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Danke! :)

Passend dazu habe ich neulich den ersten Bericht über eine gefundene Kindersexpuppe gefunden, die wohl von einem Besitzer in einer Nacht-und-Nebelaktion im Wald entsorgt wurde.

Die Polizei ermittelt jetzt wegen "Inverkehrbringens von Sexpuppen mit kindlichem Erscheinungsbild"…

Mit Missbrauchsabbildungen meine ich Abbildungen, die real stattgefundenen Missbrauch zeigen und dokumentieren. Kinderpornographie im legalen Sinne umfasst natürlich noch weit mehr, unter anderem auch Abbildungen, die von Kindern selber ohne äußere Einflüsse erstellt wurden, oder sogar computergenerierte Szenen, die gar keine real existierenden Kinder zeigen.

Im Grunde will ich folgendes sagen: wenn man sich nicht groß mit dem Thema beschäftigt hat und davon ausgeht, dass jede Kinderpornographie auch eine Missbrauchsabbildung ist, die schlimmste Gewalt und unermessliches Leid an echten Kindern dokumentiert, dann ist es noch irgendwo verständlich angewidert und schockiert zu sein, und höhere Strafen zu fordern. Dass ich die Strafverschärfungen trotzdem für höchst kontraproduktiv halte, habe ich hoffentlich in Teil I deutlich gemacht. Aber dieses Restverständnis geht vollkommen verloren, wenn es um Gegenstände geht, und private Selbstbefriedigungs-Methoden, bei denen überhaupt keine realen Kinder involviert sind.

Die "Ventil"-Hypothese ist ein Extrem auf der einen Seite, die Eskalations-Hypothese das entgegengesetzte Extrem auf der anderen Seite. Ich stimme deiner Sicht auf Sexualität voll zu und denke, dass für die meisten die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Trotzdem lässt sich die Möglichkeit nicht ausschließen, dass ein Verbot zu mehr missbrauchten Kindern führt, und diese Möglichkeit ist erst einmal genauso wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass es zu weniger missbrauchten Kindern führt. Genau das macht das Verbot zu einer unglaublich fahrlässigen Angelegenheit, schon wenn wir es nur aus der Perspektive des Kinderschutzes betrachten.

Dass Substitute zunehmend kriminalisiert und mit ähnlich hohen Strafen wie echter Missbrauch belegt werden, ist nochmal ein kompletter Irrsinn. Auf die Abschreckungswirkung höherer Strafen zu hoffen, setzt voraus, dass Sexualstraftäter im Vorfeld rational denken ("für 2 Jahre Knast mach ich's, für 5 lieber nicht…"). Wie eigentlich jeder weiß, funktioniert das so natürlich nicht. Gleichzeitig wird eine Situation geschaffen, in der jeder pädophil veranlagte potenzielle Sexualstraftäter, der tatsächlich rein rational (und soziopathisch) denken würde, eigentlich förmlich dazu verleitet wird, sich an echten Kindern zu vergehen. Denn wenn fast jedes Substitut, das keine echten Kinder involviert, ähnlich hohe Strafen nach sich zieht, warum dann überhaupt noch darauf ausweichen?

Egal unter welchen Winkel man auf diese ganze Sache guckt, es ist einfach ein kontraproduktiver, schädlicher und höchst gefährlicher Irrsinn der (und dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen) die Situation für Kinder hier in Deutschland wesentlich schlimmer und gefährlicher macht.

"Anders als bei Missbrauchsabbildungen ist es auch nicht notwendig, dass für deren Verfügbarkeit Menschen leiden mussten."

Also ich habe in den einschlägigen Paragraphen noch nirgends das Tatbestandsmerkmal "hat Menschen Leid zugefügt" gefunden. Das wäre allenfalls bei realen Foltervideos der Fall, und wie du weißt, kriminalisieren diese Paragraphen weit mehr als nur das. Ich denke, du ziehst deine Unterscheidungen an den Haaren herbei. Nacktbilder sind z.B. aus demselben Grund verboten, aus dem auch die Sexpuppen verboten sind: Stop Liking What I Don't Like.

Außerdem ist Sexualität kein böser Trieb, der irgendwie abgelassen werden müsse, sondern einfach nur eine persönliche Präferenz. Kindersexpuppen sind deswegen auch kein "Ventil", wo der böse Trieb, Sex mit Kindern haben zu wollen, harmlos abgeführt werden kann. In der Wirtschaftslehre würde man ganz einfach von einem Substitut sprechen. Lolicon ist ein Substitut für reale Kinderpornos. Kindersexpuppen sind ein Substitut für den sexuellen Umgang mit realen Kindern. Allerdings sind diese keine vollwertigen Substitute, sondern nur Teilsubstitute. Und es sind auch nicht die einzigen Substitute. Pizza essen ist ein Substitut für Sex. Erwachsene Frauen ficken ist ein Substitut für minderjährige Mädchen ficken. Rein technisch betrachtet ist von einer Brücke springen ein Substitut für alles andere. Da Substitute i.a.R. nicht perfekt sind, sollte man bei Verhaltensweisen, die unerwünscht sind, nicht dieselben Anreize einsetzen wie bei den Substituten für diese Verhaltensweisen, die weniger unerwünscht sind. Dass der Staat Lolicon und Kindersexpuppen überhaupt bestraft, ist aus meiner Sicht eine "revealed preference", also eine durch das Verhalten offenbarte Präferenz des Gesetzgebers, dass ihm der relative Anreizgradient zwischen Lolicon und realen Kinderpornos bzw. zwischen Sexpuppen und realem Sex mit echten Kindern, nicht besonders wichtig ist. Würde der Staat tatsächlich möglichst stark darauf optimieren, dass Kinder keinen Sex mit Erwachsenen haben, würde er selektiv diesen bestrafen und nicht die naheliegenden Substitute. Dass der Staat diese ebenfalls systematisch kriminalisiert, zeigt m.E., dass es ihm nicht um das Verhindern von Sex zwischen Erwachsenen und Kindern geht, sondern um das Bestrafen der pädophilen Neigung als solche (was von den Wählern teilweise auch so gewollt ist).

Klasse geschrieben, vielen Dank!

Wer fährt schon zum Wertstoffhof und entsorgt seine flachbrüstige 128cm Mädchenpuppe...

Dollslounge hat wohl noch einige zur Entsorgung bekommen, und der ehemalige Besitzer einen Entsorgungsnachweis, erinnert mich an die "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte bei Monopoly...

Ich habe da bereits dran teilgenommen und hoffe das das hilft!

Ich habe dazu soo viele Gedanken und so, die ich teilen möchte, ich würde mich SEHR freuen mit dir im Chat darüber zu reden lieber Sirius. Kurzform: Ich war mal bei einem privattherapeuten für Sexsucht und Sexualitätsgedöhns und der hat mich dazu genötigt, das ich alles an Kindlichen Dingen verbanne, mich Kindern nicht mehr nähern darf, nichtmehr alleine in einem Raum sein darf, selbst gemalte Kinder sind verboten und böse, es hat mich komplett zerstört. Ich war bei KTW in Hannover, dort gab es NUR Gruppentherapie, was für mich nicht in Frage kam, da ich ein "Edelpädo" bin, der Gedanke da zu sitzen und evtl. zu hören wie jemand erzählt das er an nem Kind rummachte war für mich zu grausam. Daher brach ich dort ab.

Aktuell nach... 5? Jahren versuche ich wieder KTW zu "kontaktieren", aber in einem anderem Bundesland, wo man mir Einzelsitzungen anbot. Ich habe übrigens EINDRINGLICH mich offen und ehrlich an mehrere Therapeuten vor Ort gewandt und um HILFE gebeten, ein Therapeut, kam sofort an mit "wenn sie eine Straftat begangen haben werde ich sofort die Polizei rufen", absolute Konfrontation, statt Hilfe, sehr unsympathisch, ist vor kurzem in den Ruhestand gegangen, zum Glück! Ich hoffe wir können mal reden! Gruß Drachenkind

Gibt es irgendwelche gemeinnützigen Vereine, die sich der strategischen Klageführung bedienen und die man auf dieses Anliegen aufmerksam machen könnte? Mir fällt da z.b. spontan die Gesellschaft für Freiheitsrechte ein.

Hallo Angela, danke für den Hinweis auf die Studie. Wir hatten von dieser bereits auch über andere Wege erfahren und den Aufruf hierzu nun unter "Aktuelles" aufgenommen, so dass sich hoffentlich möglichst viele Teilnehmer finden lassen.

Hallo, auf www.dollslounge.de ist eine Studie verlinkt wo eine englische Forschungsgruppe Teilnehmer für eine Umfrage dringend sucht. Hier der Link: https://www.soscisurvey.de/MAP_help_management/?q=MAP-dolls

Bitte beteiligt euch, da ich finde das dies gerade jetzt sehr wichtig ist. Die Umfrage kann wenn gewünscht von Dollslounge auch übersetzt werden. Zudem wird bei Dollslounge.de auch eine Verfassungsklage vorbereitet, eine Zusammenarbeit mit der Seite "gegen-das-puppenverbot" wäre meiner Meinung nach wünschenswert

Das Kinderpuppenverbot trifft im Moment auch die gesamte Puppencommunity. "Dollslounge.de" hat sein online Geschäft z.Z. daher komplett eingestellt. Das "Gummipuppenforum" das größte deutschsprachige Puppenforum das es seit fast 30 Jahren gibt oder gab, wurde abgeschaltet. Die Sache schlägt immer höhere Wellen und immer mehr Menschen melden sich nun zu Wort - gut so! Angela

" Gerichtliche Aussagen können für Opfer sexueller Gewalt retraumatisierend wirken, und sich im schlimmsten Fall für das Opfer genauso anfühlen, wie die eigentliche Tat, um die es geht. "

Der Beleg fehlt. Das ist wie du es dir denkst, aber keine festgestellte Tatsache.

Stimmt, danke für die Korrektur!

Richtig ist, dass nach § 56 StGB bei Strafen ab einem Jahr die Hürden für Bewährungen erhöhrt werden, grundsätzlich sind Bewährungsstrafen unter "besonderen Umständen" aber auch bei Haftstrafen von bis zu zwei Jahren möglich.

Ergänzend zu klimaschutz: Es gibt diverse Studien, die den Anteil pädophiler Menschen unter Tätern von Kinderpornographie irgendwo im Bereich von 30-60 % einordnen: * https://www.dutchrapporteur.nl/publications/reports/2015/03/19/on-solid-ground-tackling-sexual-violence-against-children-2014 (30 %) * https://doi.org/10.1080/13552601003760006 (50 %) * http://dx.doi.org/10.1037/0021-843X.115.3.610 (60 %)

Nun ist aber gerade in den letzten Jahren der Anteil jugendlicher Tatverdächtiger massiv angestiegen - auf zuletzt fast die Hälfte, wie Klimaschutz schon geschrieben hat. Ich kenne zwar keine spezifischen Studien dazu, aber ich denke man kann davon ausgehen, dass unter jugendlichen Tätern die meisten nicht pädophil sein werden, sondern Kinderpornographie entweder zur Provokation besitzen und verbreiten, oder schlicht und ergreifend sexuelle Bilder von sich oder ihrer ersten Beziehung besitzen. Auch das zählt als Kinderpornographie und wird strafrechtlich verfolgt (erst letztens gab es zum Beispiel einen Fall, in dem gegen 400 (!) Schüler einer Dortmunder Schule ermittelt wurde).

All die Studien, die einen Anteil von grob 50% Pädophilen unter den Tätern gefunden haben, wurden durchgeführt bevor es diesen massiven Anstieg an jugendlichen Tätern in den letzten 2-3 Jahren gab. Von daher kann man Stand heute ziemlich sicher davon ausgehen, dass tatsächlich die Mehrheit der Täter nicht pädophil sein wird.

Wo ist der Beleg für diese Aussage in Bezug auf moderne Video-Vernehmungstechnik und angepasste Gesetze?

Man kann durch kindgerechte und schonende Vernehmungstechniken sicherlich den Opfern einige Belastungen etwas erleichtern. Eine der wenigen positiven Entwicklungen im Strafrecht der letzten Jahre ist es, dass es dort inzwischen wesentlich mehr Möglichkeiten gibt (auch wenn es in der Praxis wohl häufig noch an der schlechten technischen Ausstattung scheitert).

Dennoch wird man denke ich nicht um die Tatsache herumkommen, dass es höchst belastend ist sich traumatische Erlebnisse noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und vor einer fremden Person erzählen zu müssen.

Danke.

Das stimmt und bei der Verbreitung wahrscheinlich so gut wie keine Bewährungsstrafen mehr. Beim Besitz wahrscheinlich schon noch, wenn auch deutlich weniger als derzeit, da die Höchststrafe bei 5 und nicht 10 Jahren liegt (bezogen auf §184b StGB).

Ich halte jedoch das Gesetz für nicht verfassungskonforum, jedenfalls was die 184er Verschärfung betrifft, da es keine leichten Fälle gibt und die Strafen im Vergleich zu Menschenhandel und anderen Delikten deutlich zu hoch sind. Auch in Bezug auf den Abstand zum 184c bei einem Alter 13 vs 14. Ich bezweifle nur, dass es jemanden gibt, der vors Verfassungsgericht zieht. Die Verhältnismäßigkeit stimmt einfach beim Strafmaß nicht mehr zu anderen Tatbeständen.

Was Sirus vermutlich sagen wollte:

Konkret heißt dies, dass entsprechende Straftaten ab sofort mit mindestens einem Jahr Gefängnis bestraft werden, es kein Strafbefehlsverfahren mehr geben kann, und in jedem Fall eine Hauptverhandlung durchgeführt werden muss.

Bewährunhsstrafen dürften trotzdem noch möglich sein, solange die verhängte Strafe unter zwei Jahren liegt. Jedenfalls habe ich nichts gegenteiliges finden können, dass es bei Verbrechen anders ist.

klimaschutz01

Zitat: "die Gruppe der pädophilen Täter, die nach für sie erregenden Bildern und Videos suchen – wobei diese Gruppe überraschenderweise sogar nur eine Minderheit bildet." Da fehlt auch die Quelle. Zitat Ende. Einerseits ist fast die Hälfte (42,9%) der Tatverdächtigen minderjährig (Quelle: PKS 2020). Und von den erwachsenen Tätern sind laut Studien etwa die Hälfte der Täter nicht pädophil. (Quellle: https://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.626.8531&rep=rep1&type=pdf) Daher kann man meines Erachtens nach durchaus davon sprechen, dass pädophile Täter eine Minderheit sind.

" Gerichtliche Aussagen können für Opfer sexueller Gewalt retraumatisierend wirken, und sich im schlimmsten Fall für das Opfer genauso anfühlen, wie die eigentliche Tat, um die es geht. "

Wo ist der Beleg für diese Aussage in Bezug auf moderne Video-Vernehmungstechnik und angepasste Gesetze?

"die Gruppe der pädophilen Täter, die nach für sie erregenden Bildern und Videos suchen – wobei diese Gruppe überraschenderweise sogar nur eine Minderheit bildet." Da fehlt auch die Quelle.

Für den zweiten Teil würde ich mir wünschen, dass Du auch auf die veränderten Möglichkeiten zur Verfolgung bei einem Verbrechen eingehst. Stichwort Versuchsstrafbarkeit.

Die beste Analyse, die ich bisher gelesen habe. Vielen Dank!

Leider fühlt das Dummvolk (dazu gehören auch die meisten durchaus intelligenten Menschen) sein tief verwurzeltes und wahrlich blindes, ständig durch Manipulation gesteuertes Urvertrauen in "Demokratie" und "Rechtsstaatlichkeit" gerade durch die in den vergangenen Jahren zahlreich gewordenen Unrechtsgesetze gestärkt.

Mein Vertrauen in diesen Scheinrechtsstaat ist bedauerlicherweise nicht nur beschädigt, es ist nicht mehr vorhanden.

Zu deiner Anmerkung, dass man pädophil sein muss um zu KTW zu können: das ist falsch. Dort gibt es zum Großteil hebephile Menschen und auch Leute die man allgemein als Ersatzhandlungstäter bezeichnen würde.

Ich war vor ein paar Wochen beim Projekt " kein Täter werden" in Berlin.

Dort habe ich die umleitung der Sexuellen Lust auf Sexpuppen besprochen. Anscheinend war ich was das angeht der erste der das getan hat. Man wollte mich anschließend in keine Betroffenen Gruppen lassen, da ich Sexpuppen nicht promoten sollte. https://kinder-im-herzen.net/blog/robot-boy habe dabei diesen eintrag gezeigt unter anderem.

Die einzige möglickeit doch in eine Gruppe zu kommen wäre wenn sich mehr Leute dort melden würden so das mann mit allen Puppenbesitzern eine Gruppe bilden könnte. Außerdem könnte man erst ab dann Qualitative Studien zu dem Thema durchführen. Da das KTW der überzeugung ist das nicht erforschen zu können.

Daher wäre es ganz toll wenn sich mehr Leute beim KTW melden könnten die eine Puppe haben.

Wichtig! Wenn ihr euch in Berlin meldet müsst ihr zum einen Pädophil sein also Präferenzbereich ab 3 - und zum anderen wenn ihr dort anruft erwähnt nicht das ihr euch dort anmelden wollt um über Therapiemasnahmen oder Sexpuppen sprechen wollt. Dies hat das erste mal bei mir dazu geführt das mir von einem Termin ABGERATEN wurde ( an einem anderen Standort ) ! Außerdem das KTW macht keine Termine über Mails ab daher müsst ihr dort anrufen! https://www.kein-taeter-werden.de/betroffene/#hilfe

Über uns

Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Man muss das schon etwas neutraler betrachten, was durch diese ganze Empörung und Stigmatisierung aber unmöglich ist. Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetzespaket vom 2021 das Schutzalter für Gleichaltrige flexibler gestaltet, so dass bspw. ein 14 Jähriger nicht mehr automatisch zu einem Sexualstraftäter wird, wenn er mit einer 12/13 Jährigen verkehrt. Über solche Konstellation muss und sollte man sprechen, denn durch diese angst wurden Jahrzehentelang sehr viele Jugendliche unnötig kriminalisiert. Ein großer Teil von "sexuellem Missbrauch" an Kindern im Ausland, also Hands-On-Delikte, werden übrigens an 14+ Jährigen verübt (ca. 17-40%), diese Fälle sind in DE nicht immer illegal. Ob es den Jugendlichen hier mit diesem Schutzalter jetzt schlechter, oder besser geht als bspw. in Amerika kann ich nicht beurteilen.
Zu Monika Frommel muss man der Vollständigkeit halber allerdings auch erwähnen, dass sie sich noch 2013 bei der humanistischen Union einige fragwürdige Äußerungen getätigt und sich für ein Schutzalter von 12 Jahren ausgesprochen hat: Zum anderen wird seit etwa einem Jahrzehnt versucht, den juristischen Begriff des Kindes als „Person unter 18 Jahren“ zu definieren, um ein flächendeckend hohes Schutzalter in der Europäischen Union zu etablieren. Dieser Strategie kann man nicht mehr Homophobie vorwerfen, aber unter der Flagge des „Kinderschutzes“ wird die Infantilisierung der Gesellschaft angestrebt. […] Es droht eine moralisierende Ideologie, welche „Opferschutz“ sagt und eine verklemmte Sexualmoral meint. So gesehen sollten alle Diskutanten die Steine behalten, da sie alle im Glashaus sitzen. Unstreitig müssen Kinder (ein realistisches Schutzalter wäre 12 Jahre) absolut geschützt werden, 12-14jährige bedürfen eines starken Schutzes, Aber die Phase zwischen 15 und 18 Jahre bleibt schwierig. Es ist ein mit strafrechtlichen Mitteln unlösbares Dilemma, dass sie als sexuelle Subjekte zwar das Recht haben sich zu entfalten, zugleich aber noch nicht die Reife und Erfahrung, die nötig wäre, um tatsächlich nur das auszuleben, was ihnen zuträglich ist. https://www.humanistische-union.de/publikationen/vorgaenge/203-vorgaenge/publikation/paedosexualitaet-und-sexualpolitik-der-parteien/ Es ist ein seltsamer Text, finde ich, der zwar einen interessanten historischen Überblick gibt und viele richtige Dinge sagt, aber sich an einigen anderen Stellen auch in sehr komische Richtungen verirrt. Die HU selber ist da leider auch vorbelastet und war einst in die Pro-C Bewegung integriert - zu den Beiratsmitgliedern zählte u.a. Helmut Kentler, für den noch 2008 ein von Rüdiger Lautmann verfasster Nachruf von der HU publiziert wurde. Erst so ab 2010 fing die HU an, sich von Pro-C Ansichten öffentlich zu distanzieren.
@UwU Es ist schon etwas merkwürdig, so im Nachgang die privaten Kommentare von Fr. Frommel zu lesen. Sie war auf jeden Fall eine Frau die ihre Meinung hart raushaut und gerne Menschen beleidigt (was ich amüsant finde). Schade, denn genau solche Menschen brauchen Minderheiten: https://taz.de/!ku41876/ Die dort hinterlegte Mail-Adresse stimmt mit der von der Universität Kiel überein (https://www.uni-kiel.de/en/law/research/criminal-sciences) https://www.jstor.org/stable/27283547 Dort stellt sie folgendes fest: Im Folgenden geht es nur um die Tathandlung des Besitzes; denn Besitzstrafbarkeit ist in besonderem Maße begründungspflichtig. Dass die Rechtsordnung sittenwidrige Geschäfte nicht duldet und ggf. bestraft, ist leicht zu begründen. Aber eine reine Besitzstrafbarkeit ist weder unter dem Gesichtspunkt des Rechtsgüterschutzes legitimierbar noch ist ersichtlich, welche soziale Norm strafrechtlich stabilisiert werden soll, denn sexuelle Handlungen mit oder unter Benutzung von Puppen sind weder schädlich noch stören sie die gesellschaftliche Ordnung, da sie privat bleiben. Sie propagieren nicht, dass strafbare Handlungen des sexuellen Missbrauchs „normal“ seien, sondern folgen einer tragischen sexuellen Orientierung. [...] Pädophilie ist ein tragisches Schicksal. Die Gesellschaft verlangt aus gutem Grund von Menschen mit dieser Veranlagung Abstinenz. Aber wieso darf dann eine Kompensation mit einem Spielzeug strafrechtlich verboten werden? Deswegen gehe ich auch davon aus das §184l StGB nur in Teilen aufgehoben wird. Ein legaler Besitz ist bei einem physischen Objekt natürlich nicht viel Wert, da die Anschaffung illegal wäre, aber Fr. Frommel argumentiert eben mit der gesellschaftlichen Ordnung als Rechtsgut, so dass man da durchaus sowas verbieten könnte.
Ja, das es solche Diskussionen überhaupt gibt zeigt ja schon gut auf, wie es um das Bestimmtheitsgebot geht. Wenn es nur ein Paar Privatleute sind dann ist das ja i. O., denn Gesetze kann nicht jeder verstehen. Aber das erstreckt sich ja schon auf Gerichte, wo jemand wegen dem Handel mit Schaufensterpuppen verurteilt wurde. Ein Strafverteidiger aus Niedersachsen berichtet auch von skurillen Polizeieinsätzen, wo die Beamten zur Hausdurchsuchung ein Maßband mitbringen und die Puppe an Ort und Stelle vermessen lt. dem Anwalt hat sich wohl eine Größe unter 150cm als Verdachtsfall etabliert. Meine 25 Jahre alte Schwester ist mit 146cm damit ein Kind in den Augen von Günther und Thomas. Das ist einfach nur lächerlich mittlerweile und nichts weiter als pädophobe, als auch rassistische Politik.
Man kann Gesetze unterschiedlich interpretieren. Wenn ich vom (vorgeschobenen) Sinn und Zweck des Gesetzes ausgehe, also der "Verhinderung des Einübens von Geschlechtsverkehr mit Kindern", dann verstehe ich es so, dass es für die Anwendung der Strafnorm nicht ausreicht, dass irgendwelche Kinderpuppen theoretisch zur Vornahme irgendwelcher sexueller Handlungen geeignet sein könnten, oder auch praktisch dazu genutzt werden, sondern dass die Bestimmung zur Vornahme sexueller Handlungen sich direkt aus entsprechenden Eigenschaften hinsichtlich ihrer Beschaffenheit ableitet, die diese Puppen letztlich als Sexpuppen qualifizieren. (Kinderspielzeug und Sammlerpuppen, hatte der Gesetzgeber dabei sicher nicht im Visier.) Außerdem beschreibt "Beschaffenheit" ja nun eindeutig einen Ist-Zustand und keinen "Könnte-vielleicht-werden-Zustand". Ändert natürlich nichts daran, dass die Strafnorm insgesamt Schrott ist und schnellstmöglich abgeschafft gehört.