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Achtung: der folgende Text ist nichts für schwache Nerven. Zumindest muss davon ausgegangen werden, denn Nepiophilie (die sexuelle Orientierung zu Babys und Kleinkindern) scheint für viele noch schwerer erträglich als der Gedanke, dass es so etwas wie Pädophilie gibt. Das mussten wir (das sind: Ruby und Sirius, zwei Exemplare dieser schwer fassbaren Spezies der Nepiophilen) erst letztens wieder erfahren, als wir ein Video des sich überwiegend an Jugendliche richtenden YouTube-Kanals jungsfragen über Pädophilie schauten. Während die Erklärung über Pädophilie weitestgehend neutral vorgebracht wurde, musste der YouTuber sich bei der Erklärung zur Nepiophilie doch an den Kopf fassen und schwer durchatmen, denn da fange bei ihm das Kopfkino an. Aus dem daraus folgenden Unverständnis entwickelte sich das folgende Gespräch, das hier als Transkription ausschnittsweise wiedergegeben ist.


Ruby: Ach, da fängt das Kopfkino an, aber bei Dreijährigen nicht!

Sirius: Eigentlich ist das, was er vorher sagt, ja relativ in Ordnung, würde ich behaupten. Er sagt sogar explizit, dass das, was man sich halt vorstellt, wenn man horny ist, nichts aussagt darüber, wer man als Charakter ist und schafft es, diese ganzen Sachen vorzutragen, ohne dabei ein angewidertes Gesicht zu machen. Und dann, wenn es um Nepiophilie geht, dann kommt er plötzlich an mit „ja, das ist aber schon schwerer Tobak und da muss man durchatmen“. Was ist an Nepiophilie jetzt anders als an dem Altersbereich, der danach kommt?

Ruby: Das sagt eigentlich gerade mehr über ihn aus, als über uns. Dass er das gar nicht eklig findet, wenn man 10-Jährige attraktiv findet. Aber bei unter 3-Jährigen ist es auf einmal eklig. Also eigentlich sagt das nur, dass er sich das besser vorstellen könnte, weil, sorry, aber das ist nicht anders.

Sirius: Ich weiß nicht, ist das der Grund? Finden die Leute die Präferenz zu älteren Kindern tendenziell weniger schlimm? Oder müssen nochmal betonen, dass das bei Babys besonders schlimm ist, weil sie sich das bei Kindern eher vorstellen können als bei Babys?

Ruby: Das ist zumindest mein Eindruck, weil was würde diesen Unterschied sonst erklären? Er denkt konkret an Babys und Kleinkinder, stellt sich die vor und sagt, „och nee, mit dem kann man doch nichts machen“. Mit Zehnjährigen anscheinend schon, in seiner Vorstellung. Weil alles, was er vorher gesagt hat, trifft genauso auf Babys und Kleinkinder zu. Eigentlich vielleicht sogar noch mehr, weil kleine Kinder noch viel mehr auf körperliche Nähe angewiesen sind. Ein Zehnjähriger braucht nicht zu kuscheln mit Erwachsenen. Das ist nichts, was er unbedingt benötigt. Vielleicht ist es der Gedanke, dass Nepiophile das sexualisieren, dieses normale Kuscheln. Vielleicht stört ihn das daran. Vielleicht ist es leichter abzutrennen bei älteren Kindern für ihn.

Sirius: Ich kann es halt überhaupt nicht nachvollziehen. Ich denke, wenn man schon diese Trennung gemacht hat zwischen dem, was man in der Fantasie machen will und dem, wie man wirklich umgeht mit den Menschen, denen man konkret tagtäglich begegnet, dann kann man doch wirklich auf alles anwenden. Also wirklich auf alles, nicht mal nur auf Chronophilien bezogen. Also ich kann es noch irgendwie nachvollziehen, wenn Leute sich von ihrem persönlichen Ekel treiben lassen und alles, was unter 14 ist ekelig finden und ablehnen. Aber zu sagen Pädophilie ist „okay“ und Nepiophilie dann nicht mehr oder ist dann irgendwie doch nochmal eine Nummer härter, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Ruby: Überhaupt, dass er eine Trennung macht. Er hat da eine Spanne beim Video angezeigt. Er hat angefangen mit pädophil, die geht von 3 bis 12 seiner Meinung nach, und dann hat er eben Nepio hinzugefügt vor der 3. Als wenn es was anderes wäre, wenn man ehrlich ist, gehört es halt auch zusammen. Nepiophilie ist eine Unterform der Pädophilie, aber es ist trotzdem Pädophilie.

Sirius: Das ist eine Definitionssache, kann man so oder so sehen.

Ruby: Ja, aber warum sollte man gerade bei drei den Unterschied machen? Warum gerade drei Jahre?

Sirius: Es geht ja eher um den körperlichen und geistigen Entwicklungsstand und weniger um konkrete Altersangaben. Ich würde schon sagen, Babys und ganz kleine Kinder sind nochmal was anderes, als wenn sie dann älter sind und alleine laufen können und autonomer sind.

Ruby: Ja klar, ich denke, was ihn am meisten abschreckt, ist vermutlich eben diese Unfähigkeit, überhaupt richtig zu reden und sich selber auszudrücken und Bedürfnisse zu äußern, kommunizieren zu können. Bei Nepiophilie verliert er dann irgendwie aber auch nicht mehr Worte als „das sind die, die ganz kranken, die auf die stehen, die sich nicht äußern können.“

Sirius: Das ist ja so ein allgemeines Muster, dieser Gedanke „je jünger, desto kranker“ oder „je jünger, desto schlimmer“. Ich frage mich, woher das kommt. Die Leute bringen ja Missbrauch und Präferenzen sowieso durcheinander. Ist Missbrauch eines Babys schlimmer als der Missbrauch eines sechsjährigen Kindes? Oder eines zehnjährigen? Ist das der Grund, weshalb sie da nochmal differenzieren?

Ruby: Na ja, ich denke schon. Auch die schwerste Vergewaltigung von einem Erwachsenen, ist für die Leute trotzdem weniger schlimm, als die Vergewaltigung von einem Kind.

Sirius: Da kann man ja noch argumentieren, dass Kinder schutzbedürftig sind und abhängig und gar keine Chance haben, da irgendwie rauszukommen, wenn sie in sowas hineingeraten.

Ruby: Das macht für das Opfer dann aber letztendlich auch kein Unterschied. Ich glaube nicht, dass du der Frau, der das passiert ist, erzählst „was dir passiert ist, ist nicht so schlimm, wie wenn das einem Kind wäre“. Das ist doch asozial.

Sirius: Man könnte schon sagen, dass Erwachsene zumindest die Möglichkeit haben, sowas eher zu verarbeiten, weil sie das besser einschätzen können, weil sie vielleicht auch dann die Chance haben, in Therapie zu gehen. Ein achtjähriges Kind, was in der Familie missbraucht wird, das hat er ja überhaupt keine Chancen, damit irgendwie umgehen zu können. Ich meine, man könnte, wenn man wollte, diese Differenzierung machen, aber warum macht man die ja nochmal zwischen Kindern und Babys?

Ruby: Weil ein Baby noch abhängiger ist und sich nicht mal äußern kann.

Sirius: Dafür, wenn man zynisch argumentieren möchte, könnte man sagen, wenn man mit einem Baby was macht, das erinnert sich ja nicht dran. Da kommt man, wenn man in die Richtung argumentiert, sehr schnell in ziemlich zynische Vergleiche.

Ruby: Ein anderer Gedanke, der da drinstecken könnte, der dann aber wieder dafür spricht, dass er irgendwie die Trennung dann doch wieder nicht schafft von Handlung und nur Neigung, wäre, dass Missbrauch an einem Baby mehr körperliche Schäden bedeuten würde, als mit einem älteren Kind. Das könnte auch wieder der Gedanke sein,weil er sich zwangsläufig Sex mit Kindern vorstellen muss, wenn er an das Thema denkt. Und sich denkt, ja, das Baby ist dann hinüber. Der Zehnjährige nicht. Wie du schon sagst, das ist alles sehr zynisch. Ich glaube, es gibt keinen rationalen Grund, das ist reine Emotion. Einfach reines Kopfkino, wie er selber ja schon sagt und man hat ihm ja auch angemerkt, dass er sich das vorstellt, in dem Moment, wo er das erwähnt. Und das ist eigentlich alles, was man dazu wissen muss. Die Leute finden den Gedanken bei kleineren Kindern einfach ekliger, weil es einfach zu weit von ihrem eigenen Erleben weg ist. Ein 10- bis 14-Jähriger ist näher an dem dran, was sie sich noch vorstellen können. Vielleicht ist da einfach irgendwo eine Grenze, wo der Kopf sagt, nee, warum? Da kann ich nichts Sexuelles mit verbinden. Und bei einem Baby ist es halt, ja, das ist so ein klumpiges kleines Baby. Also vielleicht können sie sich das wirklich einfach nicht mehr vorstellen. Es ist rein schutzbedürftig in deren Kopf. Kann man nicht mit Sexuellen verbinden und daher ist das automatisch mehr krank.

Sirius: Vielleicht ist es auch der Gedanke, dass Babys im Grunde heilig sind. Also, dass sie aus Sicht der meisten Menschen noch so komplett nichts mit Sexualität an den Hut haben. Also wirklich nicht, noch weniger als Kinder. Und dass es deswegen als besonders schlimm empfunden wird, wenn ein Erwachsener auch nur in Gedanken in diese Welt dann seine eigenen sexuellen Ideen rein projiziert.

Ruby: Ja, das würde auch erklären, warum Nacktheit bei Kindern allgemein ab einem bestimmten Alter, ich würde sagen so ab Schulalter spätestens, auch absolut verpönt ist heutzutage. Während ein nacktes Baby legitim ist und sogar teilweise im Fernsehen noch unzensiert gezeigt wird. Das ist einfach nochmal abgetrennt von älteren Kindern. Es wird davon ausgegangen, dass ein nacktes Baby bei niemandem etwas auslöst.

Sirius: Und dann ist es umso schlimmer, wenn es dann Leute wie uns gibt, bei denen das etwas auslösen kann.


Sirius: Es gibt ja auch diese Abgrenzung selbst innerhalb der Pädoszene, dass es selbst da Leute gibt, die sich hinstellen und sagen: „die Nepios hier, die sind wirklich die Kranken, das kann man auf keinen Fall akzeptieren“.

Ruby: Darüber habe ich ja schon mal einen Blogbeitrag geschrieben. Da bin ich darauf auch kurz eingegangen, dass da der Grund ist, dass in vielen Foren und Communitys es sich um Pro-Cs handelt. Und die wenigsten Pro-Cs sind für sexuelle Kontakte mit Babys und Kleinkindern, weil selbst die sich nicht mehr schönreden können, dass da eine Zustimmung sein kann. Denn bei älteren Kindern geht das immer noch leichter, sich da zu sagen, ich kann doch mit dem reden, ich kann ihn doch fragen. Der kann doch Ja oder Nein sagen, ich kann ihm doch Sachen erklären, der kann frei bestimmen, ob er das möchte oder nicht. Ich kann mit ihm kommunizieren und schauen, wie er reagiert und was er möchte. Und das geht für die halt nicht mehr gut zu erklären, wenn das Kind zu jung ist. Deswegen ist es da auch oft sehr verpönt, weil die das eben auch nicht trennen können, eine Handlung von einer Fantasie, weil die wollen das ja in der Realität ausleben. Und daher können die sich das einfach nicht mehr vorstellen.

Sirius: Das heißt, wenn sie sich mit Leuten wie uns assoziieren würden, angenommen wir wären auch Pro-C, würden sie im Grunde ihren eigenen Anliegen schaden.

Ruby: Ja, weil sie auch wissen, dass das nun gar keine Anerkennung finden wird in der Gesellschaft. Also das Schutzalter könnte vielleicht noch auf zwölf gesenkt werden, aber niedriger wird es wohl nicht. Und schon gar nicht bei Babys und Kleinkindern, weil jeder Idiot sehen kann, dass ein Baby dem nicht zustimmen kann.

Sirius: Dabei habe ich mal gelesen, dass es früher, so im 16. Jahrhundert, teilweise wohl üblich war, dass Kindermädchen kleine Kinder zum Einschlafen masturbiert haben. Was ja darauf hindeuten würde, dass selbst das Vornehmen von sexuellen Handlungen an Babys nicht immer gesellschaftlich so verpönt und extrem abgelehnt war.

Ruby: Nein, aber ich denke mal, dass das wirklich nur bis zu einem bestimmten Alter war. Die Babys haben auch an der Brust getrunken, das wurde auch nicht als sexuell betrachtet. Es wird nicht als sexuell betrachtet in der Regel, weil das keine sexuelle Handlung ist, auch wenn dieselben Organe involviert sind. Auf derselben Stufe war das vermutlich mit den Babys beruhigen. Die haben einfach rumprobiert, was funktioniert, haben festgestellt, wenn man die da streichelt, sind die ruhiger. Ich denke, das hat absolut wirklich keinen sexuellen Bezug für diese Menschen gehabt, genauso wenig, wie für die meisten Mütter stillen an der Brust einen sexuellen Bezug hat.

Sirius: Vielleicht könnte das sogar gerade ein Zeichen dafür sein, dass mit Kleinkindern und Babys wirklich überhaupt nichts Sexuelles verbunden wird. In der Hinsicht, dass man vielleicht mit älteren Kindern sowas nicht gemacht hätte, weil das da schon auch eine sexuelle Komponente hätte haben können und bei Babys macht man das halt so, weil das halt Babys sind.

Ruby: Nicht umsonst war das ein sehr häufiges Symbolbild in Kunst und Geschichte. Nackte Babys gab es überall. Die waren der Inbegriff der Unschuld mit Flügelchen als Engel. Das sind mopsige kleine Babys, die in der Regel nackt sind. Ich glaube, die haben so gut wie nie irgendwas an, weil das nicht sexuell verknüpft wird. Später wurden die dann teilweise mit einem Feigenblatt bedeckt. Niemand hat Babys mit Feigenblättern oder Tüchern bedeckt. Da hielt man es nicht für notwendig.

Sirius: Die armen Babys, die frieren bestimmt total.


Ruby: Vielleicht auch einfach nochmal so generell aus Sicht eines Nepiophilen: es ist einfach nicht anders, als ältere Kinder zu mögen. Also für mich war das immer da. Sobald ich Fantasien mit Kindern hatte, waren die so klein. Das ist nichts, was später dazu kam oder was ich mir am Anfang versucht habe, noch irgendwie schönzureden und mich auf die Älteren zu konzentrieren, wie das manche erzählen, die pädophil sind, weil sie noch selber die Hoffnung haben, dass das mitwächst. Das hatte ich nie, die waren von Anfang an so klein in meinen Fantasien und schon als ich 13, 14 war nicht nah an meinem eigenen Alter dran. Also das war mir damals schon klar, dass das ungewöhnlich ist. Aber für mich halt immer normal, weil das parallel zu meinem Interesse an Gleichaltrigen einfach immer da war. Das eine ist mit mir mitgewachsen, das Interesse an Gleichaltrigen, und das andere ist halt immer da geblieben. Das heißt, ich habe mich nie unnormal damit gefühlt.

Sirius: Das ist ja die Standardgeschichte. Ich bin älter geworden, aber irgendwie ist das Alter, auf das ich stehe, steckengeblieben. Das war ja bei mir irgendwie so. Also ich decke im Grunde das ganze Altersspektrum ab, von Babys bis zu sogar auch Erwachsenen (ekelhaft, ich weiß). Aber es war zu Beginn des Coming-Ins überwiegend der hebephile Anteil, der sich zuerst offenbart hat und ich im Laufe der Zeit dann gemerkt habe, okay, es geht auch jünger und es geht auch noch jünger und es geht dann noch ein bisschen jünger. Das war vielleicht auch eine Internalisierung von diesem Stigma „je jünger, desto schlimmer“, sodass ich halt diesen Weg gehen musste, erst so nach und nach zu akzeptieren und dann zu erkennen, okay, wenn sieben okay ist, wenn ich mich dafür nicht verurteile, dann ist sechs vielleicht auch okay und dann vielleicht auch fünf und dann vielleicht auch vier. Vielleicht hätte ich das zu Beginn gar nicht anerkennen können, da das halt als ganz besonders schlimm zählt.

Ruby: Ich denke schon, ja. Es ist halt leichter, wenn es noch das eigene Alter ist oder zwei, drei Jahre unter einem, dann zu sagen, ich bin ja auch noch so jung, das ist ja noch normal. Das ist viel leichter, vielleicht gerade für Männer. Ich meine, ich bin eine Frau, vielleicht war es für mich deshalb auch nochmal irgendwie weiter weg davon, aber du als Mann hast wahrscheinlich noch mehr das Stigma verinnerlicht, dass du das halt einfach nicht darfst, wenn es um Kinder geht, dass das einfach nicht akzeptabel ist. Und da hat wahrscheinlich schon das Gehirn automatisch erstmal blockiert und gesagt, nee, die ganz jungen, die nehmen wir mal raus. Erstmal die, die noch nah an meinem eigenen Alter sind. Bis das halt nicht mehr geht, weil du natürlich immer älter geworden bist und dann feststellst, der Abstand wird jetzt aber auch immer größer, das ist auch nicht mehr okay, auch wenn die zwölf sind. Und dann irgendwann, wenn man sich dann einmal wirklich akzeptiert und dieses Selbstbild verinnerlicht hat, dass das alles in Ordnung ist, dann geht es natürlich auch bei den Jüngeren. Warum sollte man dann noch unterscheiden? Es ist ja letzten Endes auch einfach egal. Du kannst auch keinen Sex mit 12-Jährigen haben. Warum solltest du da einen Unterschied machen?

Sirius: Ja, eben. Sobald man unter einer gewissen Grenze ist, macht es keinen Unterschied mehr. Dann geht das Ausleben eben nur in Fantasien. Das hat mich an dem Video von jungsfragen auch gestört. Er richtet sich ja an jugendliche Zuschauer. Da finde ich super wichtig zu sagen, was er ja auch gesagt hat, dass Pädophile nicht automatisch schlechte Menschen sind und dass man dafür nichts kann. Viele Zuschauer werden gerade feststellen, dass sie pädophil sind und dann sind sowas hundertprozentig die Botschaften, die sie auch erstmal hören müssen. Nur wird es auch Nepiophile geben in seiner Zuschauerschaft, für die wäre das genauso wichtig zu hören. Und was nun aus dem Video mitzunehmen ist: selbst jemand, der Pädophile akzeptiert, die ja schon irgendwie als Abschaum vom Abschaum gelten, selbst für den bin ich noch Abschaum oder besonders krass und eigentlich unzumutbar für die Gesellschaft. Ablehnung zu erfahren von Leuten, die grundsätzlich eher offen und tolerant sind bei vielen Dingen, ist halt deutlich schmerzvoller als Ablehnung zu erfahren von Leuten, die sowieso sagen, alles was nicht heterosexuell ist gehört wieder in die Gaskammern.

Ruby: Ja, weil man da schon weiß, die kann man sowieso nicht ernst nehmen und der Großteil der Gesellschaft nimmt die ebenfalls nicht ernst.

Sirius: Das ändert sich gerade, aber ja, man weiß zumindest, dass das aus einer grundsätzlich menschenfeindlichen Ideologie kommt und man ist nicht alleine darin, dass man von diesen Leuten gehasst wird, sondern sie hassen halt alles, was zu weit von der Norm oder von einer empfundenen Norm abweicht. Und es gibt eben es eben Leute, die wirklich menschliche Vielfalt grundsätzlich anerkennen und respektieren und, und die uns dann trotzdem noch für nicht akzeptabel oder nicht tolerierbar halten.

Ruby: Obwohl sie vor allem den Unterschied verstehen. Der YouTuber hat ja ganz klar einen Unterschied zwischen sexuellen Handlungen und dem einfachen So-Sein gemacht. Und dann gibt es doch wieder eine Grenze. Dann gibt es doch wieder einen Punkt wo man sagt, nee, aber da geht es irgendwie gar nicht. Ich denke nicht, dass er das sagen wollte, aber ich glaube, ihm ist nicht bewusst, was das eben vermittelt, wenn er da auf einmal so rumeiert, wenn er es vorher nicht gemacht hat.

Sirius: Vielleicht, weil es für ihn eben auch wirklich eine rein theoretische Sache ist. Es gibt ja durchaus Dokumentationen, wo dann doch mal ein Pädophiler auftritt und ein paar Worte sagen darf, bevor der Wissenschaftler kommt und erklärt, wie man das alles verstehen und einzuordnen hat. Also man hört hin und wieder doch mal von pädophilen Menschen in den Medien.

Ruby: Von Nepios hört man nichts. Die gibt es nur im Darknet mit Hardcore-Videos, wo Babys vergewaltigt werden.

Sirius: Genau, von uns hört man wirklich nur im Kontext „wir haben wieder eine Darknet-Plattform hochgenommen und da waren sogar Videos von Vergewaltigungen von Babys“.

Ruby: Vor allem nur im Kontext Gewalt. Niemals ohne Gewalt. Bei Pädophilen, da hört man öfter mal noch, die haben sich die Beziehungen schöngeredet. Also die haben nicht immer alle die Kinder schwerst vergewaltigt, sondern gedacht, sie haben eine gleichwertige Beziehung mit dem Kind.

Sirius: Ist das vielleicht auch ein Punkt, dass die Leute denken, mit Kindern kann man ja zumindest noch reden, man kann eine Beziehung mit denen führen, eine Freundschaft aufbauen. Aber bei Babys geht das halt aus deren Sicht überhaupt nicht, weil das nur Fleischklöpse sind, die da sitzen, sabbern und sich die Hosen voll machen?

Ruby: Ja, ich denke auch. Das ist vielleicht auch ein ganz großer Punkt. Die Gesellschaft gesteht Babys nicht zu, schon Mensch zu sein. Also menschlich vielleicht, aber kein Mensch mit einer vorhandenen Persönlichkeit. Babys sind für die Leute ein blank slate. Die sind halt alle gleich, näher am Tier als am Mensch für die Leute.

Sirius: Ist die Nepiophilie für die Gesellschaft eine Schnittmenge aus Pädophilie und Zoophilie?

Ruby: Ja, vielleicht. Ich zweifle nicht daran, dass Eltern und viele andere Leute ihre Babys auch lieben, weil es halt ihr Baby ist. Ich glaube trotzdem, selbst Eltern gestehen dem eine eigene Persönlichkeit noch nicht zu. Die denken, das ist etwas, was sich entwickelt. Klar entwickelt sich die Persönlichkeit natürlich weiter. Aber die haben ja schon eine, wenn sie zur Welt kommen. Ich glaube aber, so sehen Leute das nicht. Also Bindung ist etwas, was man halt aufbauen muss mit dem Baby als Elternteil, weil das wichtig für die Entwicklung ist und weil man das Baby liebt, aber nicht ein anderer, der irgendwie darauf basierend Gefühle entwickeln kann. Das gibt's einfach für die Leute nicht. Die können das, glaube ich, einfach nicht nachvollziehen.

Sirius: Es ist deswegen auch aus ihrer Sicht noch krasser sexualisiert, weil sie sich gar nicht vorstellen können, dass da noch eine andere Komponente als eine sexuelle mit drinsteckt, dass man Kleinkinder und Babys als Nepio auch auf andere Art toll finden kann.

Ruby: Einfach von ihrer Art her, wie sie sich verhalten.

Sirius: Allein wenn man sich wirklich Babys mal anguckt und kleine Kinder in die Augen guckt und sieht, wie klar und ungetrübt sie einfach sind. Und wie sie alles um sich herum aufsaugen und wieunglaublich schnell sie auch Sachen lernen. Da kann man als Erwachsener nur sowas von neidisch sein.

Ruby: Und dass sie sich auch doch durchaus ausdrücken können. Natürlich nicht, indem sie reden. Von Geburt an versuchen Babys zu kommunizieren und lernen immer besser, wie sie das halt können, um verstanden zu werden. Aber sie versuchen das von Anfang an. Das ist etwas, was menschlich ist, was Menschen wollen, wozu sie nur einfach noch nicht die Fähigkeiten haben. Aber du würdest einem Taubstummen ja auch nicht andichten, der hat keine Persönlichkeit, weil er sich nicht so äußern kann, dass du ihn verstehst.

Sirius: Bei mir ist es eigentlich überhaupt eher so, dass dieser emotionale Teil ja bei kleineren stärker vorhanden ist und der sexuelle Teil eher bei älteren Kindern.

Ruby: Gut, das ist bei mir recht gleich, weil aber ich auch überwiegend eben auf Jüngere stehe. Aber es ist halt beides bei mir. Es ist eben ganz klar nicht nur sexuell. Das sind eigentlich genau die Sachen, die du auch sagst. Eben dieses emotionale Interesse kann halt auch dazu führen, dass das für mich sexuell verknüpft werden kann. Aber das muss es nicht immer sein. Wenn ich irgendwo Leuten begegne und da ist ein Baby, was mir zuwinkt und mich anlächelt, dann freue ich mich auch einfach nur. Das hat nichts Sexuelles für mich genauso, wie für die meisten anderen Menschen. Das ist einfach süß.

Sirius: Es ist so toll, wenn man die Ehre bekommt, kurz das Zentrum der Aufmerksamkeit von einem kleinen Kind zu sein. Vor allem, weil die noch so ungeniert einen anstarren mit großen Augen.

Ruby: Das ist halt einfach schön und besonders und emotional und bedeutet für einen Nepio vielleicht etwas mehr. Aber es ist halt auch nicht alles sexualisiert oder, es ist trotzdem einfach eine emotionale Verbindung. Es ist eigentlich wie bei Leuten, die Kinder nur mögen, ohne pädophil zu sein, nur dass wir einfach etwas stärker darauf reagieren, dass es einfach noch ein bisschen weiter geht als nur das Emotionale. Da kommt noch was dazu. Aber sonst ist es genauso. Es sind dieselben Dinge, die wir schön finden. Diese Bindung, die sie haben, die Neugier, das Interesse an allem, dass alles neu ist, dass alles aufregend ist. Dieses Bewundern der Welt, weil sie einfach noch nicht viel erlebt haben und alles noch interessant ist.

CC BY-SA

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4 Kommentare

In folgendem Abschnitt beziehst Du Dich auf Heterosexualität / Heterophilie: "Ablehnung zu erfahren von Leuten, die grundsätzlich eher offen und tolerant sind bei vielen Dingen, ist halt deutlich schmerzvoller als Ablehnung zu erfahren von Leuten, die sowieso sagen, alles was nicht heterosexuell ist gehört wieder in die Gaskammern."

Es ist mir wichtig zu betonen, dass auch pädophile Menschen heterosexuell oder heterophil sein können. Ich selbst bin heterophil (nicht heterosexuell, weil ich kein Missbrauchstäter bin, das also nicht in Realität auslebe). Ich bin heterophil, weil ich ein Mann und puellaphil, also auf kindliche Mädchen ausgerichtet bin. Was hier mit dem Begriff "heterosexuell" eigentlich gemeint ist, ist der Begriff "teleiophil" oder "teleophil" (ersteres ist die häufigste Schreibweise), was der korrekte Begriff für Menschen ist, die sexuell auf das erwachsene Körperschema ausgerichtet sind. Ich halte das für wichtig das zu betonen, weil "heterosexuell" zu schreiben und dann damit einen Unterschied zur "Pädophilie" zu ziehen, sachlich falsch ist und eher für noch mehr Verwirrung sorgt.

Ich bin übrigens auch zu einem gewissen Anteil nepiophil, was ich meistens "infantophil" nenne, was aber aufs Selbe herauskommt. Interessant zu lesen finde ich, dass Sirius diesen Teil seiner Sexualpräferenz erst nach und nach herausgefunden bzw. akzeptiert hat. Mir war schon sehr früh klar, dass ich auch sehr kleine Mädchen emotional und sexuell attraktiv finden kann. Das Stigma habe ich glücklicherweise nie verinnerlicht. Es ist erschreckend, was das mit so vielen Pädos gefühlsmäßig hinsichtlich Selbsthass etc. macht. Wenn man niemandem etwas tut - und das ist bei Pädophilie so, wenn man keine Kinder sexuell behelligt - dann kann man auch souverän zu seiner Sexualpräferenz stehen. Ich sehe jedenfalls kein Grund, warum sich aufrechte Menschen für ihre Sexualpräferenz schämen oder gar verurteilen sollten.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass auch pädophile Menschen heterosexuell oder heterophil sein können.

Ja, wahrscheinlich wäre heteronormativ hier das passendere Wort gewesen.

"Da finde ich super wichtig zu sagen, was er ja auch gesagt hat, dass Pädophile nicht automatisch schlechte Menschen sind und dass man dafür nichts kann." -

Wenn man sich - rein hypothetisch - seine sexuelle Präferenz aussuchen könnte und sich jemand bewusst für eine pädophile Präferenz entscheiden würde - auch dann sollten Menschen mit dieser Präferenz (und deren Entscheidung dafür) toleriert werden. Schließlich wäre man auch dann nicht automatisch Täter oder ein "schlechter Mensch" - und nur darauf kommt es an.

Guter Punkt - das sehe ich im Grunde genauso. Aber wenn man gerade am Anfang seines Coming-Ins steht ist es finde ich dennoch eine wichtige Botschaft, um überhaupt erst einmal zu verstehen, dass man kein schlechter Mensch ist. Denn man kann kein schlechter Mensch wegen etwas sein, worauf man überhaupt gar keinen Einfluss hat. Erst wenn man das verinnerlicht hat, kann man überhaupt anfangen darüber nachzudenken, einen anderen Blickwinkel auf die eigene Sexualität zu entwickeln.

Rubricappula

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Ich bin das Rotkäppchen, Ende 20 und verheiratet mit meinem Wolf Sirius. Ich bin nicht-exklusiv heteropädophil/nepiophil, das heißt für mich, ich interessiere mich für Männer in etwa meinem Alter und Jungs um die 1-7 Jahre. Ich engagiere mich ehrenamtlich als Moderatorin in unserem Selbsthilfechat. Zeichnen entspannt mich, (auch wenn meine Zeichnungen aussehen als hätte sie ein Kind gemalt :D) ansonsten treffe ich mich mit Freunden, gehe spazieren, schreibe Geschichten, koche für andere, lache viel und bin allgemein sehr gerne albern.

Sirius

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Mein Name hier ist Sirius – angelehnt an den Doppelstern im Großen Hund. Ich bin etwa Anfang 30, und studierter Informatiker. Seit meiner Jugend weiß ich, dass ich mich zu Kindern besonders hingezogen fühle. Und auch wenn der Umgang damit nicht immer einfach war, so hat es mich doch auch unter anderem zu meinem Rotkäppchen geführt, mit der ich in einer glücklichen Beziehung lebe. In meiner Freizeit versuche ich einen Beitrag zur Aufklärung über Pädophilie zu leisten, mache gerne Musik und verzweifle gelegentlich an der Gesellschaft.

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@Kampf gegen Windmühlen @Klase Exakt! Danke & schließe mich vollumfänglich an! @Max Weber "Bester Satz aus den Kommentaren, finde ich: „hinter jedem Bild steck ein Opfer“ — das war mal das Argument und das war+ist ein sehr gutes Argument." Das war/ist aber nur dann ein gutes Argument, wenn es explizit um Mißbrauchsabbildungen ging/geht. Geht es allgemein um Kinderpornographie, stimmt die Aussage „hinter jedem Bild steckt ein Opfer“ in der Pauschalität schon nicht mehr.
@Max Als ich schrieb, Kinder würden das nicht mitbekommen, ging ich von Pädos aus, bzw. von allein lebenden Menschen. Diese Situation wird mit Sicherheit auch der überwiegende Teil aller Fälle sein, in denen sich Menschen eine Liebespuppe - und gerade ein Liebespuppenkind! - zulegen würden. Schon zum Selbstschutz wäre es sicherlich nicht anzuraten, sich eine Liebespuppe in einem Haushalt anzuschaffen, in dem auch Kinder leben. Denn wer möchte schon gerne Rede und Antwort stehen - und gesellschaftliches Ansehen, oder gar Sorgerecht samt Arbeitsplatz aufs Spiel setzen, wenn das Kind in Kindergarten oder Schule von einer entsprechenden Puppe erzählt? Gerade bei Liebespuppenkindern wird jeder normal denkende Mensch höchste Vorsicht walten lassen. Ich sehe die Relevanz daher nicht. Aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel, und es gibt ja auch unvorsichtige Menschen. Was also machen wir mit denen? Ein komplettes Verbot von Liebespuppenkindern nur wegen solcher Leute einzuführen (oder in diesem Fall beizubehalten), ist dennoch ein zu harter Eingriff. Denn für den Kinderschutz würde die Einschränkung reichen, dass es verboten ist, erotische Dinge Kindern zugänglich zu machen. Ein solches Verbot haben wir für Pornographie, die Erwachsene zeigt, durchaus. Die Art der Pornographie selbst ist in diesem Fall also nicht verboten. Doch der Zugang für Kinder ist gesetzlich reglementiert. Warum sollte das bei Liebespuppen - oder Liebespuppenkindern dann abweichend durch ein Generalverbot geregelt werden? Ein Generalverbot ist ein zu harter Eingriff in Grundrechte und kann durch ein milderes Mittel gelöst werden. Demzufolge könnten jene, die darin eine Notwendigkeit sehen, analog zu der Einschränkung von „Erwachsenenpornos“, verbieten, dass Liebespuppen (insbesondere Liebespuppenkinder) Kindern zugänglich gemacht werden dürfen. Auch auf das Binden von Polizeiressourcen und das Verbrennen von Steuergeldern, das Du in Deinem Kommentar relativierst, möchte ich gerne eingehen: Das Puppenverbot §184l StGB habe ich nur als Beispiel angeführt, denn ich schrieb: die zusätzlich wegen der Einführung von nutzlosen und diskriminierenden Verboten wie §184l StGB Man beachte das „wie“. Am Ende wird die Menge von Verboten, ähnlich diesem Verbotes, den Ausschlag geben. Wir dürfen durchaus davon ausgehen, dass diese Art von rein symbolischen „Kinderschutzgesetzen“ zunehmen wird und der Trend so fortgesetzt wird, wenn das Bundesverfassungsgericht dem keinen Riegel vorschiebt. Denn beispielsweise für KI generierte Materialen gilt genau genommen dasselbe. Und die dürften eine weit größere Verbreitung finden, als Liebespuppenkinder. Selbst wenn Modelle verwendet würden, die nachweislich CSAM-frei und zertifiziert sind, wäre das nach heutigem Strafrecht verboten. Selbst erotische Zeichnungen mit Kindern sind stark eingeschränkt. Das alles zu verfolgen bedeutet eine erhebliche Belastung von Polizeiressourcen und Steuermitteln. Sirius hat diesbezüglich übrigens einen sehr schönen Artikel geschrieben, wie man es besser machen könnte. Dein Argument kann ich hier übrigens auch umdrehen: Wenn der Besitz, die Herstellung, der Verkauf, der Kauf und die Verbreitung von Liebespuppenkindern ein so verschwindend kleines Phänomen sein soll, dass es, wie Du vermutest, eben kaum weitere Polizeiressourcen blockiert und nur eine unbedeutende Menge an Steuergeldern verbrennt, dann dürfen wir uns fragen warum es dem Gesetzgeber so wichtig war, dem Randphänomen „Kindersexpuppen“ 2021 eine so große Aufmerksamkeit zu schenken. Zu behaupten, damit die erschreckend hohen Zahlen von Missbrauchsfällen in den Griff bekommen zu können ist realitätsfremd, wenn es sich nur um ein Randphänomen handelt. Zumal fehlte (und fehlt immer noch) jeglicher Beweis, dass es so etwas wie die behauptete „Hemmschwelle“ überhaupt gibt, die angeblich durch Liebespuppenkinder „gesenkt“ werden soll. Auch mit Deiner Argumentation wird das Generalverbot von Liebespuppenkindern also überhaupt nicht plausibler.
Die aktuelle Rechtslage in vielen Staaten ist halt schon sehr kontraproduktiv. Wenn ein Pädophiler keine opferlosen Alternativen hat, dann ist es umso einfacher reales Material zu konsumieren, da die Gesellschaft ihn ohnehin nicht akzeptiert und er "so oder so" in den Knast wandert. Klar verzichten wahrscheinlich die meisten aus ethischen Gründen auf reales Material , vor allem in den Zeiten von KI, aber es wird nicht gerade wenige geben die sich das auf diese Art rationalisieren. Viele unterschätzen wie animalistisch Menschen denken und wenn man als Dreck behandelt wird, dann verinnerlicht man das auch. Warum sollte jemand reales Material konsumieren, oder Kinder missbrauchen wenn er viele Alternativen hat? Dann hat der Knast eine ganz andere Wirkung, weil er dann seine legalen Möglichkeiten gänzlich verliert. Der soziale Druck ist stärker.
Kampf gegen Windmühlen zu Scheinbare Objektivität
Ob dieser Paragraph nur ein Papiertiger ist, oder nicht spielt keine Rolle für die Betroffenen. Es ist die permanente Angst erwischt zu werden und seine Puppe, welche viele als einen Partner verstehen, dauerhaft zu verheimlichen. Außerdem ist es ausreichend, wenn entsprechende Objekte/Bilder mittels einer Altersverifikation nur für Erwachsene zu sehen sind. Wenn sich viele nicht daran halten (bspw. "normale" Pornographie") dann kann nicht die Lösung sein etwas absolut und pauschal zu verbieten. Bzgl. virtuellem Material gab es bereits internationale Operationen von Europol (Operation Cumberland) aus. Ja, hier fließen gewaltige Ressourcen in dessen Bekämpfung, die an anderer Stelle besser aufgehoben sind. Das wird in Zukunft sehr stark zunehmen, da selbst für Kriminelle kaum noch ein (wirtschaftlicher) Anreiz besteht reale Kinder zu missbrauchen. Eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.
Ich finde das ist einer der einleuchtendsten Aufsätze, den ich bisher dazu gelesen habe. 👍🏼 Den Absatz mit der Menschenwürde würde ich gern mal im Zusammenhang lesen können, aber das finde ich sehr interessant: es sieht für mich wus wie ein Rettungsversuch, wo man merkt: „Oh die ursprüngliche Erklärung taugt nix. Übermorgen ist Abgabetermin, äh, äh, jemand nen Vorschlag, was wir stattdessen schreiben können?“ — statt die Sache an sich zu hinterfragen. Du machst in deinem Text jedoch einen Fehler, meiner bescheidenen Meinung nach: anzunehmen Kinder würden davon nix mitkriegen. Kinder kriegen bekanntlich immer mehr mit, als den Erwachsenen lieb ist. Und sobald du Liebespuppen im Umlauf hast wird es zusätzlich auch dumme Leute geben, die die offen rumliegen lassen und dann stoßen ihre Kinder darauf. Ich hätte als Kind bei Gelegenheit definitiv „Doktorspiele“ mit so einer Puppe probiert. Ob und welchen Einfluss das auf mich gehabt hätte mitzukriegen, wenn mein Papa oder Onkel Puppen bumst, die so aussehen wie meine Mädchen in meinem Alter und darunter, … ich denke gut wär das für mich und mein Verhältnis zur Sexualität sowie meine sozialen Kontakte nicht gewesen. So ganz unrealistisch ist das leider nicht. Vergleiche Pornographie, da kommen die Kids auch ran und das zB halte ich für viel dramatischer als es derzeit in der Gesellschaft behandelt wird! Und manche Kommentare sagen, dass die Verfolgung von Puppenbesitzern und fiktiven Bildern die Strafverfolgungsbehörden zusätzlich belaste. Die Logik ist schon klar, aber wieviele Fälle sind das denn aktuell so? Wieviele Leute sind bereits zu Geldstrafen oder Knast verurteilt worden seit es diese Gesetze gibt? Wievielen Anzeigen folgte eine ernstzunehmende Ermittlung? Also: wie groß ist die Gefahr konkret als Puppenbesitzer unter die Räder zu kommen: ist die groß oder ist der Paragraf bisher eigentlich ein Papiertiger, weil ihn kaum wer kontrolliert? Beispiel: Kindern Pornos zugänglich zu machen ist ebenso strafbar, doch meines Wissens wurde noch nie jemand deswegen verurteilt (und es würde auch alle Eltern kriminalisieren, die ihrem Kind ein internetfähiges Handy geben). Doch es interessiert offenbar einfach niemanden. Das gibt es ja auch deshalb frage ich nach der tatsächlichen Größe der Gefahr und in welcher Größenordnung es tatsächlich das Verbrennen von Steuergeldern verstärkt. Bester Satz aus den Kommentaren, finde ich: „hinter jedem Bild steck ein Opfer“ — das war mal das Argument und das war+ist ein sehr gutes Argument. Heute sieht man weitere Verbrechen und sucht sich dazu Begründungen. -kopfschüttel-