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@Anonym

Danke für die weiteren Informationen. Es tut mir leid, dass ich so aggressiv geantwortet habe. Das lag daran, dass ich keine Informationen hatte, was deine Perspektive und Situation ist. Mir ging es hauptsächlich um die pessimistischen Worte, und nicht darum, was du selber machst. Ich bin davon ausgegangen, dass du nur unkonstruktive Kritik von dir gegeben hast. Unabhängig vom Alter kann man sich trotzdem engagieren. Wie schon mehrmals genannt: durchs Bloggen. Jedoch freut es mich, dass du ebenfalls deinen Teil im Kampf gegen das Stigma leistest, indem du Leute korrigierst und das Thema klarstellst. Weiter so (mit Vorsicht natürlich)!

@Anonym

Danke für dieses Update zur EU. Das bedeutet für mein Verständnis das die Entscheidung des BVerfG zu § 184l StGB faktisch irrelevant sein wird, oder? Denn Eu-Recht geht immer vor und die Grundrechtskontrolle überlässt das BVerfG aus Respekt und einem gleichwertigen "Grundgesetz" (Grundrechtecharta) der Union.

Also bin mir nicht sicher, wie es ist wenn eine Richtlinie die inhaltlich auf nationaler Ebene bemängelt wurde, jetzt Unionsrecht ist. Umsetzen muss man es soweit ich weiß trottdem und aufheben kann es nur der europäische Verfassungsgericht.

Kurzum: Die Beschwerden sind de facto wertlos geworden in ihrer Auswirkung und man kann sich schon einmal auf einen Prozess vor dem ECHR vorbereiten.

Beim Lesen deines Beitrags war ich über das Verhalten und der Arbeitsweise der Behandelnden sehr überrascht, während mein Magen sich wegen einiger Stellen umgedrehte. Deine schlechte Erfahrung mit KTW hört sich so an, als würdest du eine Horrorgeschichte aus dem 19. Jahrhundert zitieren. Man geht ja davon aus, dass sie ein offenes Ohr hätten, einem mit Verständnis entgegentreten und einen unterstützen würden. Es scheint so, als müsste man wirklich Glück haben. Hoffentlich war das aber nur eine Ausnahme. Leider habe ich aber nicht genug Erfahrungsberichte von anderen diesbezüglich.

Genau wie du, war auch ich bei KTW, und möchte mal meine Erfahrung teilen:

Gemeldet habe ich mich bei KTW, weil ich nach jahrelangen Depressionen langsam an einen Punkt gekommen war, wo ich langsam nicht mehr wusste, wie es mit mir weitergehen soll. Trotz dessen, dass ich kein Problem mit meiner Pädophilie hatte, habe ich mich dort gemeldet. Aber nicht, weil ich die Befürchtung hatte, Übergriffig zu werden, sondern weil sich das Projekt ja an Pädophile richtete... wenn man der Werbung vertraut. Dort war der Therapeut super nett und ich habe mich mit ihr auch sehr gut verstanden. Sie* konnte gut zuhören, hatte eine wunderbare Art, mit mir umzugehen. Ich hatte des Gefühl, zum ersten Mal gehört und verstanden zu werden. Sie war die Erste, bei der ich mich persönlich (irl) und in aller Seriosität geoutet habe (Internet-Freunde werden nicht gezählt, weil es nicht persönlich war). Von ihr kam nie der Druck oder das Gefühl der Verpflichtung, eine medikamentöse Therapie anzufangen. Sie hat lediglich gesagt, dass es möglich sei, medikamentös bei den Depressionen zu unterstützen und zu helfen. Nie wurde aber gemeint, dass ich es für die triebdämpfenden Effekte nehmen sollte, obwohl die exzessive Masturbation deutlich in meinen Alltag und dessen Bewältigung eingegriffen hat. Ich habe nicht sofort eingewilligt, mir ein Antidepressivum verschreiben zu lassen. Erst einmal habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich das wirklich tun möchte. Was ich auch tat, ohne Risiken oder sonst etwas in Betracht zu ziehen. Als ich den Wunsch äußerte, die medikamentöse Behandlung zu beginnen, hat mir der Therapeut gesagt, dass wir einen Termin beim Psychiater* vereinbaren müssen. Wozu es aber nicht kam. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich den Wunsch mehrmals geäußert, aber daraus wurde nichts. So ganz überzeugt war ich von einer medikamentösen Behandlung nicht, aber dafür fehlte mir auch die Entschlossenheit und das Selbstbewusstsein, meine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.

Lange war ich bei KTW nicht, weil ich die Therapie ohne Absprache abgebrochen habe, da sich das Präventionsprojekt in erster Linie um Prävention von Missbrauch von Kinder- und Jugendlichen dreht, die Werbung sich aber fast ausschließlich auf Pädo- und Hebephile beschränkt. Wie gesagt, hatte ich keine Zweifel daran, nie ein Kind zu missbrauchen. Hinzu kommt, dass ich auch kein Problem mit meiner Pädophilie hatte. Das war tatsächlich einer der möglichen Aufnahmekriterien für eine psychotherapeutische Behandlung. Um trotzdem aufgenommen zu werden, behauptete ich, ein Problem mit meiner Neigung zu haben. Es war zwar nicht die Wahrheit, aber es war auch keine absolute Lüge, wenn man sich das nur richtig zusammenreimt (Stigma, zum einen. Aber auch andere Gründe, die ich jedoch nicht nennen möchte).

Rückblickend, bedauere ich es sehr, wie das therapeutische Verhältnis beendet wurde. Außerdem möchte ich mich bei den Behandelnden Personen, die mit mir beim Standort gearbeitet haben, herzlichst bedanken, denn die psychologische Unterstützung hat mir tatsächlich sehr geholfen, und die Mühe war nicht umsonst.

  • Geschlecht der behandelnden Personen wird nicht preisgegeben. Therapeut, Psychiater - generisches Maskulinum bzw. Neutrum Sie - die Person.

Sorry das ich erst 18 bin und selber nicht viel machen kann. Hauptsache direkt volle Kanne aggressiv werden. Ich tue das was ich aktuell für meine Situation tun kann und zwar das Thema jedes mal korrigieren und klarstellen, wenn es IRL diskutiert wird. Selbst das trauen sich ja viele nicht sondern da wird einfach die Fresse gehalten.

Hallo Klase, danke für deinen schönen Kommentar. Ich habe die genannten Stellen angepasst und sogar eine Stelle hinzugefügt:

Du vermutest, dass sich exklusiv Pädophile keine Familie wünschen. Tut mir leid. Ich war beim Schreiben nicht ganz aufmerksam. Ich habe schreiben wollen, dass exklusive Pädophile sich keine eigene Familie wünschen. Aber das kann ich so pauschal nicht sagen, egal wie sinnhaft das nun ist (ob das physisch und emotional machbar ist), sollte jeder seine Familie so gestalten, wie es ihm gefällt, solange es nicht zum Nachteil anderer ist. Es gibt ja verschiedene Familienkonstellationen. Vielleicht findet sich etwas. Nicht-exklusive und exklusive Pädophile können sich eine Familien wünschen und sollten dem auch nachgehen dürfen, so wie es auch für Telios möglich ist.

Dann schreibst Du „Bilder und Videos von Kindern“: Du beziehst Dich dabei auf Lolis, aber so wie Du schreibst, kannst >Du von Leuten missverstanden werden, die nicht wissen, was das ist. Danke, für die Anmerkung. Ich habe "fiktive" nicht geschrieben, weil ich dachte, dass das schon so verstanden wird, dass ich hier von fiktiver Kinderpornografie spreche. Aber habe ich nun geändert. Zudem gibt es noch eine Ergänzung:

Post editionem: Da der Begriff Kinderpornografie, so wie wir ihn kennen, keine einvernehmlichen Handlungen zeigt, >sondern Missbrauch, müssen die Gesetzesbücher sowie die Begriffe neu behaftet werden. "Kinderpornografie", wie >wir den Begriff aktuell kennen, muss ausschließlich als Kindesmissbrauchsabbildungen verstanden und auch so >genannt werden. Unter Kinderpornografie muss ausschließlich fiktive Kinderpornografie verstanden werden.

Und das haben bisher, wohl mit Ausnahme von Prostasia, die Kinderschutzvereine noch überhaupt nicht verstanden. Wenn sich ein Verein "Kinderschutzverein" nennt, aber lieber gegen Pädophile hetzt und vielleicht auch noch Strukturen, die anfällig für Missbrauch sind, weiter fördert oder sogar unterstützt (z. B. wegen Machtverhältnissen, Opfern nicht glauben, Täter schützen und Opfer verantwortlich machen), anstatt sich mit den Ursachen und Beweggründen für Missbrauch auseinanderzusetzen, dann hat solch ein Verein schwere Lücken in genau dem Bereich, in dem er sich ja eigentlich auskennen müsste.

Das ist auch der richtige Weg. Dieses rumsitzen und Bloggen um stillen Kämmerlein wird niemals was bewirken. Die Reichweite ist lächerlich und sich permanent zu verstecken ist unser Untergang.

Genau das ist aber das Problem, du kannst es nicht wissen, aber ich erzähl dir mal was, ich bin eine der wenigen Aktivisten, die wir haben, und bekomme dadurch regelmäßig Androhungen, Verleumdungen und Morddrohungen, da ist das doch kein Wunder, das sich so wenige trauen etwas zu machen, wenn sie Angst haben müsse, und andere haben weitaus mehr zu verlieren wie ich, Jobs, Familie, Freunde etc..

@Anonym

Wer ist "wir"? Du natürlich schon mal gar nicht. Mit solchen Aussagen sabotierst du unsere Bemühungen nur, indem du andere potentiell mit deinem Pessimismus ansteckst.

Nur weil das in Italien - oder überhaupt wo - der Status Quo ist, heißt es nicht, dass wir das Gewehr in den Sand werfen sollten. Auch wenn wir dieses Ziel, akzeptiert zu werden, nicht in unserer Lebenszeit erreichen würden, sollten wir trotzdem dafür kämpfen, so weit es geht, an das Ziel zu kommen. Denk mal an die nächsten Generationen von Pädophilen. Darüber hinaus geht es nicht nur um uns Pädophile, sondern auch um andere Gruppen wie LSBTQ (In einigen Ländern wird immer noch gegen Queere Menschen diskriminiert. Zum Beispiel mit dem falschen vorwand das diese Menschen Pädophil, obwohl hier sie "Kindesmissbrauchstäter" meinen). Dies ist so nicht richtig. Auch braucht es eine Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit der pro-K-Pädophilen und der queeren Bewegung der 70-80er Jahren, was bis jetzt noch nicht geschehen ist. Stattdessen wird einfach behauptet, dass Pädophile die Schwulenbewegung unterwandert hätten). Zudem muss für die bereits und zukünftig durch Missbrauch Geschädigten effektive Therapie sowie Missbrauchsprävention geleistet werden, statt einfach gegen Pädophile zu hetzen und sich eine Medaille auf die Brust kleben, sondern es muss erforscht werden, was die tatsächlichen Beweggründe und Ursachen für Missbrauch sind und in die Bereiche effektive Prävention investiert und Aufklärung betrieben werden. Sirius hat schon ganz richtig erklärt warum das Bloggen so wichtig ist. Dazu denke ich ergänzend: Das Bloggen ist ein sicherer Weg Präsenz zu zeigen und hoffentlich auch Leute umzustimmen. Wir können uns nicht ein Schild umhängen, was uns als Pädophile identifiziert und damit dann im Stadtzentrum Gespräche suchen. So können wir darauf absehen, Einladungen zu Interviews und anderen Sachen zu kriegen, um Diskussionen und Umdenken anzuregen.

Mit deinem quasi anonymen Pseudonym so einen feigen und pessimistischen Müll von sich zu geben, ist echt lächerlich. Du weißt weder was ich für Aktivismus betreibe, noch was hinter den Kulissen passiert. Wie Rubi auch schon gesagt hat: steh du doch auf und betreibe Aktivismus, der in deinen Augen etwas bringt. Aber bitte hör auf, andere zu kritisieren, die wirklich etwas versuchen zu ändern, indem sie sich vielfältig engagieren. Juristisch wird es uns schwer gemacht, aber es ist durchaus möglich (bspw. die Verfassungsklage gegen das Puppenverbot hier hat SuH anonymisiert Spenden gesammelt und mit diesen dann den Anwalt bezahlt. Ähnliches wäre z. B. auch mittels Prostasia möglich. Mit diesen spenden könnten dann Anwälte bezahlt werden. Alternativ ließe sich die Finanzierung auch mittels Prozesskostenhilfe bewerkstelligen), deshalb muss Umstimmung und leicht einsehbare Präsenz geben. Das AGG gilt für uns ja nicht. Wir brauchen die Gesellschaft; mehr Stimmen, um auf die Politik Druck auszuüben, um Sachen wie fiktive Kinderpornografie und ähnliche opferlose Gesetzeswidrigkeiten zu entkriminalisieren sowie zu verteidigen.

Ich finde auch diesen kleinen Blog wichtig. Auch so ein Blog trägt zur Sichtbarkeit bei. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Juristische Kämpfe sind natürlich ebenfalls wichtig. Das ist ein Grund, warum ich einen Arbeitsgerichtsprozess führte und ihn übrigens gewann, als ich entlassen werden sollte, nur weil ich pädophil bin und die „Frechheit“ besaß, den problematischen gesellschaftlichen Umgang damit vor Kolleg:innen zu thematisieren. Zumindest konnte ich mir auf diesem Weg eine angemessene Entschädigung erstreiten, die mir anderenfalls versagt worden wäre. Und ich konnte vielleicht auch ein kleines Zeichen setzen, dass auch wir nicht völlig rechtslos und vogelfrei sind. Es ist daher beides wichtig: Juristisches Engagement, aber auch das Engagement für mehr Sichtbarkeit über einen Blog wie diesen hier.

Hallo Ursus, zu ein paar Punkten möchte ich Dir etwas schreiben.

Du vermutest, dass sich exklusiv Pädophile keine Familie wünschen. Als exklusiv Pädophiler wünsche ich mir durchaus eine Familie. Nur da meine Partnerin ungefähr fünf Jahre alt sein müsste, damit sie mich auch sexuell interessiert, wird das mit einer Partnerin und eigenen Kindern logischerweise nichts. Und da ich als Anti-Contacter einem realen Mädchen auch keine romantische Beziehung zumute, bleibt auch das auf der Strecke. Es ist also nicht etwa so, dass ich mir keine Familie wünsche. Es ist eher so, dass ich aufgrund meiner exklusiven Puellaphilie (= auf vorpubertäre Mädchen bezogene Pädophilie) keine Familie gründen kann. Eine Alternative dazu könnten irgendwann vielleicht einmal künstliche Kinder sein. Androidinnen, die man von ihrer Art her kaum noch von realen Menschen unterscheiden kann, mit dem Unterschied, dass sie - anders als reale Kinder - in der Lage wären, eine romantische und sexuelle Liebesbeziehung zu führen, könnten ein Ausweg aus der Misere sein. Bei der aktuellen technischen Entwicklung ist das möglicherweise also schon bald keine Science Fiction mehr. Doch in der Politik wird alles drangesetzt, auch solche künftigen Möglichkeiten schon von vornherein zu verbieten. Das nimmt gerade auch exklusiv pädophilen Menschen die Chance, alternativ fernab von realen Kindern doch so etwas wie das Glück einer Liebesbeziehung und einer Familie erfahren zu dürfen. Auch rein soziale Kontakte zu Kindern, um wenigstens ein bisschen was von Familienleben erfahren zu dürfen, werden unsereins abgesprochen, zumindest wenn irgendwie herauskommen sollte, dass wir pädophil sind. Davor haben gerade die Erzieher:innen unter uns große Angst. Denn es ist der Gesellschaft derzeit leider herzlich egal, wie man sich verhalten hat. Alleine die pädophile Sexualpräferenz sehen viele Menschen der Gesellschaft als gerechtfertigt an, das pädophilie Menschen nicht in solchen Berufen arbeiten dürfen. Und diese pauschale Ablehnung, Vorverurteilung und Verdächtigung pädophiler Menschen geht einfach zu weit, denn sie bestraft Unschuldige und schützt niemanden. Daran muss sich unbedingt etwas ändern. Kurzum: Ja, auch ich wünsche mir durchaus Familienglück, nur bei mir ist das eben noch viel aussichtsloser als bei einem nichtexklusiven Pädo.

Dann schreibst Du „Bilder und Videos von Kindern“: Du beziehst Dich dabei auf Lolis, aber so wie Du schreibst, kannst Du von Leuten missverstanden werden, die nicht wissen, was das ist. Gemeint sind hier künstlich hergestellte erotische Bilder, die mit realen Kindern nichts zu tun haben. Beispielsweise fallen auch Zeichnungen darunter.

Anschließend schreibst Du, Präventionsprojekte sollen sich auch mit dem Stigma beschäftigen. Das sollten sie unbedingt. Denn nicht zuletzt ist das eine ohne das andere nicht erreichbar. Als ich mich gegen das Unrecht stark machen wollte, das man Pädos tut, die kein Kind sexuell behelligen und Missbrauchsabbildungen ablehnen, dachte ich, ich brauche mich nicht mit dem Kampf gegen Kindesmissbrauch zu beschäftigen. Immerhin habe ich selbst ja nichts mit Kindesmissbrauch am Hut. Gegen Kindesmissbrauch, so dachte ich, setzen sich schon genug Leute ein. Für Pädophile hingegen setzt sich kaum jemand ein. Daher wollte ich meine Kräfte anfangs ausschließlich auf die Entstigmatisierung unserer Minderheit konzentrieren. Doch das ist zu kurz gedacht, wie ich rasch bemerkte, als ich mich tiefer mit dem Thema auseinandersetzte. Das Stigma hat Kindesmissbrauch und Pädophilie so stark miteinander verdrahtet, dass man sich für beide Ziele einsetzen muss, um erfolgreich zu sein. Das bedeutet, wir können das Stigma und die Vorurteile gegen unsere Minderheit nicht bekämpfen, ohne uns aktiv für den Kinderschutz einzusetzen. Ironischerweise gilt das aber auch umgekehrt. Und das haben bisher, wohl mit Ausnahme von Prostasia, die Kinderschutzvereine noch überhaupt nicht verstanden. Man meint, Kinderschutz geht auch ohne Entstigmatisierung pädophiler Menschen. Die Fallzahlen für Missbrauch und Missbrauchsabbildungen sprechen aber eine ganz andere Sprache. Sie hängen unter anderem damit zusammen, dass man sich auf Pädophile und eben nicht auf das Problem Missbrauch konzentriert. Das sind allerdings zwei unterschiedliche Dinge. Wir werden beide Ziele - die Bekämpfung von Kindesmissbrauch und die Bekämpfung von Vorurteilen gegen Pädophile - nur gemeinsam erreichen können. Ich hoffe der Tag kommt bald, an dem Gesellschaft und Politik diese Zusammenhänge endlich verstehen.

@Rubri Die zwei Sätze vorher musste schon mit zitieren. Mir geht es darum sich juristisch zu wehren und anscheinend gibt es ja Menschen die sich das trauen. Wenn also jmd. in Zukunft wegen KI verurteilt wird dann sollte diese Person wissen er hätte die finanzielle und professionelle Unterstützung den Rechtsweg auszuschöpfen.

Die aktuelle Lage können nur Verfassungsgerichte korrigieren, oder eine massenhafte Protestbewegung. Letzteres ist unrealistisch.

Dieses rumsitzen und Bloggen um stillen Kämmerlein wird niemals was bewirken. Die Reichweite ist lächerlich und sich permanent zu verstecken ist unser Untergang.

Na dann mal los, tu was im echten Leben anstatt hier die Klappe groß aufzureißen.

Solange es sozialer Suizid ist, sich öffentlich zu zeigen, bleibt der Gedanke einer öffentlichen Protestbewegung, die groß genug ist um etwas zu bewegen, leider ein Wunschtraum. Überhaupt über unsere Gedanken und Erfahrungen zu schreiben ist in Ermangelung von realistischen Alternativen zumindest ein kleiner Schritt, um auf uns aufmerksam zu machen und sichtbar zu werden. Und es ist, im Gegensatz zu öffentlichen Auftritten etwas, was jeder machen kann.

Die EU mag sich gegen uns verschworen haben, aber sie hat sich gleichzeitig auch Grundwerte selber auferlegt und den Menschenrechten verpflichtet, und wird irgendwann erkennen müssen, dass sie diese Werte auch auf uns anwenden oder grundsätzlich aufgeben muss. Die Hoffnung bleibt, dass sie von den Gerichten daran erinnert wird.

Ja, aber in unserem Leben werden wir nicht gegen ganz Europa ankommen. In Italien gibt es sogar einen gesetzlichen Feiertag "Nationaler Tag gegen Pädophilie":

https://www.minori.gov.it/en/news/national-day-against-paedophilia-and-child-pornography-2022

Die EU-Kommission reiste durch die Welt und sagte man müsse unsere Neigung bekämpfen etc. Alles was ihr hier macht wird immer eliminiert werden. Das Ruder könnte jetzt nur noch das BVerfG reißen. Das ist auch der richtige Weg. Dieses rumsitzen und Bloggen um stillen Kämmerlein wird niemals was bewirken. Die Reichweite ist lächerlich und sich permanent zu verstecken ist unser Untergang.

Pessimismus wird uns hier nicht helfen. Deshalb müssen wir ja aktiv werden; Präsenz zeigen und Widerstand leisten. Für die queere Bewegung und für queere Leute war es doch auch anfangs eine hoffnungslose Lage, die in meinen Augen sogar viel schlimmer war (§175 StGB bis 11. Juni 1994). Aber mit der Zeit haben sie so viele Fortschritte erzielt und sich durchgesetzt (Christopher Street Day, 28. Juni 1969), aber auch nur, weil sie gekämpft haben - sowohl verbal als auch physisch. In Zeiten wie jenen und auch in aktuell unseren gilt, Mut und Hoffnung zu haben, damit wir gemeinsam stark dafür kämpfen können, dass solche Verbote auch zurückgenommen werden und ein Umdenken in der Gesellschaft angetrieben wird.

Lieber hätte ich gerne gewusst, was du noch zu meinen anderen Punkten denkst.

Wird nie passieren. Die EU hat erst vor kurzem das Gesetz zu CSAM aktualisiert und zur Abstimmung gegeben. Zukünftig ist alles was realistisch ist und Kinder sexuell darstellt, oder zu sexuellen Zwecken produziert wurde (Puppen, VR, Augmented Rrality. ALLES was sexuell genutzt werden kann) in der gesamten EU verboten.

https://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20250512IPR28357/child-sexual-abuse-updated-rules-to-address-new-technological-risks

Der Kampf gegen das "Puppenverbot" ist leider verloren. Die EU hat vor zwei Tagen das sog. Combating the sexual abuse and sexual exploitation of children and child sexual abuse material. Recast (CSAM 2024/0035 (COD)) in der finalen Fassung beschlossen.

Darunter werden auch Sexpuppen verboten und zwar darüber das sie als "CSAM", also Missbrauchsmaterial gelten:

In addition, the development of augmented, extended and virtual reality settings making use of avatars including sensory feedback, e.g. through devices providing a perception of touch are not fully covered by the existing definition. The inclusion of an explicit reference to representations generated “by whatever means” and the reference to ‘reproductions and representations’ “regardless of the method of their creation or manipulation” should ensure that the definition of child sexual abuse material covers these and future technological developments in a sufficiently technology-neutral and hence future-proof way. Quelle: https://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2024_2029/plmrep/COMMITTEES/LIBE/DV/2025/05-12/CSArecast-EPconsolidatedtext_EN.pdf

Das ist sehr vage formuliert, aber der fett gedruckte Teil soll quasi alles abdecken. Das Puppen ebenfalls unter "Missbrauchsmaterial" fallen sollen, findet man hier (achtet hier auf das Wort "reproductions", denn das findet sich im oberen Zitat ebenfalls):

Some Member States in their implementation have broadened the original scope of the Directive with regard to the definition of child pornography [...]: Adapt to language evolution by criminalising deep fakes, sex dolls, paedophile handbooks; Criminalise production, possession and access to physical reproductions of CSA (child sex dolls, child AI robots) Quelle: https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=SWD:2024:0033:FIN:EN:PDF

Man möchte eine einheitliche Definition von "CSAM" und Puppen sollen jetzt auch darunter fallen.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass auch pädophile Menschen heterosexuell oder heterophil sein können.

Ja, wahrscheinlich wäre heteronormativ hier das passendere Wort gewesen.

Guter Punkt - das sehe ich im Grunde genauso. Aber wenn man gerade am Anfang seines Coming-Ins steht ist es finde ich dennoch eine wichtige Botschaft, um überhaupt erst einmal zu verstehen, dass man kein schlechter Mensch ist. Denn man kann kein schlechter Mensch wegen etwas sein, worauf man überhaupt gar keinen Einfluss hat. Erst wenn man das verinnerlicht hat, kann man überhaupt anfangen darüber nachzudenken, einen anderen Blickwinkel auf die eigene Sexualität zu entwickeln.

"Da finde ich super wichtig zu sagen, was er ja auch gesagt hat, dass Pädophile nicht automatisch schlechte Menschen sind und dass man dafür nichts kann." -

Wenn man sich - rein hypothetisch - seine sexuelle Präferenz aussuchen könnte und sich jemand bewusst für eine pädophile Präferenz entscheiden würde - auch dann sollten Menschen mit dieser Präferenz (und deren Entscheidung dafür) toleriert werden. Schließlich wäre man auch dann nicht automatisch Täter oder ein "schlechter Mensch" - und nur darauf kommt es an.

Über uns

Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Sehr gut. Es ist wichtig, dass sich dieses Wissen in den betroffenen Fachkreisen verbreitet und dort langsam aber sicher zum Konsens wird. Von da aus wird das irgendwann (z.B. durch Interviews) über die Medien auch den Mainstream erreichen. Die Wahrheit setzt sich immer durch. Die Frage ist nur, ob das nun früher oder später passiert. Vielen Dank für das Teilen.
Die Sexualpräferenz darf nicht Grund für eine Kündigung sein. Ich führte ein Gerichtsverfahren, als mich meine Ex-Arbeitgeberin damals loswerden wollte, weil ich einigen Kolleg:innen gegenüber, nach ihrem Einverständnis zu einem einem privaten Gespräch, von meiner Sexualpräferenz und den Vorurteilen erzählte, denen auch unschuldige Pädophile in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind. Insbesondere verschwieg ich nicht, mich für Entstigmatisierung an Unis und Hochschulen einsetzen zu wollen. Da der Arbeitgeberin klar war, dass sie mich nicht aufgrund meiner Sexualpräferenz kündigen kann, inszenierte man eine sogenannte Druckkündigung, um sich vor einer angemessenen Abfindung drücken zu können. Insbesondere macht aber, gerade vor dem Hintergrund der Angst vor einem wirtschaftlichen Schaden durch Bekanntwerden des Sachverhaltes, diese Handlungsweise meiner Ex-Arbeitgeberin keinen Sinn, denn es wäre ihr möglich gewesen, sich außergerichtlich zu einigen. Sie selbst war es, die den Fall in eine öffentliche Gerichtsverhandlung eskalieren ließ. Gerade vor diesem Hintergrund, macht der Gedankengang, einem pädophilen Menschen zum Schutz vor eigenem möglichen wirtschaftlichem Schaden kündigen zu wollen, keinen Sinn. Das konstruierte Szenario war unglaubwürdig. Daher kam meine Ex-Arbeitgeberin nicht um eine angemessene Abfindung herum. Das bedeutet aber, dass auch wenn Pädos nicht explizit durch das AGG geschützt sind, wir dennoch nicht ganz schutzlos sind, wenn uns Unrecht geschieht.
Du hast das sehr treffend beschrieben. Das sehe ich auch so. Deshalb glaube ich auch an das große Potential dieser Puppen. Sie sind eben nicht nur ein Ersatz. Sie sind etwas anderes und können einen Menschen wesentlich mehr geben, als nur Ersatz. Ich bin mir sicher, es wird viele pädophile Menschen geben, die werden ihr Interesse an echten Kindern komplett verlieren und ein glückliches, erfülltes Leben mit Puppen führen, wenn man sie nur lassen würde. Aus manchen Pädophilen könnten Fiktophile (oder nennt es, wie ihr wollt) werden. Man muss sich mal überlegen, was das für die Lebensqualität der betroffenen Personen bedeuten könnte. (Außerdem sollte das wohl auch im Interesse der Kinderschützer sein.) Wer das nicht glaubt, der kann sich in den frei zugänglichen Liebespuppenforen einlesen. Dort schildern viele Menschen, wie sie durch Puppen zu Fiktophilen (oder nennt es, wie ihr wollt) wurden. Es sind viele individuelle Geschichten, wie Leute ihr Glück nicht bei Menschen, sondern bei Puppen gefunden haben und glücklich damit sind. Ich zumindest wäre lieber glücklich als "normal", wenn ich mich entscheiden müsste. https://lovedollnetwork.com/t/why-do-we-love-our-dolls-so-much/1299
Vor einem Monat kam wieder eine neue Studie heraus, die auch das Puppenthema nochmal aufgreift und auch zeigt das auch Pädophile ein Recht auf Sexualität haben: Bärbel Knorr | Heino Stöver , Sexuelle Rechte und Gesundheit in Haft, 21.11.2025 Bei der Nutzung solcher Puppen für masturbatorische Ersatzhandlungen fehlt es an einem Opfer, an einer Rechtsgutsverletzung und an jeglicher schädigenden Außenwirkung bei Dritten. Selbst eine entfernte schädigende Wirkung der Art, dass durch die Nutzung solcher Puppen Taten gegen reale Kinder angeregt würden, besteht vor dem Hintergrund von Forschungsergebnissen nicht. Es zeigt sich vielmehr sogar ein umgekehrter Effekt, wonach die Masturbation unter Nutzung solcher Puppen Taten gegen reale Kinder ersetzen und damit verhindern kann (Desbuleux/Fuss 2024). Die Kriminalisierung zielt letztlich auf die bloße – moralisch abgewertete – Phantasie (Lederer 2025). Trotz solcher Durchbrechungen zeigt sich anhand der, hier nur holz schnittartig skizzierten, Entwicklung des Sexualstrafrechts, dass ein Recht auf Sexualität im Kern durchaus anerkannt ist. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ist ein Grund recht auf sexuelle Selbstbestimmung in Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG verankert, das dort erstmals 2008 Erwähnung fand (BVerfGE 120, 224 (239); zum Ganzen Valentiner 2021). Unterstützung, wie die Betroffenen mit dieser Situation umgehen sollen, ist kaum ersichtlich, eher wird von ihnen schlicht verlangt, dieses Verhalten und am besten gleich dieses Begehren, einzustellen. Finden entsprechende Phantasien dennoch ihre Fortsetzung, so weichen die Betroffenen im Vollzug oft auf Abbildungen aus, die keinen erkennbaren Sexualitätsbezug haben, etwa Wäschekataloge oder Abbildungen von Kindern allgemein. Auch zeichnen sie öfter selbst, und dann auch Kinder. Quelle (Open Access): https://www.inlibra.com/de/document/view/pdf/uuid/843651d4-17a3-318c-ba8b-f990a777f9e8?page=1&toc=4659161
@Nixda ich habe mich hier auf die Zeit bezogen, wo Schwule strafrechtlich verfolgt und gesellschaftlich geächtet wurden. Welche Firma wollte damals schon "schwulenfreundlich" sein? Merkste selber?