Geschrieben von Rubricappula, Regenbogenfisch und Sirius.
Im Juli diesen Jahres fand der diesjährige Christopher-Street-Day in Köln statt – soweit, so normal. Was allerdings für Kontroversen gesorgt hat: Unter den Teilnehmern befanden sich auch Mitglieder des Portals K13 Online, einer Website, die sich an Pädophile richtet und hauptsächlich von dem Aktivisten Dieter Gieseking geführt wird. Der Grund für ihr Auftreten waren dabei in erster Linie gar nicht mal die Repräsentation Pädophiler, sondern persönliche Differenzen mit den Betreibern der Seite queer.de, zu deren Boykott sie mit Flyern und einem Plakat aufriefen. Die Aktivisten traten unter einer eigenen Flagge auf – dazu aber später mehr.
In einer Meldung zu der Aktion auf seiner Website fordert Gieseking außerdem, die Bezeichnung LGBTIQ+ um ein „P“ für Pädophile zu erweitern. Damit verbunden ist für ihn die Gleichsetzung mit den bisherigen der LGBTIQ+-Bewegung angehörenden sexuellen Orientierungen. Das Problem dabei: Gieseking und die K13 gehören im deutschen Raum zu den lautesten Aktivisten, die sich regelmäßig und sehr offen für die Legalisierung von sexuellen Kontakten zwischen Kindern und Erwachsenen einsetzen. Genau dies ist natürlich der Punkt, der im Nachhinein von vielen Medien aufgegriffen und herausgestellt wurde, darunter unter anderem die BILD, queer.de selbst, Der Westen, das Magazin Schwulissimo.de und Der Express. Der Eindruck, der dadurch entsteht, ist der, dass jeder Aktivismus von Pädophilen die Legalisierung von Kinderpornographie und Kindesmissbrauch zum Ziel hat.
Es wurde deswegen sogar eine Anfrage an den Landtag NRW gestellt. Diese ging allerdings von der AfD aus und ist wahrscheinlich homophob und durchaus politisch motiviert, um die angebliche Gefahr durch die Akzeptanz der LGBTIQ+-Community hervorzuheben und damit den Bogen zu den Grünen zu spannen.
Da in all diesen Berichten, wie so oft, jede Form des Aktivismus zum Thema Pädophilie über einen Kamm geschert wird, ist dies für uns Grund genug, uns dazu ebenfalls zu äußern und Stellung zu nehmen.
In der Pädophilen-Community (sowohl in Deutschland als auch international) gibt es einen unüberwindbaren ideologischen Graben, der sich an der Frage aufwirft, ob Sex zwischen Kindern und Erwachsenen grundsätzlich abzulehnen ist. Auf der einen Seite stehen diejenigen, welche sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen aufgrund des Potenzials dem Kind damit langfristig zu schaden, grundsätzlich ablehnen, auf der anderen Seite diejenigen, die der Ansicht sind, dass in den meisten Fällen den Kindern ein Schaden erst durch die Gesellschaft eingeredet wird, und das Schutzalter folglich gesenkt oder ganz abgeschafft werden sollte.
Dieter Gieseking und die von ihm 1993 gegründete Aktivistengruppe "Krumme 13" gehören eindeutig zu der letzteren Gruppe. Sie fordern die Legalisierung von sexuellen Handlungen mit Kindern, und haben dazu unter anderem entsprechende politische Petitionen unterstützt.
Auf ihrer Webseite ist immer wieder von den angeblichen "Unrecht der §§ 176 ff [Sexueller Missbrauch von Kindern] und 184 StGB [Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte]" die Rede. Dieter Gieseking selbst ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie bereits vorbestraft. Als Beispiel ein paar Zitate von der Webseite:
Eine Legalisierung von eindeutig selbst bestimmter Sexualität zwischen Älteren und unter-14-Jährigen ist der beste Schutz vor tatsächlicher sexueller Gewalt gegen Kinder."
Der Besitz von gewaltfreien und einhellig hergestellten Bildern & Videos muss europaweit wieder legalisiert werden. Der Gesetzgeber ist aufgefordert, den deutschen § 184 ff StGB entsprechend zu reformieren.
Als Gründe für diese Forderungen wird angeführt, dass einvernehmliche, also auch vom Kind gewollte, sexuelle Handlungen zwischen (pädophilen) Erwachsenen und Kindern möglich seien und ein Verbot dieser Handlungen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern und Pädophilen einschränken würde. Dieter Gieseking plädiert u.a. dafür, bei sexuellen Handlungen von Erwachsenen mit Kindern zwischen "sexueller Einvernehmlichkeit" und "sexueller Gewalt" zu unterscheiden, da für ihn nur letzteres unter Strafe stehen sollte.
Zwar ist es richtig, dass es verschiedene Formen des sexuellen Missbrauchs von Kindern gibt und nicht jeder Missbrauch die brutale Vergewaltigung eines Kleinkindes darstellt. Dennoch sind wir bei Kinder-im-Herzen der Ansicht, dass sexuelle Handlungen mit Kindern immer zumindest das Potenzial in sich tragen, dem Kind zu schaden und wer Kinder wirklich liebt, daher grundsätzlich darauf verzichtet. Die Forderungen von Dieter Gieseking und K13 sind somit unvereinbar mit den Grundsätzen von KiH.
Auf bild.de steht seit dem 19.07. ein Artikel über Giesekings Auftritt am CSD online, in dem auch die MAP-Flagge prominent gezeigt wird. Darunter in fetter Schrift die Empörung des BILD-Journalisten: "Unfassbar: Die Gruppe fordert ein Ende der Kriminalisierung des sexuellen Interesses Erwachsener an Kindern!"
Dies ist natürlich grundsätzlich schon eine irrsinnige Aussage, denn das reine sexuelle Interesse an Kindern ist selbstverständlich keine Straftat. Strafbar sind lediglich sexuelle Handlungen an Kindern durch Erwachsene, doch auch für deren Legalisierung steht die MAP-Flagge nicht. Andere Medien, die über den Fall berichten, sprechen im Zusammenhang mit der K13 von "ihrer Flagge" und erwecken somit den Eindruck, die MAP-Flagge würde Gieseking gehören und seine Ansichten bezüglich der Entkriminalisierung von sexuellen Kontakten zwischen Kindern und Erwachsenen repräsentieren. Erst kürzlich griff der ehemalige Chefredakteur der BILD in einem von Lügen, Falschaussagen und diskriminierenden Äußerungen gefüllten Video den Fall auf und denunzierte dabei MAPs und Menschen, welche diese Flagge nutzen, kollektiv als "Kinderschänder".
An dieser Stelle etwas Geschichtsunterricht. Die MAP-Flagge, unter der Gieseking auf dem CSD aufgetreten ist, existiert tatsächlich und wird etwa auf sozialen Medien als Symbol der internationalen MAP-Bewegung benutzt. MAP steht hierbei für "Minor Attracted Person" und schließt neben pädophilen auch hebe- und ephebo-/partheonophile Menschen ein – also alle, die sich zu Minderjährigen hingezogen fühlen. Anders als z.B. von Snopes behauptet ist die MAP-Flagge kein Troll-Experiment1, sondern wurde ursprünglich im Juni 2018 von Stenna, einer Bloggerin auf Tumblr entworfen, welche als Unterstützerin für die MAP-Community auftrat. Die Bedeutung der Farben wurde von ihr wie folgt beschrieben:
Besonders sei auf das weiße Zentrum der Flagge hingewiesen, das in Stennas ursprünglicher Fassung für "Unschuld und den festen Willen, keine Übergriffe zu begehen" steht. Ganz klarer Teil der Flagge und ihres Ursprungs ist also die Ablehnung sexueller Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern. Diese Verknüpfung ist derart tief in der Idee der Flagge verankert, dass einige Aktivisten, die sich für die Legalisierung sexueller Kontakte mit Kindern einsetzen ihre eigenen Versionen entwickelt haben2. In einigen dieser Versionen fehlt bezeichnenderweise das weiße Zentrum der originalen MAP-Flagge.
Ebenso stimmt es nicht, dass die MAP-Community sich für die Inklusion in die LGBTIQ+-Community einsetzt. Die MAP-Community leiht sich zwar diverse Ideen aus der LGBTIQ+-Bewegung – nicht zuletzt das Konzept einer "Pride Flagge" – daraus folgt aber nicht, dass ein Anschluss an die LGBTIQ+-Bewegung angestrebt wird. Eine allgemeine Haltung dazu gibt es zwar nicht, da es keine übergreifende MAP-Organisation gibt und die Bewegung aus vielen verschiedenen Individuen und Gruppen mit teils unterschiedlichen Ansichten besteht. Es sind uns aber keine größeren, ernsthafte Bestrebungen bekannt, Teil der LGBTIQ+-Bewegung zu werden. Dies wird häufig fälschlicherweise berichtet, geht aber zumeist auf Leute zurück, welche die Ideen der MAP-Bewegung nicht verstanden haben oder die versuchen, die LGBTIQ+-Bewegung zu denunzieren.
Die MAP-Community als Ganzes steht also nicht für die Inklusion der Pädophilie zu LGBTIQ+. Ebenso ist die MAP-Flagge kein Symbol für die Legalisierung sexueller Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen. Im Gegenteil, im Kern der Flagge kodiert ist die Überzeugung, dass der Verzicht auf das Ausleben der Sexualität mit Kindern der einzig richtige Weg ist, mit sexuellen Präferenzen zu Minderjährigen umzugehen.
Die ursprüngliche Intention der MAP-Flagge war vor allem, ein Symbol zu erstellen, mit dem sich Menschen identifizieren können, die sich zu Minderjährigen hingezogen fühlen und die keine Übergriffe begangen haben oder begehen wollen. Es geht darum, die Botschaft zu verbreiten, dass pädophile Menschen genauso wenig verdienen, aufgrund ihrer Sexualität verurteilt und verabscheut zu werden, wie zum Beispiel homosexuelle Menschen – auch wenn sie im Gegensatz zu Homosexuellen diese Sexualität nicht mit anderen Menschen einvernehmlich ausleben können. Es geht darum zu zeigen, dass der massive Hass und die Stigmatisierung, mit der MAPs tagtäglich konfrontiert werden ungerechtfertig, unmenschlich und grausam ist, und dass sich niemand, der sich zu Jüngeren hingezogen fühlt deswegen zu schämen braucht oder als Monster fühlen muss. Die Pride-Flagge als Befreiungsschlag von Scham und Selbsthass. Es geht ausdrücklich nicht darum, Sex mit Kindern gesellschaftsfähig zu machen.
In Anbetracht dessen kann man eigentlich nur eine Frage stellen:
Was erdreistet sich Gieseking, unter dieser Flagge auf dem CSD aufzutreten und Werbung für seine Plattform zu machen, auf der er seit Jahren für die Entkriminalisierung von Sex mit Kindern kämpft?
Die Flagge stammt von Leuten, und wird auch heute noch von Leuten verwendet, die sich seit Jahren gegen Aktivisten wie die K13 positionieren, und die entsetzt wären zu erfahren, dass dieses Symbol öffentlich derart entfremdet wird. TNF 13 etwa, einer der führenden Persönlichkeiten in der englischsprachigen MAP-Community, fand dazu ziemlich deutliche Worte:
As for the pro-contact question, it is absolutely not for their use. They can fuck themselves. […] I’d add they can fuck themselves if they think the white stripe means anything other than the commitment to never engaging sexually with children.
Deutsche Übersetzung von uns:
Was Aktivisten für die Legalisierung sog. einvernehmlicher sexueller Kontakte angeht: die Flagge ist absolut nicht für deren Gebrauch bestimmt. Die können zur Hölle fahren. […] Ich würde noch hinzufügen, dass sie zur Hölle fahren können wenn sie denken, die weißen Streifen stehen für irgendwas anderes als die Verpflichtung, keine sexuellen Handlungen mit Kindern einzugehen.
Kritisch zu betrachten ist darüber hinaus natürlich auch die Rolle der Medien, insbesondere der BILD, die Giesekings Haltungen unkritisch übernommen und damit die gesamte MAP-Community in Verruf gebracht haben. Die Bedeutung und die jahrelange Tradition der Flagge wird an keiner Stelle richtig dargestellt, stattdessen wird die falsche Interpretation der K13-Aktivisten unkritisch übernommen, um sich anschließend öffentlichkeitswirksam darüber zu empören.
Die K13 sieht sich gerne als Sprachrohr aller pädophiler Menschen, und spielt dabei allzu häufig die Differenzen zu den ideologisch anders ausgerichteten Gruppen als unbedeutende Meinungsverschiedenheit in einzelnen Bereichen herunter. Dies ist ganz klar nicht der Fall. Dadurch, dass die Medien Giesekings Haltungen als die Ansichten "der Pädophilen" verbreiten, spielen sie ihm genau in die Hände und stellen ihn genau dort hin, wo er sich selber gerne sieht.
Durch das Beanspruchen der MAP-Flagge für seine eigenen Zwecke, versucht Dieter Gieseking den Anschein von Einheitlichkeit innerhalb der Pädophilenszene zu erwecken. Er stellt es so dar, als spräche er für "die Pädophilen" insgesamt, als teile jeder seine Ansichten und dass er damit repräsentiv für alle Pädophilen und Hebephilen wäre - dies ist aber nicht der Fall. Dazu beenden wir diesen Artikel mit einigen persönlichen Stellungnahmen zu den oben beschriebenen Vorfällen und dem Aktivismus der K13.
Aktivismus im Zusammehang mit Pädophilie kann ganz unterschiedliche Facetten haben und ist nicht gleichbedeutend mit dem Ziel sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen zu legalisieren. Ich bin es Leid unreflektiert in den selben Topf geworfen zu werden wie Gieseking, nur weil sie in ihm das Bild des Pädophilen bestätigt sehen, das sie sowieso schon im Kopf haben, wenn sie das Wort "Pädoaktivist" hören. Es wird ihnen ein einfacher Grund geliefert, ihre Vorurteile, ihren Hass und ihre Ablehnung Pädophiler als ganz gewöhnliche Menschen, weiterhin nicht hinterfragen zu müssen.
Ich fühle mich weder von Gieseking vertreten, noch möchte ich mit ihm verglichen werden, nur weil ich mich ebenfalls als Aktivist betrachte und ich wünschte, die Medien würden die offensichtlichen Unterschiede ebenfalls erkennen.
Ganz abscheulich finde ich Aussagen seinerseits wie diese:
Die gesellschaftliche Akzeptanz von völlig enthaltsam lebenden Pädophilen ist die Voraussetzung für mehr...!
Damit will er andeuten, dass wir für ihn als eine Art "Sprungbrett" dienen können, er in der Akzeptanz von Pädophilen wie uns, die sexuelle Handlungen mit Kindern grundsätzlich ablehnen, also nur den erste Schritt zu seinem Ziel, der Legalisierung von Sex mit Kindern und Kinderpornografie, sieht.
Dieser Sichtweise und Hoffnung ist von unserer Seite eine klare Absage zu erteilen. Wir leben nicht nur deshalb "völlig enthaltsam" weil sexuelle Handlungen mit Kindern verboten sind, sondern weil wir der Überzeugung sind, dass diese Handlungen potenziell immer schädlich sind und daher zurecht verboten. Wir werden nicht zulassen, dass, sollten unsere Anliegen jemals gehört werden, dies nur der erste Schritt zur Legalisierung von sexuellem Kindesmissbrauch (denn genau das ist Sex mit Kindern) ist.
Die Akzeptanz von Gefühlen und Gedanken, für die niemand etwas kann, ist etwas vollkommen anderes als die Akzeptanz von Handlungen, die immer das Potenzial in sich tragen, anderen Menschen (in diesem Fall besonders schützenswerten Kindern) zu schaden und sie zu traumatisieren. Und ich bin mir sicher, dass auch die Gesellschaft in der Lage ist, dies zu erkennen. Uns zu akzeptieren, heißt nicht Dieter Gieseking, heißt nicht K13 zu akzeptieren.
Es ist ein ganz großer Schlag ins Gesicht, die MAP-Flagge als Symbol der K13 in den Medien zu sehen. Immer wieder erweisen sich Menschen, die Sex mit Kindern legalisieren wollen als einige unserer größten Gegner. Dies sorgt dafür, dass unser eigener Aktivismus regelmäßig in Verruf gebracht wird, da die Entstigmatisierung der Pädophilie als gleichbedeutend mit der Entkriminalisierung sexueller Handlungen mit Kindern gesehen werden.
Es ist schwer genug, sich gegen Vorurteile und Diskriminierung in der Gesellschaft zu wehren. Diese Arbeit wird nicht dadurch vereinfacht, dass uns Menschen zusätzlich noch skeptischer begegnen, da sie befürchten unsere Arbeit sei nur die Vorbereitung für die Legalisierung von Kindesmissbrauch.
Abschließend ist es vor allem eins: unglaublich frustrierend. Es ist eine Sache, für Meinungen und Ansichten abgelehnt zu werden, die man vertritt und hinter denen man stehen kann. Es ist etwas anderes, für Meinungen abgelehnt zu werden, die man genauso ablehnt – einfach weil wir in einigen anderen Punkten ähnliches sagen, was durch Andere aber in der Gesellschaft als "gefährliche Narrative der Kindersex-Befürworter" etabliert ist.
Stennas Tumblr-Account wurde kurz nachdem die Flagge an Popularität gewann von jemanden übernommen, der gegenüber MAPs ablehende Haltungen hat. Diese Person hat ihren Blog daraufhin zweckentfremdet, um Hassbotschaften an MAPs zu verbreiten. Dies hat wohl einige Fact-Checking-Seiten zu der Schlussfolgerung bewogen hat, dass es sich bei der Flagge um ein Trollexperiment handele. ↩
Diese Teilbewegung bezeichnet sich selber stellenweise als "YesMAPs" - eine ironische Verballhornung des Begriffs "NOMAP", der für "non-offending MAP", also nicht-übergriffiger MAP steht. ↩
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Ich bedanke mich sehr für die objektive Darstellung der "Gegenseite". Oft werden uns "Pro-Contact"-Leuten falsche Absichten unterstellt um die eigene Position als besser darzustellen.
Ich habe aber trotzdem eine kleine Anmerkung: Ich finde dass wir (pro-contact) durchaus berechtigt sind die Flagge zu verwenden da wir grösstenteils auch der Überzeugung sind das ein "Übergriff" zu begehen ein no-go ist. Diese Meinung von uns wird aber oftmals gern wegen oben genannter Absicht unterschlagen.
Zwar haben wir diese Überzeugung aus anderen Gründen als Ihr (die Gesellschaft bewirkt den Schaden) aber sie stimmt meiner Meinung nach trotzdem mit der Ausssage auf der Flagge überein.
Natürlich ist es frustrieren wenn sich eine Gruppierung offen für die Legalisierung von Sex mit Kindern einsetzt. Ich verstehe das voll und ganz da es mich auch frustriert. Es hilft uns (Pro- und Anti-) kein Stückchen weiter. Es ist eine zu radikale Forderung als dass sie jemals von jemandem in der Gesellschaft in der heutgen Zeit akzeptiert wird. Das einzige was man damit erreicht ist dass sich potentielle Unterstützer abwenden. Es wäre toll wenn alle Aktivisten das Buch "Rules for Radicals" lesen würden. Dann wären solche Fehler sicher seltener.
Ich wünsche uns allen den Erfolg den wir verdienen und ich denke im Grossen und Ganzen machen wir Fortschritte.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Die Wurzeln der Flagge liegen strikt in der früheren NOMAP-Szene auf tumblr, die Flagge hieß ursprünglich sogar NOMAP-Flagge. NOMAP steht im Wortsinn zwar für "keine Übergriffe begehend", ist im tatsächlichen Gebrauch aber eher ein Synonym für "Anti-Contact".
In Pro-Contact Kreisen wird die NOMAP-Bewegung daher lächerlich gemacht und marginalisiert. Auch diejenigen Pro-Contacter, die keine Straftaten begangen haben, identifizieren sich kaum mit dem Begriff.
In Anti-Contact Kreisen wiederum verliert der Begriff seit einigen Jahren auch zunehmend an Beliebtheit. Einmal weil der Begriff zu starke legale Implikationen hat und damit nicht den "ideologischen Kern" trifft (es geht nicht um die lokal gültigen Gesetze, sondern um die Ablehnung sexueller Kontakte mit Kindern). Und andererseits, weil er impliziert, dass "normale" MAPs dann ja straffällig sein müssen.
Zwei interessante Quellen dazu:
Nebenbei bemerkt finde ich auch die Begriffe Anti-/ und Pro-Contact irreführend, da Anti-Contact eine grundsätzliche Ablehnung von Kontakten mit Kindern impliziert, während es tatsächlich nur um sexuelle Kontakte geht.
NOMAP und die MAP-Flagge sind also Symbole, die eindeutig in der Anti-Contact Ideologie verankert sind. Ein Aktivist, der sich öffentlichkeitswirksam für die Legalisierung sexueller Kontakte mit Kindern einsetzt, hat unter der MAP-Flagge nichts verloren.
Nein, man muss zwar „tolerieren“ (also aushalten und Vertreter dieser Ansicht nicht misshandeln), dass es Leute gibt, die meinen auch Sex mit Kindern wäre ein legitimes Ziel (egal ob heute oder in der Zukunft), aber niemand muss das akzeptieren, gutheißen, neutral bewerten/behandeln oder es als legitim anerkennen. Es geht hier schließlich nicht um die Frage, ob man blaue, braune oder bunte Socken mag, ob man Investitionen in diesen oder jenen Wirtschaftszweig für sinnvoll erachtet, sondern ob man sich der Illusion hingibt (und als Ziel verfolgt) es wäre irgendwie irgendwann mal okay, Kinder zu ficken. Auch da in dem Zuge immer wieder üblen Missbrauchstätern (Ilja Schmelzer etwa) ein respektabler Platz geboten wird und die scheußlichen Dinge, die Kinder erlebt habe, verhöhnt werden als „das sind doch nur alte Bilder“ oder „eingeredet“. Und ja, unsere Gesellschaft ist ziemlich krank und macht auch selbst einen Teil des Schadens aus (bzw macht ihn nicht besser) und versündigt sich tagtäglich an uns NO-MAPs durch die Stigmatisierung. Doch das ändert nichts an den übrigen Tatsachen.
Danke für diesen richtig richtig tollen Artikel Ruby, Sirius und Regenbogenfisch!
Hab mich mal durch ein paar der in der einen Fußnote verlinkten Hassbotschaften durchgelesen. Bedauernswerte Menschen, die so von Hass zerfressen sind.
Das hier aber brachte mich zum Schmunzeln: „these people say they’re “no contact” and “not proud” but then they clearly state what ages they’re attracted to (that’s what AOA means in the bio), “pride” flags, defending babysitting kids (I thought “no contact” meant NO. GODDAMNED. CONTACT??).“ Irgendwie süß zu sehen, dass da jemand so schlecht aufgepasst hat. „No Contact“ oder „Anti-contact“ beziehensich ja explizit nur auf sexuellen Kontakt.
Es freut mich für dich, dass du darüber teilweise lachen kannst. Ich wünschte ich könnte es. Stattdessen erfüllt es mich selbst nur mit einem brennenden, lähmenden Hass, der meinen ganzen Verstand seit 2 Jahren vergifftet.
Ich finde diese ganze Art der Leute einfach nur abgrundtief abstoßend und widerwärtig. -Trotz dessen, dass diese Kommentare sind nicht einmal das verkommenste und verstörenste sind, dass ich so gelesen habe. Die NO-MAPs wollen im Großen und Ganzen nur, dass Nicht-Täter sein entstigmatisiert wird. Ob nun manche dabei stolz sind und über ihr AoA reden ist letzten Endes einfach nur sch***egal (Aber daran wird sich eben auch schon aufgehangen). Jedoch sind es ironischerweiße grade genau diese Bemühungen, welche nur noch mehr Hass gegen sie schürrt, was wiederrum die Notwendigkeit von Bemühungen um Entstigmatisierung und Support umsomehr bestätigt. Zu lange über diese ungerechte Ironie und die Unfähigkeit/Unwillenheit der Hassprediger diese zu erkennen nachzudenken, kann einen einfach nur wahnsinnig machen.
Dass diese Hater bedauernswert sind mag ja eine beruhigende Vorstellung sein, aber ich garantiere dir, dass ihr Hass gegen Unschuldige sie in der Tat nicht zerfrisst. Zerfrisst es die meisten Menschen, dass sie ebenfalls unschuldige Pädophile hassen? Also ich bemerke davon nicht viel. Es ist eher wie der Hass gegenüber Vergewaltigern. Es zerfrisst einen ja auch nicht einen Verbecher zu hassen, welcher eine grausame Tat begangen hat. Und in den Gedanken dieser Leute besteht im Hass gegenüber beiden Gruppen eben kein Unterschied.
Toll ist ja auch dieser Satz zu Begin: "Not an anti, not an ally, just a training psychologist with some fucking sense" Ach ja? In was spezialisiert sie sich denn, wenn ich fragen darf? Ich würde eine Wette abschließen, dass sie nicht ein bisschen Erfahrung mit Jenen, die sie so gerne in Therapie stecken will hat. Einfach nur typisch.
Über die Dummheit des "[...] If you’re so proud of being pedophiles then show your fucking faces. But no, you’re all scared cause you know damn well you’ll get your fucking throat slit on sight. [...]"-Kommentars muss man erst gar nicht reden. Jedem Menschen mit einem Funken Verstand im Kopf sollte klar sein, warum dieser Kommentar einfach nur bösartig, zynisch und frei von jedem Inhalt ist.
Dass die Leute weiter unten in der Archivseite sich auch noch wie tolle Kinderschützer fühlen, weil sie irgendweilche (wahrscheinlich zu meist) unschuldige Leute denunziert haben, ist ebenfalls exemplarisch für alles was an dem Verhalten der Leute so verachtenswert ist. -Da kann man sich gegenseitig schonmal wirklich auf den Rücken klopfen über diese "gute Tat" einen auf 31er gegen Unschuldige zu machen, welche lediglich mehr Menschlichkeit sehen möchten. Und all das, während man dabei nicht einen Finger krumm macht für tatsächlichen Kinderschutz. Wahrhaftige Helden! Ich hatte noch ein paar weitere Gedanken, als ich den "Show your face"-Thread sah, aber ich behalte diese mal lieber für mich selbst.
Das Ganze macht mich einfach nur krank und zeigt so plastisch, wie sehr die "Moral" vieler Menschen nicht wirklich auf Prinzipen beruht, sondern auf Instinkten. Welche Prinzipien hat jener, der nicht einmal zwischen schuldig und unschuldig unterscheiden kann/will? Simple Antwort: Keine!
Alles in Allem kann man sagen, dass zwar Vieles auf Ignoranz und Ekel beruht, aber dass das ist sicher nicht alles ist. Viele wollen gar nicht zuhören. Viele verdrehen absichtlich jedes Wort, dass von NO-MAPs und deren Unterstützern kommt. Und einige sind schichtweg bösartig und genießen es einfach menschliche Boxsäcke zu haben, die keiner verteidigen wird. Letztere sind nicht zu erreichen, Erstere schon (zumindest bis zu einem gewissen Grad). Ich frage mich, ob es möglich ist mehr Empathie in der zweiten Gruppe zu wecken, indem man sie mehr für die Unmenschlichkeit der ersten Gruppe sensibilisiert. Statt auf der WSAM-Seite nur die stigmatisierenden Aussagen prominenter Leute zu zeigen, könnte man doch auch zusätzlich noch in einem eigenen Reiter die Crème de la Crème der unmenschlichsten Aussagen auf sozialen Medien zeigen, welche in Bezug zur NO-MAP-Bewegung so geäußert werden. Meint ihr, dass das ein vernüftiger Vorschlag ist?
Abgesehen davon, spreche ich hiermit ebenfalls mein Lob zu diesem wichtigen Artikel aus!
Schade dass ihr so über andere Pädophile herzieht, nur weil sie nicht eurer Meinung sind.
Wer sich öffentlich hinstellt und seine Meinung äußert muss auch damit leben, dass diese öffentlich kritisiert wird.
Ich sehe jedenfalls nicht, dass wir blinde Solidarität mit allen Menschen zeigen sollten, die zufällig die gleiche Sexualität haben wie wir. Die Frage, ob Kindesmissbrauch legalisiert werden sollte ist mehr als nur eine "kleine Meinungsverschiedenheit", sondern eine ganz fundamentale Grundsatzfrage.
Eine andere Meinung zu haben ist das eine, aber "unsere" Symboliken zu entfremden und damit zu einem Symbol für die Legalisierung von Sex mit Kindern zu machen, oder unsere Arbeit als Sprungbrett für "mehr" instrumentalisieren zu wollen - das sind Dinge, gegen die ich mich ganz klar wehre.
Sich von jemandem abzugrenzen ist nicht "über jemanden herziehen".
Ich finde nur man sollte würdigen das er sehr aktiv als Aktivist ist und auch nicht vergessen, dass sollte eure Vorstellung Wirklichkeit werden man euch jederzeit mit dem es könnte mehr passiert sein als erlaubt ist einen Strick drehen
Problem ist, dass sein Aktivismus ganz direkt schädlich für uns ist. Dank Menschen wie Gieseking (damit meine ich insbesondere auch die pädophilen Aktivisten bei den Grünen und aus den Anfängen der Schwulenbewegung) besteht ein ständiger Generalverdacht gegen uns, dass wenn wir keine Kinder direkt Missbrauchen, so doch zumindest Kindesmissbrauch legalisieren wollen. Das macht es uns so viel schwerer, überhaupt Gehör zu finden. Wir wurden schon an vielen Stellen abgewiesen, weil die Leute Bekanntschaft u.a. mit der K13 gemacht haben oder an die sog. "Pädophilen-Debatten" bei Organisationen wie den Grünen denken und Angst hatten, für die Legalisierung von sexuellen Kontakten von Kindern instrumentalisiert zu werden.
Genau deswegen ist das keine Sache von "wir verfolgen bis auf ein, zwei Detailfragen die gleichen Ziele". Er arbeitet gegen uns, ob er es will oder nicht.
trotzdem werdet ihr akzeptieren müssen, dass es auch Pädophile gibt, die eben anderer Ansicht sind als ihr und für eben "mehr" kämpfen, die das nicht so sehen dass jeder Kontakt abzulehnen ist nur weil er evtl. vielleicht potentiell irgendwie mal schädlich sein könnte. genauso wie ihr dafür kämpft anerkannt zu werden kämpft auch Dieter und sicher einige andere ebenfalls für Anerkennung, nur eben nicht als noMAP, sondern als aktive Pädophile. was bitte bringt es denn als Pädo anerkannt zu sein, wenn man die Zuneigung und sexuelle Anziehung zu Kindern eh nie ausleben darf und können wird? genau - nüx! außerdem stellt Dieter in seinem Blog auch klar, dass er diese Flagge vor dem Kölner CSD und der Berichterstattung überhaupt nicht kannte, also damit auch gar nichts zu tun hat. er selbst war überhaupt gar nicht auf dem Kölner CSD, und ich auch nicht. das waren nur 2 User aus dem K13 Forum, die aber dort nicht zur Redaktion, zum "Staff" gehören, sondern einfach nur angemeldete Benutzer sind.
Du versuchst zwar die Gefahr mit all den Wörtern wie "vielleicht" und "irgendwie mal" zu relativieren, aber sogar du streitest nicht ab, dass diese Gefahr da ist. Und trotzdem stellst du/stellt ihr eure sexuellen Bedürfnisse über das Wohl von Kindern.
Was es bringt? Es bringt, dass man als pädophile Person nicht mehr für seine Neigung gehasst wird und gesagt bekommt, dass man eine immerwährende Gefahr für Kinder ist und am besten tot sei. Es bringt, dass Pädophile nicht mehr das Stigma der Gesellschaft internalisieren und beginnen, sich selbst zu hassen und als Monster zu sehen, sondern im Reinen mit ihrer Neigung sein können und ihre Fantasien ohne schlechtes Gewissen genießen können. Es bringt, dass unschädliche Möglichkeiten, die Pädophilie auszuleben wie gezeichnete Pornografie oder entsprechende Sexpuppen, wieder erlaubt werden. Es bringt, dass niemand davor Angst haben muss, dass das bekannt werden der eigenen Neigung, den sozialen Tod bedeuten würde.
Du tust mir Leid, wenn Sex mit Kindern für dich das einzige ist, wofür du kämpfst und worin du einen Wert siehst. Aber danke dass deine Aussagen einmal mehr zeigen, dass wir abgesehen von der Neigung wirklich gar keine Gemeinsamkeiten haben.
Wir haben nicht geschrieben, dass er selbst auf dem CSD gewesen ist. Er hat über diese K13-Mitglieder, die dort waren, berichtet, deren Forderungen befürwortet und es war auch die MAP-Flagge in seiner Berichterstattung zu sehen. Letztlich spielt es keine Rolle, ob er persönlich dort war oder nicht. Die Haarspalterei lenkt nur von unserer eigentlichen Aussage ab. Es geht nicht darum, ob wir die Tatsache akzeptieren, dass es Pädophile mit anderen Ansichten gibt, sonder dass niemand, der sich dazu bekennt, Sex mit Kindern legalisieren zu wollen, das Recht hat, eine Flagge zu schwenken, die für das genaue Gegenteil steht.
Als eine Unterstützerin (aktiv bei SuH/ GSA) möchte ich mich kurz äußern und v.a. den Leuten von kinder-im-herzen danken, dass Ihr Euch immer wieder so klar abgrenzt, die problematischen Dinge klar benennt und Euch nicht vereinnahmen lasst von Menschen die das Ziel verfolgen, Sex mit Kindern zu legalisieren oder solchen, die es ... wie soll ich sagen... einfach nicht so genau nehmen wollen, die immer die "Ausnahmen" betonen etc.
Hinweisen möchte ich auf einen Begriff über den ich beim Lesen der Kommentare fassungslos gestolpert bin, in diesem Zitat von Dave_C: "genauso wie ihr dafür kämpft anerkannt zu werden kämpft auch Dieter und sicher einige andere ebenfalls für Anerkennung, nur eben nicht als noMAP, sondern als aktive Pädophile.".
Aktive Pädophile??? Ich denke dieser Begriff alleine bringt gut auf den Punkt, weshalb es hier keine Gemeinsamkeiten geben kann und solche Ansichten dem Ziel der Entstigmatisierung der pädophilen Neigung absolut entgegenstehen.
Wenn ich davon ausgehe, dass ein Pädophiler wenn er "aktiv" ist sexuelle Übergriffe auf Kinder begeht (und JEDE sexuelle Avance, möge sie noch so "zärtlich" und "aus Liebe geschehen" sein ist ein Übergriff) - dann steigt automatisch die Gefahr die von pädophilen Menschen für Kinder ausgeht an. Denn wer garantiert, dass ein "passiver" Pädophiler immer passiv bleibt? Dass er nicht wie ein "Schläfer" plötzlich seine Verwandlung zum aktiven Terroristen durchmacht, irgendwann im Leben doch mal "aktiv" wird. "Aktiv" hat im Deutschen auch eher positive Konnotationen, "passiv" negative. Der Begriff "aktive Pädophile" lässt also auch mitschwingen, dass es gut sein könnte, wenn jemand "sein eigentliches Selbst" "aktiv" auslebt. Puh.
Dass man sich mit solch einer Einstellung und solchen Begriffen mit Siebenmeilenstiefeln davon entfernt, irgendwann mal als sexuelle Minderheit als schützenswert gesehen zu werden, auch rechtlich, ist klar. Finde ich jedenfalls - und ich gehöre einem recht gut informierten Teil der Bevölkerung an.
Wenn ich mit Leuten über Pädophilie rede - und manchmal tue ich das mit ganzen Fortbildungsgruppen - dann kann so ein Satz alles wieder kaputt machen, was sich bei den Leuten durch Aufklärungsarbeit verändert hat und sie sind schnell wieder bei "alle einsperren, die sind per se gefährlich, wenn nicht jetzt, dann irgendwann und alles andere ist pure Maskerade".
Ich bin auch ein aktiver Pädophiler. Nein, ich habe keinen Sex mit Kindern.