Thema: THERAPIE

Noch vor einigen Jahren habe ich die sogenannte "Therapiesprache" als eine Art Vorbild gesehen, eine wünschenswerte Art der Kommunikation, die respektvoll ist, die eigenen Gefühle zum Ausdruck bringt, mit der man sich besser abgrenzen und eher Gehör verschaffen kann, ohne andere Menschen anzugreifen. Offenbar ist genau das schon seit ein paar Jahren ein größeres Thema, mit dem sich bereits viele Menschen beschäftigt haben, ich möchte mich heute meiner eigenen Version widmen.

Eines gleich vorweg, ich beziehe mich hier in erster Linie auf die Art der Kommunikation, nicht wie in vielen Beiträgen zu diesem Thema auf einzelne häufig genutzte Begriffe, wie

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Neulich las ich in einen Artikel zu Therapieangeboten für pädophile Menschen den Hinweis auf die Option, auch mit triebdämpfenden Medikamenten behandelt werden zu können. Diese Möglichkeit steht in Therapieangeboten wie Kein Täter Werden, deren primärer Fokus die Prävention von Kindesmissbrauch ist, meist zur Verfügung und hat sich als eine übliche Behandlungsmethode etabliert. Medikation ist ein schwieriges und kontroverses Thema, das einen eigenen, ausführlichen Beitrag verdient hat. Mich hat der besagte Artikel vor allem an eine eigene Erfahrung erinnert, die ich im Zuge meiner Behandlung bei

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Gastbeitrag

Ich bin Markus

Mein Name ist Markus, ich bin um die 30 und ich habe diesen Namen als mein Pseudonym gewählt, weil es der Name meines verstorbenen Bruders ist. Ich bin pädophil und wurde als Kind sexuell missbraucht.

Kindheit:

Ich wuchs in einer Kleinstadt bei meiner Mutter auf, die mich und meine ältere Schwester schon etwas überbehütet hat. Sie hat gut für uns gesorgt und immer für uns gekämpft. Es gab allein bei mir schon genug zum Kämpfen. Eine falsche Schule, Mobbing, einen Vater der abwesend war... Vieles musste sie abfedern und damit war sie fast immer allein. Ich erlebte diese Zeit als sehr belastend. Aber ich habe auch gute Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend. Ich spielte gerne Gitarre und habe schon immer gerne fotografiert. Manchmal übernachtete ich bei meinen Großeltern und genoss die Zeit mit meinem Opa. Ich war auch ein glückliches Kind und daran erinnere ich mich immer gerne zurück.

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Hier ein Hinweis in eigener Sache.

Austausch zum Thema Pädophilie mit dem Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"

Wir laden Euch herzlich ein zu einer Themenwoche und einem abschließenden gemeinsamen Austausch rund um das Thema Pädophilie: Wir möchten ein Gespräch anstoßen über Haltungen und Bedürfnisse, über Stigmatisierung, Behandlung, Sorgen, Ängste und über Hilfe. Dafür schaffen die Selbsthilfegruppe „P-Punkte“ und das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ einen Raum, in dem Ihr alle Eure Fragen stellen könnt.

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Liebe Leser,

was ist diese Woche nur los? Eine regelrechte Welle an Artikeln zum Thema Pädophilie ist auf diversen Seiten veröffentlicht worden, es scheint fast so, als ob die Journalisten die Flaute an Berichten während der Corona-Hochzeit nun ausgleichen wollen. Tatsächlich gibt es diese Woche so viel zu berichten, dass ich dem alleine nicht mehr Herr werden konnte und mir die Hilfe von ilytul und Ruby geholt habe. Diese Sonntagskiste ist also nicht das Werk einer einzelnen Person, sondern eine gemeinsame Anstrengung. Und das ist auch notwendig, denn es sind mal wieder alle gesammelten Inhalte – von einer sehr erfreulichen Ausnahme abgesehen – ziemlich kritikwürdig.

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Liebe Leser,

die Corona-Krise dominiert immer noch die Medien, und Artikel zum Thema Pädophilie sind daher immer noch vergleichsweise rar gesät. Die Fundstücke, die ich diesmal mitgebracht haben beziehen sich daher nicht nur auf die letzte Woche, sondern auf die letzten beiden Wochen. Dafür habe ich aber diesmal – endlich! – mal wieder etwas Positives mitgebracht, und zwar gleich zwei interessante Interviews mit Max Weber: einmal bei Fritz, einer Radiostation des RBB, und dann bei dem Podcast von KTW. Fritz hat außerdem einen ziemlich sachlichen Artikel zum Thema Pädophilie veröffentlicht. Aber daneben gibt es natürlich auch leider wieder einiges an Hetze zu berichten, wie zum Beispiel einen Teilsieg der LGBT-feindlichen Bürgerinitiative "Stoppt Pädophilie" in Polen.

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review

Ich möchte einmal versuchen zu verdeutlichen, weshalb ich diesen Film als sehr beleidigend empfunden habe.

Er will wertfrei sein, verstärkt bestehende Vorurteile aber alleine schon dadurch, dass man (meiner Ansicht nach) merkt, wie unwohl sich die Schauspieler während des gesamten Films fühlen. Sie wirken auf mich angespannt. Als hätten sie die ganze Zeit über Angst etwas Falsches zu sagen, was ihnen später zum Vorwurf gemacht werden könnte. Als wären sie gerade lieber ganz woanders und froh gewesen, als der Film endlich vorbei war. Bestätigt wird dieser Eindruck durch Interviews mit dem Hauptdarsteller (unter anderem hier nachzulesen:

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Mascha, Caspar, Max und Aiko waren im April 2019 zu einem „Thementag Pädophilie“ an einer deutschen Uni eingeladen. Organisiert von zwei Arbeitskreisen aus den Fachschaften Medizin und Psychologie, die sich mit Diversität, Sexualaufklärung und auch Missbrauchsprävention auseinandersetzen. Das Interesse war umwerfend groß: mit 40 Teilnehmern wurde gerechnet, 85 meldeten sich an und letztendlich waren etwa 90 tatsächlich anwesend. Zur Sicherheit wurden alle registriert und mussten ihre Handys an der Garderobe abgeben.

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Stigmatisierung ist ein Prozess, bei dem eine Person oder eine Gruppe aufgrund einer einzelnen Eigenschaft abgewertet und sozial ausgegrenzt wird. Besonders gegen Menschen mit Pädophilie existiert ein starkes Stigma, was vor allem daran liegt, dass viele Menschen eine starke Verbindung zwischen Pädophilie und sexuellem Kindesmissbrauch sehen. Dies äußert sich zum Beispiel so, dass viele der Meinung sind, pädophile Menschen gehören verfolgt und bestraft – auch dann, wenn sie sich nichts zuschulden haben kommen lassen. Einer Umfrage zu Folge sind fast 50% der Befragten der Meinung, pädophile Menschen gehören grundsätzlich ins Gefängnis. Auch wollen nur wenige überhaupt etwas mit pädophilen Menschen zu tun haben, und nur 5% der Befragten konnten sich überhaupt eine Freundschaft mit einem pädophilen Menschen vorstelle.

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Nur die wenigsten Menschen haben bewusst persönliche Kontakte zu pädophilen Menschen. Das, was sie über Pädophilie wissen haben sie meistens aus den Medien gelernt, und wenn sie von Menschen mit Pädophilie hören, dann meistens nur von denjenigen, die straffällig geworden sind. Diese Straftäter sind diejenigen, die öffentlich bekannt werden, während diejenigen, die nicht straffällig werden häufig ihr Leben im Stillen leben und sich niemanden anvertrauen – und damit auch nie jemand von ihrer Existenz erfährt. Entsprechend gehen viele Menschen davon aus, dass Pädophilie und Kindesmissbrauch eng zusammenhängen, indem entweder jeder pädophile Mensch grundsätzlich Kinder missbraucht oder zumindest in ständiger Gefahr schwebt, zu einer der gruseligen Gestalten aus den Fernsehnachrichten zu werden. Die subjektive Wahrnehmung (

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Über uns

Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Neuste Kommentare

Caspar Ibichei (aka Georg) zu "Jetzt missbraucht endlich ein Kind!"
Ich hoffe, dass nicht mein Versuch der Aufklärungsarbeit für die vielen negativen Reaktionen verantwortlich war. Dort kam der WsaM-Flyer ins Bild, Leute wurden aufmerksam. Dann wäre jetzt mit einer zweiten Welle zu rechnen, weil ich mit meiner Arbeit weitermache.
"Die Menschenrechte sind genau von solchen Organisationen aufgestellt worden" Bullshit natürlich; die Menschenrechte gelten als logisch-normatives Prinzip vollkommen losgelöst von jedweder Institution oder Organisation. Sie sind die Messlatte anhand derer man menschliches Verhalten gegenüber anderen Menschen hinsichtlich objektiver Kriterien bewerten kann. Und damit natürlich auch das Verhalten von Organisationen und Institutionen, die ja in Wahrheit nichts anderes sind als Gruppen von Menschen. Ansonsten müsste man ja sagen, wenn die EU, die UN, der Europarat, der Bundestag, das Bundesverfassungsgericht oder sonst irgend ein Kasperleverein hochoffiziell festlegt, dass es menschenrechtskompatibel sei, zufälligen Unschuldigen die rechte Hand ohne Grund mit einem rostigen Hackebeil abzuhacken, dass dies dann tatsächlich nicht mehr menschenrechtswidrig sei. Natürlich ist die Menschenrechtwidrigkeit des nicht-einvernehmlichen Abhackens von Gliedmaßen des Körpers unschuldiger Menschen mittels eines rostigen Hackebeils nicht von der willkürlichen Festlegung offizieller Bürokraten in offiziellen Dokumenten abhängig, sondern von der logisch-objektiven Tatsache, dass ein solches Hackebeilschwingen die körperliche Integrität, Autonomie und die selbstbezogenen Präferenzen des Opfers tatsächlich verletzt. Und in der Tat: Das Versprechen, dass diese Institutionen menschenrechtskompatibel handeln würden, wird objektiv nicht eingehalten. Es geht übrigens auch nicht darum, das Recht des Stärkeren zu verhindern, sondern im Gegenteil darum, durch objektiv-normative Prinzipen zu koordinieren, dass die Starken (also Menschen) sich nicht gegenseitig schädigen müssen. Ansonsten könnte man auch Menschenrechte für Hühner einführen. Zur Erinnerung: Der Staat ist nicht der Stärkere, sondern die Institution, sie sich selbst offizielle politische Autorität zuschreibt. In Wahrheit sind die Staatbeamten lediglich 5% der Bevölkerung und hätten keinerlei Chance gegen die 95% der restlichen Bevölkerung, wenn diese die Autorität des Staates nicht mittragen würden. Deswegen ist es ja so dummdreist, dass die Menschenrechtsprinzipien so objektiv und unverhohlen verletzt werden. Alle verlieren, niemand gewinnt. Außer ein paar Psychopathen, die einfach nur die Welt brennen sehen wollen.
Es macht immer wieder den Eindruck, als wollen die Leute immer "Action" sehen wollen, das Wohlergehen der Anderen ist ihnen egal, solange sie diese Menschen nicht persönlich kennen, selbst wenn es Kinder sind. Oft sind es die gleichen Leute wie die, die bei einem Autounfall stehen bleiben um zu spannen. Leute, freut euch doch einfach mal, wenn einem Kind nichts passiert, statt immer auf das schlimmste zu hoffen.
Die Leute verstehen gar nicht, was für ein großes Glück es ist, dass ihre eigenen Vorurteile nicht zutreffen. Würde tatsächlich jede:r Pädophile mindestens einmal ein Kind missbrauchen, würde es bei der schieren Masse an pädophilen Menschen, die es gibt, kaum noch Kinder geben, die keine Missbrauchserfahrungen machen - vor allem, da dazu ja nochmal die nicht-pädophilen Täter:innen kommen. Und ich sage bewusst Glück, weil solche Personen exakt gar nichts dazu beitragen, dass Menschen keine Übergriffe begehen. Pro Tip: der erste Schritt, um als Gesellschaft Straftaten zu verhindern besteht nicht darin, Leuten irgendwelche Therapien aufzudrängen (egal ob sie diese brauchen oder nicht) sondern darin, dass man Menschen, die keine Straftaten begehen überhaupt erst einmal nicht so behandelt, als wären sie Straftäter.
Die Budapest-Konvention ist, im Gegensatz zur Cybercrime-Konvention ein Vertrag des Council of Europes, des Europarates, einer Art europäischen "Mini-UN" (vereinfacht gesagt). Die Cybercrimekonvention hebt diese europäische Konvention nun auf ein neues Level und baut sie auf und um, erneuert sie, passt sie an die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte an. Nichtsdestotrotz sind beide Verträge unabhängig, es wird also nicht einfach Budapest durch die Cybercrime-Konvention ersetzt, sondern beide existieren nebeneinander.