Liebe Leser,

wieder einmal bringe ich Euch eine prall gefüllte Kiste mit allerlei Medienberichten zum Thema Pädophilie. Diese Woche geht es unter anderem um kindlich aussehende Sexpuppen, ein Verbot von Konversionstherapien, ein Interview mit "Kopfplatzen"-Regisseur Savaş Ceviz und einen haarsträubenden Artikel eines katholischen Internetmagazins.

Sirius' Sonntagskiste

Sirius' Sonntagskiste ist mein persönlicher Wochenrückblick zum Thema Pädophilie. Jede Woche möchte ich Fundstücke zum Thema Pädophilie sammeln und meine Kiste mit Nachrichten, Medienartikel, Erlebnissen und Gedanken füllen. Jeden Sonntag werde ich dann an dieser Stelle meine Kiste öffnen um vorzustellen und zu kommentieren, was ich dort gesammelt habe. Das Ergebnis ist eine Reihe von Kommentaren und Gedanken zu aktuellen Themen, bei denen mir die Zeit für einen eigenen Blogbeitrag fehlt oder die einfach nicht umfangreich genug für einen eigenen Beitrag sind.
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  1. Mein Kopf platzt (15/2020)
  2. Ohne Tabus (17/2020)
  3. Verantwortung (19/2020)
  4. Rückkehr zur Tagesordnung (20/2020)
  5. Kinderentführer, Satanisten, Pädophile (21/2020)
  6. Den Pädo-Kriminellen den Kampf ansagen (22/2020)
  7. Hinunter in den Kaninchenbau (23/2020)
  8. Das Nachbeben von Münster (24/2020)
  9. Ja, aber... (25/2020)
  10. Echoes aus der Vergangenheit (26/2020)
  11. Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff (27/2020)

1. Y-Kollektiv über kindliche Sexpuppen

Das Y-Kollektiv hat eine halbstündige Reportage zum Thema kindliche Sexpuppen veröffentlicht, in der unter anderem ein Anwalt, Prof. Klaus Beier, ein Hersteller und Vertreiber von Sexpuppen sowie "Alex", ein pädophiler Mensch, zu Wort kommen. Da ich die Reportage nur nebenbei gesehen habe, möchte ich an dieser Stelle dem Seebären das Wort übergeben, der seine Gedanken netterweise zur Weiterverwendung hier zur Verfügung gestellt hat.


Frau Schulz ist von Anfang an ziemlich voreingenommen und stark bewertend. Bei dieser Thematik kann ich es auch durchaus nachvollziehen, wobei dann die Frage erlaubt sein muss, ob sie eventuell mit der Thematik "überfordert" war und es vielleicht besser nicht hätte machen sollen.

Was mir aber noch viel mehr negativ aufgefallen ist, ist die "Angst" sowohl des Firmenchefs als auch des "Alex". Beide stimmen zu, dass die Nutzung einer Puppe ja besser sei, als ein echtes Kind zu missbrauchen, aber relativieren dann auch umgehend, dass eine Puppe mit einem rein kindlichen Schema ja absolut nicht okay sei. Da frage ich mich halt, wie man zu diesem Ergebnis kommt, wenn es eben nicht die Angst davor ist, wie andere darauf reagieren würden, wenn sie zugeben würden, "Ja, wieso keine Puppe mit kindlichen Körper?".

Natürlich ist die Darstellung im Internet eine ganz andere Problematik, aber das sagt halt nichts zur Thematik als solche aus. Wieso ist es in Ordnung, eine Puppe, die krampfhaft auf Kind "getrimmt" wird, um dann doch wieder mit übertrieben großen Brüsten "erwachsen" zu machen zu verkaufen und für die Menschen zu benutzen, aber eine Puppe, die wirklich einen kindlichen Körper hat dann auf einmal wieder total verpönt? Erschließt sich mir nicht so ganz.

Wenn man mit der Argumentation daran geht, dass dies als "Ersatzobjekt" in Frage kommt, um realen Missbrauch zu verhindern, wieso dann nicht so ehrlich sein und zu sagen, ja gut, dann halt auch wirkliche Puppen mit kindlichem Körper? Und wenn man davon ausgeht, dass die Nutzung solch einer Puppe den realen Missbrauch eher begünstigt, wäre die "kleinen Sexpuppen" auch genauso problematisch, meiner Meinung nach.

Ich finde, dies ist ein extremer Fall von Doppelmoral, bzw eben Angst davor, einfach mal die Wahrheit zu sagen, was zwar auch irgendwo verständlich ist, aber am Ende dann eben irgendwo unglaubwürdig herüberkommt.


2. Konversionstherapien werden verboten (aber nicht für Pädophile)

Letzten November hat Gesundheitsminister Spahn einen Gesetzesentwurf vorgeschlagen, der Konversionstherapien für Homosexuelle an Minderjährigen verbieten soll (siehe meine Sonntagskiste #6). Im Dezember wurde ein entsprechender Gesetzesentwurf von dem Bundeskabinett beschlossen (siehe meine Sonntagskiste #12). Diese Gesetzesänderung ist nun vom Bundestag abgesegnet worden.

Wesentlicher Teil des Verbots war es von Anfang an, dass das Verbot nicht für sexuelle Identitäten außerhalb der Homosexualität gilt. Daran hat sich auch nichts geändert, wie der Bundestag noch einmal klargestellt hat:

Vom Verbot nicht umfasst sind Behandlungen bei Störungen der Sexualpräferenz, also etwa Exhibitionismus oder Pädophilie.

Interessant ist allerdings ein Blick in die konkrete Formulierung der beschlossenen Gesetzesänderung. Dort ist an keiner Stelle von Pädophilie die Rede, stattdessen wird der Anwendungsbereich des Gesetzes durch folgenden Paragraphen eingeschränkt:

(1) Dieses Gesetz gilt für alle am Menschen durchgeführten Behandlungen, die auf die Veränderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung oder der selbstempfundenen geschlechtlichen Identität gerichtet sind (Konversionsbehandlung).

(2) Dieses Gesetz ist nicht anzuwenden auf die Behandlung von medizinisch anerkannten Störungen der Sexualpräferenz.

(3) Eine Konversionsbehandlung liegt nicht vor bei operativen medizinischen Eingriffen oder Hormonbehandlungen, die darauf gerichtet sind, die selbstempfundene geschlechtliche Identität einer Person zum Ausdruck zu bringen oder dem Wunsch einer Person nach einem eher männlichen oder eher weiblichen körperlichen Erscheinungsbild zu entsprechen.

Die Tendenz in der Wissenschaft und Medizin geht zunehmend in die Richtung, dass Pädophilie nicht als eine Störung der Sexualpräferenz gesehen wird. In dem amerikanischen Handbuch für psychische Störungen DSM-V ist Pädophilie schon nicht mehr gelistet, und auch in der nächsten Überarbeitung des europäischen Handbuchs ICD-11 wird Pädophilie voraussichtlich nicht mehr als Störung gelistet sein. Viele prominente Wissenschaftler, darunter auch Prof. Dr. Klaus Beier von der Charité in Berlin, sehen Pädophilie eher als sexuelle Orientierung, die mit Homo- oder Heterosexualität durchaus vergleichbar ist.

Kurz gesagt, es ist gut möglich, dass Pädophilie in absehbarer Zukunft keine "medizinisch anerkannte Störung der Sexualpräferenz" mehr ist. Wird dann das Verbot von Konversionstherapien doch noch auch auf Menschen mit Pädophilie anwendbar sein?

3. Medikamente gegen Pädophilie

Viele der Negativbeispiele aus der Welt der Medien, die ich regelmäßig in meiner Kiste sammel, lassen sich durch einfache journalistische Faulheit erklären. Anstatt kurz innezuhalten und zum Thema zu recherchieren, werden schnell Phrasen und Floskeln unreflektiert wiederholt, die sowieso in aller Munde sind. Hin und wieder gibt es aber auch Beispiele, bei denen ich mich frage, ob hier nicht aus reiner Bosheit mit voller Absicht stigmatisierende Falschaussagen verbreitet werden. Ein solches Beispiel wurde neulich auf MEDMIX veröffentlicht, worüber auch ilytul vor ein paar Tagen schon einen Blogbeitrag geschrieben hat.

Der Artikel beginnt schon mit einer Aussage, die schlicht falsch ist: "Etwa jedes zehnte Mädchen und jeder zwanzigste Junge wird sexuell missbraucht. Hauptsächlich durch Männer mit Pädophilie beziehungsweise einer pädophilen Störung." Tatsächlich ist nur eine Minderheit der Missbrauchstäter pädophil. Was mich an ein Versehen zweifeln lässt, ist, dass diese Information in der einzigen Quelle genannt wird, die der Artikel zitiert: von den Missbrauchstätern, die strafrechtlich verfolgt wurden, hatten ungefähr die Hälfte eine pädophile Störung, heißt es da. Die Autorin hat also entweder ihre eigene und einzige Quelle nicht gelesen, oder aber sie verbreitet ganz bewusst Falschinformationen.

4. Pädophilie und Homosexualität: der wahre Grund für den katholischen Missbrauchsskandal

Ein bemerkenswerter Artikel ist auf katholisches.info erschienen, einem Internetmagazin "für Kirche und Kultur". Der Artikel sucht sehr ausschweifend nach einem Schuldigen für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, und findet ihn überall außer in der Kirche selber. Nicht nur das, dem Autor zu Folge ist die katholische Kirche sogar die Kraft, die "tatsächlich am entschiedensten sexuellen Missbrauch verurteilt und bekämpft." Die Ursache für die ganzen Missbrauchsskandale sei demnach in der Gesellschaft zu suchen, die Missbrauch und Perversionen zunehmend akzeptiert und demnach auch dem Missbrauch in der Kirche die Tür weit geöffnet habe. Als Beleg für diese Perversionen nennt der Autor unter anderem die Akzeptanz von Kunst mit "perversen Inhalten", etwa vom "pädophilen Fotografen David Hamilton" oder vom "pädophilen Balthus". Als Forderung, um "tatsächlich Missbrauch zu verhindern", fordert der Autor die Rückkehr zu den alten Werten einer gottesfürchtigen Gesellschaft: so sollen Familien ermutigt werden, "ihre Söhne zu Männern und ihre Töchter zu Frauen zu erziehen" (was auch immer das heißen mag), Homosexualität soll wieder strafbar gemacht werden, und betroffene Männer (Frauen haben wohl Glück gehabt) mit dieser "Triebanomalie" sollen unterstützt werden, diese "Gewohnheiten abzulegen".

Auch wenn diesen Artikel abgesehen vielleicht von einigen Fundamentalisten kaum jemand ernst nehmen wird, illustriert er dennoch eine häufig angewendete und durchaus wirkungsvolle Taktik von Menschen mit homophoben Gedankengut: nämlich die Vermischung von Pädophilie, Kindesmissbrauch und Homosexualität, die es ihnen ermöglicht ihren Kampf gegen Homosexualität als Einsatz für das Wohl von Kindern und Jugendlichen umzudeuten. Leider hat diese Taktik den Effekt, dass sich viele homosexuelle Menschen meiner Erfahrung nach schon reflexartig gegen jegliche noch so entfernte Verbindung zu Pädophilie wehren, und damit häufig die Stigmatisierung pädophiler Menschen mit am stärksten unterstützen.

5. Kulturjournal über "Kopfplatzen"

Noch einmal Kopfplatzen. Das Kulturjournal im NDR hat eine fünfminütige Nachbesprechung des Films ausgestrahlt, die auch ein kurzes Interview mit dem Regisseur Savaş Ceviz enthält. Es erscheint etwas seltsam, dass Ceviz bereit war mitten in der Corona-Krise dem NDR ein Interview zu geben, nachdem eine Interviewanfrage von David mit der Begründung abgelehnt wurde, dass während der Pandemie keine Interviews möglich sind.

Wie dem auch sei, Ceviz betont in dem Interview, dass Max Riemelt, der den pädophilen Markus spielt und im Vorfeld des Films ebenso wenig mit einem pädophilen Menschen gesprochen hat, besonders wert darauf gelegt hat, dem Thema und der damit einhergehenden Verantwortung gerecht zu werden. Diese Behauptung wirft bei mir wiederum einige Fragen auf.

Max Riemelt spielt in "Kopfplatzen" einen Menschen, der zu einer der am stärksten stigmatisierten Randgruppen unserer Gesellschaft gehört. Eine Randgruppe, die in Filmen bisher fast gar nicht dargestellt wird, und höchstens als Monster und Antagonist in Geschichten auftaucht. Wenn man sich wirklich verantwortungsvoll verhalten möchte, sollte man dann nicht zumindest einmal mit Betroffenen reden, bevor man einen ganzen Film über sie dreht? Wäre es nicht Teil dieser Verantwortung, uns nicht zu ignorieren und so zu behandeln als würden wir nicht existieren, so als wären unsere Ansichten für eine Geschichte über Pädophilie irrelevant? Und was ist mit der Verantwortung gegenüber den vielen pädophilen Menschen da draußen, die sich Riemelts Charakter angesehen haben in der Hoffnung, in ihm eine Identifikationsfigur zu finden, aber in seiner Geschichte keine Hoffnung oder Perspektive finden werden bis auf die deprimierende Aussicht auf ein Leben in Zerrissenheit, Einsamkeit und aussichtslosen Leid?

Was ist mit der Verantwortung gegenüber pädophilen Menschen? Kam den Filmemachern überhaupt je während der Produktion des Films der Gedanke, dass sie eventuell auch gegenüber den Menschen auch eine Verantwortung haben, die sie versuchen darzustellen? Von uns wird immer verlangt, dass wir verantwortungsvoll mit unserer Neigung umgehen – ist es dann zu viel verlangt, dass Andere auch verantwortungsvoll mit uns umgehen?

Der Beitrag im Kulturjournal kann bis zum 25.05.2020 in der ARD Mediathek abgerufen werden.

6. Eine Fachmeinung zum Cybergrooming-Gesetz

Auf anwalt.de ist ein Interessanter Kommentar von Rechtsanwältin Anne Patsch zum kürzlich verabschiedeten Gesetz gegen Cybergrooming und Kinderpornographie. Zur Erinnerung: das neue Gesetz stattet Ermittler mit den Befugnissen aus, sich mit computergenerierter Kinderpornographie den Zugang zu Tauschbörsen zu erkaufen, und als verdeckte Ermittler gegen Personen zu agieren, die versuchen sexuelle Kontakte zu Minderjährigen anzubahnen. Frau Patsch kritisiert die neuen Gesetze und erläutert dabei auch ihre Perspektive auf das Thema Pädophilie als Strafverteidigerin.

7. Kriminalisierung pädophiler Menschen in den Medien

Nicht jeder pädophile Mensch wird zum Straftäter, und die meisten Kindesmissbrauchstäter und Konsumenten von Kinderpornographie sind nicht pädophil.

Leider wird diese wichtige Unterscheidung in den Medien oft nicht gemacht, und Pädophilie mit Straftaten oft in einen Topf geworfen. Gerade das trägt aber massiv zur Stigmatisierung pädophiler Menschen bei, da die meisten Menschen so den Eindruck gewinnen, dass Pädophilie und Kindesmissbrauch ein und dieselbe Sache ist. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, möchte ich hier jede Woche Beispiele für diese Behandlung des Themas Pädophilie in den Medien sammeln.





8. O Kinder

Diese Woche möchte ich mit dem Lied O Children von Nick Cave & The Bad Seeds beenden, das durch die Harry Potter-Filme neue Bekanntheit erlangt hat. Das Lied kontrastiert das Potential und die Hoffnung von Kindern, deren Geschichte gerade erst am Anfang steht, mit der Resignation und dem Einsehen, dass manche Sachen trotz bester Intentionen nie gut werden können, das oft mit dem Erwachsenwerden einhergeht.

Bis nächste Woche,
Sirius

5 Kommentare

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Dieter Gieseking

Deinen Wochenrückblick halte ich grundsätzlich für eine gute Sache. Allerdings habe ich zu Punkt 2 eine andere Meinung: Ich kann hier gegenwärtig nicht erkennen, dass die Pädophilie aus den genannten Katalogen gänzlich gestrichen werden soll. Wenn dies in ferner Zukunft tatsächlich so sein sollte, dann würde das neue Gesetz tatsächlich auch auf Pädophile zutreffen. Also, vorausschauend könnte man dieses Therapieverbot schon mal mittragen. Der 2. Absatz wurde aber gerade deswegen mit in das Gesetz aufgenommen, damit Pädophile eben nicht von diesem Verbot betroffen sind. Die aktuellen Kataloge weisen zwar zu den Vorgängern eine leichte Verbesserung für Pädophile auf. Die Pädophilie gilt nur noch dann als Störung der Sexualpräferenz, wenn der Pädophile darunter leidet oder für sich(Suizid) oder Dritte(Kinder) eine Gefahr darstellt. Im Umkehrschluss bedeutet dies ja, dass alle anderen Pädophilen nicht mehr gestört bzw. krank sind. Das lässt zwar Hoffnung auf mehr zu. Allerdings ist der Begriff "Gefahr" nicht eindeutig definiert. Wo fängt diese "Gefahr" konkret an? Da alle Pädophile eine pädophile Orientierung/Neigung/Identität haben könnte man die "Gefahr" auch bei allen Pädophilen sehen. Oder sieht man die "Gefahr" nur bei den Pädophilen, die nicht total enthaltsam leben? Die Kataloge bedürfen auf jeden Fall einer Konkretisierung, damit jeder Pädophile weiß, woran ER aktuell ist....

Alex

Nein, "Alex" hat nichts gegen die Herstellung der Puppen gesagt, sondern es ging nur um die Darstellung im Netz. Es ist leider beim Schnitt nicht genau rübergekommen. Genauso ist leider nicht die Aussage, "dass Menschen, die Kinder misbrauchen wollen, dies mit oder auch ohne die Puppen machen werden" mit reingekommen.

Der Seebär

Diese Aussage macht mich so langsam immer wütender, bekräftigt sie den Verdacht, dass die Interviews so zurecht geschnitten worden sind, dass sie in der Wirkung eben die Ansicht der Machen bestärken, um dann so zu tun, als würden ja alle befragten Parteien genau derselben Meinung sein.

Wenn dies tatsächlich der Wahrheit entspräche, wofür sich die Indizien so langsam häufen, wäre dies eine gewaltige Unverschämtheit und hätte mit Journalismus nichts mehr zu tun, da subjektive Meinungen als objektive verkauft werden sollen.

Aber kann man ja auch relativ einfach machen bei dieser Thematik, denn wer will sich denn da öffentlich und effektiv zur Wehr setzen? Dank der Reportage wurde die allgemeine Bevölkerung mal wieder in dem Glauben bestärkt, dass alle Pädos ja anscheinend krank und gefährlich sind, da würden doch auch keine Beschwerden über die Qualität der Berichterstattung geduldet werden, wenn diese aus dieser Gruppe heraus kommen würden.

Dieter Gieseking

Sorry, aber DAS ist nun wirklich schon lange bekannt. Wenn ein Mainstream-Medium von Unabhängigkeit usw.. schreibt, dann stimmt DAS natürlich überhaupt nicht. Das betrifft aber nicht nur das Pädo-Thema, sondern ist auf allen Gebieten so. Die Autoren von Artikeln, TV-Sendungen usw... haben auch eigene Interessen, die mit einer Publizierung verbunden sind. Eine solche Berichterstattung wird dadurch immer auch politisch genutzt. Die taz zum Beispiel ist stark von den GRÜNEN beeinflusst. Jede Partei hat ihre politische Lobby in einem Medium. Nur die Pädos haben nix. So, isses, leider.

Max Weber

Zu dem katholisches.info-Artikel: Vor allem sehr zutreffend zwinker, was der Autor schreibt, da diese Skandale ja genau in einer Zeit passierten (und vorher gaaaaar nicht) da alles mögliche akzeptiert wurde. In den 70ern wurde Homosexualität ja sooooo breit akzeptiert, aber klar. Konnte man nicht bis in die 80er oder so noch teils für homosexuelle Handlungen eingesperrt werden?

Warum wurde das dann damals nicht aufgedeckt sondern erst heute, wo diese Akzeptanz noch viel viel höher geworden ist?

Ich finde sowas genauso schlimm wie das pseudowissenschaftliche Geschwafel, dass "das alte Griechenland" als ein Pädo-Paradies zeichnet und von Kindern fantasiert, die total geil auf Erwachsene seien.

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