Lasst uns doch einmal über ein Thema reden, das selbst innerhalb der Pädophilencommunities eher wenig Beachtung findet: die sogenannte Nepiophilie oder auch Infantophilie. Der Name sagt es eigentlich schon, es handelt sich hierbei um die sexuelle und/oder romantische Anziehung zu den jüngsten in unserer Gesellschaft - Babys und Kleinkinder.

Wie andere Gruppen Nepiophilie sehen:

Ganz allgemein kann man wohl sagen, dass Nepiophile in der gesellschaftlichen Hierarchie  noch unter den restlichen Pädophilen (ja, die Nepiophilie ist eine Form der Pädophilie) stehen. Die meisten Teleiophilen (das ist die Norm, also Menschen, die sich zu Erwachsenen hingezogen fühlen) dürften mit dem Begriff nichts anfangen können, da er selten verwendet wird. Wenn sie aber an Leute denken, die sich zu Babys und Kleinkindern hingezogen fühlen, verbinden sie diese vermutlich als erstes mit dem Darknet - mit Missbrauchsringen, dem gravierendsten Missbrauchsmaterial, das sie sich vorstellen können und in erster Linie mit Sadismus und Gewalt.

Die Idee, dass jemand sich sexuell zu sehr jungen Kindern hingezogen fühlt, schließt für sie aus, dass ein ehrliches Interesse am Wohlergehen dieser kleinen Menschen bestehen kann. Es gilt die weitverbreitete Ansicht, dass es hier ausschließlich um Machtausübung und Lust an Qual gehen kann. Liebevolle Gefühle und den Wunsch, die Kinder genauso vor Schaden bewahren zu wollen wie das bei den meisten Menschen auch der Fall ist, ist unvollstellbar. Die Abscheu geht also noch tiefer als bei Pädophilen, da sich keiner vorstellen kann und will, dass jemand beim Anblick niedlicher und schutzloser Säuglinge etwas anderes als elterliche Gefühle empfinden kann. Sexuelle Empfindungen gegenüber dieser Altersgruppe stellen damit für viele ein Ausschlusskriterium für einen gesunden Geist dar.

Die meisten Teleiophilen denken auch nicht an Kleinkinder und Babys, wenn sie an Pädophile denken. Sie denken viel eher an 6-15 Jährige und reagieren daher umso geschockter, wenn sie realisieren, dass die menschliche Sexualität keine Untergrenze hat. 

Und auch für pädophile Menschen sind die gerade beschriebenen Dinge oft gar nicht so viel anders. Nepiophile Menschen werden selbst innerhalb der meisten Pädophilencommunities als eine unbedeutende Untergruppe oder direkt als nicht-existent betrachtet. Oft wird sich entschieden davon abgegrenzt mit der Begründung "Pädophilie sei ja etwas ganz anderes", eine gewisse Erhabenheit schwingt mit, ganz so als sei jemand etwas besseres, wenn er in erster Linie an älteren Kindern interessiert ist. Nepiophile sehen sich z.B. mit dem Vorurteil konfrontiert, sie seien auch mental auf der selben Stufe wie ihre bevorzugte Altersgruppe. 

Ich denke ein ganz bedeutender Grund für diese eher ablehnende Haltung ist, dass sich missbrauchsbefürwortende Haltungen bei Babys und Kleinkindern nochmal deutlich schwieriger rechtfertigen lassen, als bei älteren Kindern. Solche negativen Zuschreibungen konnte ich bisher jedenfalls ausschließlich von Menschen lesen, die denken ihre Sexualität auch schadlos mit der bevorzugten Altersgruppe ausleben zu können, stünde ihnen nicht die Gesetzeslage im Wege. Somit steht die Existenz von Menschen, die Kinder mögen, denen selbst Pro-Cs nicht zugestehen einem sexuellen Kontakt wissentlich zustimmen zu können, massiv den eigenen Ansichten entgegen. Es erscheint für sie daher notwendig, sich dagegen zu wehren mit ihnen gleichgesetzt zu werden, da sie selbst ihrer Meinung nach ja einvernehmliche sexuelle/romantische Beziehungen mit ihrer bevorzugten Altersgruppe führen können.

Wie ich das sehe: 

Noch mehr als bei Pädophilen, die ältere Kinder mögen, spielt das Kindchenschema eine enorm große Rolle bei Nepiophilen. Das heißt jedoch nicht, dass man nicht gleichzeitig die selben emotionalen Gefühle empfinden kann, wie ein Teleiophiler - das Kind beschützen zu wollen, es zu umsorgen und einfach da zu sein. Man setzt nicht plötzlich eine andere Reife voraus, wie viele vielleicht denken würden und man ist nicht daran interessiert die natürliche Schutzbedürftigkeit auszunutzen. Man sieht die Besonderheit in der Entwicklungsstufe, in der sich das Kind befindet und berücksichtigt das im Umgang. Anders gesagt: man denkt gerade nicht, dass das Kind ein Objekt ist, sondern sieht die Schönheit in diesem Menschen so wie er gerade ist.

Außerdem ist es an sich völlig irrelevant, wie alt die bevorzugte Altersgruppe eines Pädophilen ist, da man so oder so keine romantisch-sexuelle Beziehung mit Kindern führen kann. Mit einem 1 Jährigen genauso wenig wie mit einer 10 Jährigen. Ich halte daher weder etwas von dieser Abgrenzung, noch von der größeren Empörung, nur weil die Kinder jünger sind. Entscheidend bleibt, wie man selbst mit seinen Gefühlen umgeht. Und diese Gefühle haben grundsätzlich nichts damit zu tun, wie die Kinder diese sehen würden oder in welcher Form diese von ihnen erwidert werden können bzw. ob sie überhaupt erwidert werden können.