendwann vergewaltigen würden. Letztendlich möchte ich einmal anhand persönlicher Erfahrungen einen Vergleich mit der Lebenswelt der Mehrheit der Gesellschaft ziehen, um zu zeigen, wie absurd es ist, das gerade uns zu unterstellen, die wir ja oft Kontakt zu Kindern haben, aber dennoch deren Grundüberzeugung, Kindern nicht zu schaden, in die Tat umsetzen.
Ich bin seit langem Motorrollerfahrer. Auch wenn ich den Führerschein besitze. Es macht einfach Spaß.
Nun werde ich allerdings regelmäßig überholt, was grundsätzlich ja in Ordnung ist, ich möchte ja niemanden behindern.
Das folgende Szenario ist kein Horrorszenario; ich werde auch erläutern, weshalb.
Ich fahre jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit in eine völlig uneinsehbare Linkskurve und aus persönlichen statistischen Daten, die ich dabei erhoben habe, resultiert, dass ich in etwa 85% der Fälle auf der Gegenfahrbahn überholt werde. Wir erinnern uns: im Gegenverkehr in einer völlig uneinsehbaren Linkskurve, dessen Winkel etwa 90° beträgt. All diese Autofahrenden haben keinerlei Skrupel andere Menschen zu gefährden, nur weil ich ihnen mit 45 km/h, bei übrigens erlaubten 50 km/h, zu langsam bin.
Um diese These zu untermauern, habe ich die Daten auch in einer anderen Kurve mit nahezu identischem Winkel erhoben. Ich komme hier auf 80%.
Nun stelle ich einmal folgende Frage in den Raum:
Wie impulskontrollgestört müssen diese Autofahrenden eigentlich sein, dass sie Menschen, darunter übrigens auch in den Autos sitzende Kinder, potentiell tödlich gefährden, weil sie selbst entweder unwillens oder unfähig sind, auch nur ein einziges Mal 10 fucking Sekunden später am Ziel anzukommen?
Wenn ich dann wieder auf Twitter unterwegs bin und den kürzlich völlig durch die Decke gehenden Hashtag #Pädophilie lese, unter dem auch immer wieder die selben Nasen, unter anderem die Bild und andere vorwiegend rechte Akteure, aber auch Akteure aus der Mittelschicht und sogar aus dem linken Spektrum, fordern Pädos sollten keinen Kontakt zu Kindern haben, weil sie ja gefährlich seien (wobei die linken Akteure wenigstens den Unterschied zwischen Neigung und Tat erkennen), selbst wenn sie drölf Milliarden Jahre ohne Übergriffe, selbst ohne den Konsum von Missbrauchsabbildungen lebten, habe ich dafür kein Verständnis. Oder wenn die CDU, die seit Jahren verhindert, dass Kinderrechte im Grundgesetz festgeschrieben werden (mal unter uns Pastorentöchtern, als ich las, dass das nicht der Fall ist, war ich etwas sehr geschockt) und diese Partei immer noch zweistellige Zustimmungen bekommt, bin ich nicht mehr in der Lage, auch nur ein bisschen Verständnis für diese Teilzeit-Kinderschützer aufzubringen.
Ihr seid in der glücklichen Lage, eine gesellschaftlich anerkannte oder zumindest weitgehend gesellschaftlich anerkannte sexuelle Orientierung zu besitzen und versucht ständig, uns in irgeneiner Art und Weise zu diskreditieren. Wie mies ist das eigentlich?
Packt euch also einmal an die eigene Nase. Und wenn Ihr selbst nicht zu den genannten Beispielen gehört, sogar den Kinderschutz wirklich ernst nehmt, aber trotzdem Pädos als Gefahr seht, dann reflektiert einmal eure eigenen Vorstellungen von Kinderschutz.
Ja, es gibt Pädos, die Kinderrechte nur dann sehen, wenn es um die angebliche Benachteiligung freier kindlicher Sexualität geht. Um die geht es hier aber nicht. Vergewaltiger oder potentielle gibt es auch unter Menschen, die auf Erwachsene stehen und sich in sie verlieben können. Keinem Gynäkologen würde ein potentieller Übergriff vorausgesagt. Ebensowenig einer weiblichen Andrologin.
Warum also bei uns?