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Auch wenn das jetzt vollkommen Off-Topic ist wofür ich mich entschuldige, aber einfach zum besseren Verständnis, Du siehst den Gang zu KTW als Selbstaufgabe?

Dieter Gieseking

Die obige Filmkritik gefällt mir bisher am Besten. Ich kann Teilen zustimmen, anderen aber nicht. Beschränke mich hier aber auf den Filmverleih Salzgeber mit dem ich schon seit vielen Jahren in Kontakt stehe und auch schon eine ganze Reihe von anderen Spielfilmen bei K13online vorgestellt und besprochen habe. Mit wenigen Ausnahmen beschäftigen sich die Filme aber mit Homosexualität. Einen solchen Film zur Pädophilie anzubieten bzw. später auch als DVD heraus zu geben, ist auch für den Verleih nicht ganz unproblematisch. Die etablierten Schwulen & insbesondere die Lesben haben die Positionen des Mainstreams übernommen. So gesehen ist es auch für Salzgeber mutig. Der Verleih will offenbar keine zu große Nähe an die Pädophilie offen zeigen. DAS ist zwar aus deren Sicht nachvollziehbar, aber es kann natürlich nicht sein, dass der Verleih an dem Pädo-Thema Geld verdienen will, aber sich ansonsten abgrenzt usw... ! Im letzten Jahr hatte diesbezügliche Probleme mit einem anderen Filmverleih. Ich war gezwungen, alle Themen bezogene DVD-Spielfilme in deren Sortiment aus der K13-Filmliste zu entfernen. Denn ich mache keine kostenlose Werbung für Filmverleihe, die sich von einem pädophilen Projekt distanzieren - und nur ans verdient Geld denken. So was spiele ich hier nicht mit.

Kurz zu den Begriffen Pädophilie und Pädosexualität: Markus ist nach meiner Begriffsbestimmung (noch) kein Pädosexueller, weil er keine Sexualität praktiziert hat. Der Begriff Pädophilie bezieht sich nur auf seine sexuelle Neigung/Orientierung/Identität. Ich bevorzuge die sexuelle Identität der Pädophilie. Wer meine Positionen kennt, der weiß, dass ich/K13online die völlige Gleichstellung der Pädosexualität mit der Homosexualität und sogar Heterosexualität etc.. fordere. Alle am Spielfilm Beteiligten hätten also nur von Pädophilie sprechen sollen. Nun, dieser fehlende Unterschied ist nun unglücklich entstanden und auch nicht so tragisch. Man hätte es aber wissen können...

Dieter Gieseking

Ich denke schon, dass sich der Drehbuchautor & Regisseur etwas dabei gedacht hat, ein solches Ende zu wählen - und dies kein unbedachtes Zufallsprodukt ist. Das Ende eines Spielfilms ist natürlich immer für die Aussagekraft des gesamten Filmes von besonderer Bedeutung. Die Perspektiven werden aufgezeigt. Nach meiner Ansicht soll der "normale" Kinobesucher zum dem Schluss kommen, dass Markus die Tabletten nicht nimmt, weil der Film etwas Sympathie & Empathie aufgebaut hat. Die meisten Kinobesucher werden wohl leider zu dem Schluss kommen, dass nur der erneute Weg zum Therapeuten übrig bleibt. Notfalls müssen eben Medikamente eingenommen werden im Sinne des Kinderschutzes. Zu mindest stillschweigend wird es aber wohl auch Besucher geben, die zum Schluss kommen, dass man Markus eine reine Freundschaft ohne sexuellen Anteil durchaus gönnen kann. Mehr kann im heutigen Zeitgeist in einem Spielfilm nicht angedeutet werden. Ein kleiner Hinweis mit dem Angebot von Arthur für geheime Treffen muss da leider ausreichen. Eine solche Initiative des Jungen im Film aufzuzeigen ist schon ziemlich mutig. Denn die Initiative geht nicht von Markus aus, wie dies ja immer unterstellt wird. Auch Jungen haben also Interesse an solchen Freundschaften. Und DAS sollte nicht nur der "normale" Besucher erkennen, sondern eben auch die Pädophilen, die eine solche Beziehung abstreiten und für sich nicht in Betracht ziehen. Die Therapie-Teilnehmer von KTW usw.... dürften dazu gehören....

Dieter Gieseking

Weil mein Link auf mein News hier editiert wurde sehe ich mich veranlasst, den Text meines News zu kommentieren:

"Südkurier im Interview mit dem Drehbuchautor & Regisseur Savas Cevis zu KOPFPLATZEN: Warum ist es wichtig, sich mit dem Thema der Pädophilie zu beschäftigen?

Sava Cevis: "In jedem Fall ist es natürlich wichtig, auch noch einmal zu betonen, dass wir keinen Dokumentarfilm gedreht haben, auch keine wissentschaftliche Abhandlung, sondern eine fiktionale Geschichte"

Der Südkurier(Parick Heidmann) hat mit dem Drehbuchautor & Regisseur von KOPFPLATZEN Savas Cevis ein Interview geführt und dabei wichtige Fragen gestellt. Aus den Antworten von Cevis geht die schwierige Entstehung des Spiefilmes hervor. Es hat mehrere Jahre gedauert bis die Filmförderung Baden-Württemberg, der SWR und die Kurhaus Production eingestiegen sind. Bei aller Kritik müssen diese widrigen Umstände auch von der deutschen Pädophilenszene bedacht werden. Denn eine ergebnisoffene Diskussion zum Thema der Pädophilie gab es medial bisher nur in den 1970er & 1980er Jahren. Der heutige Anti-Pädophile-Zeitgeist beherrscht den ganzen Mainstream. Diesen tabuisierten Zeitgeist zu durchbrechen, dazu kann der Spielfilm einen gewichtigen Beitrag leisten. Deshalb kann K13online die herbe Kritik von vier Autoren auf dem Weblog "Kinder im Herzen(KiH)" nicht nachvollziehen. Wir sind der Ansicht, dass die positiven Aspekte & Wirkungen nicht ausreichend bedacht werden. Der Spielfilm KOPFPLATZEN wurde nicht speziell für Pädophile produziert. Die überwiegend desinformierte Bevölkerung soll anhand eines Protagonisten(Markus/Max Riemelt) aufgeklärt werden. Es steht völlig außer Frage, dass dieses Einzelschicksal keine Allgemeingültigkeit für alle Pädophile hat. Auch K13online kann sich in keiner Weise mit dem pädophilen Markus identifizieren. Trotzdem wissen wir aber, dass es relativ viele Pädophile gibt, die mit ihrer sexuellen Identität solche oder ähnliche Probleme wie Markus haben. Der Spielfilm bricht mit diesem TABU. Und eröffnet damit die Chance, dass es in Zukunft auch einen Spielfilm geben könnte, der eine allseits positive Beziehung zum Pädophilie-Thema erzählt.... "

Mein News enthält vier Links auf vier Beiträge der Autoren hier.

Dieter Gieseking

Zur 1 Wann wurde die Interviewanfrage von Euch gestellt und an wen? Bei der Produktion oder erst jetzt nach dem VoD-Start? Ich habe vor einigen Tagen auch eine Interviewanfrage an den Verleih Salzgeber mit der Bitte um Weiterleitung an Riemelt gestellt. Salzgeber hat mitgeteilt, dass er keine Interviews mehr gibt. Ich habe mich dann für den echten Kinostart vormerken lassen. Bin gespannt.

Zu 2 Der 2. Therapeut steht ganz klar als Synonym für KTW. Das der Name KTW im Film nicht genannt wird, wird damit zusammen hängen, dass damit eine Abhängigkeit entstanden wäre, da KTW ja real existiert. Aus meiner Sicht macht der Film nicht klar deutlich, dass man als Pädophile zum Therapeuten gehen muss. Die Darstellung im Film sehe ich deshalb als durchaus positiv, weil ein Besuch bei einem Therapeuten nicht zwingend als die gute Lösung gilt. Das Ende bleibt im Film ja offen. Jeder kann also seiner Fantasie freien Lauf lassen. Andere Dokus usw.... sind bisher alles reine Werbebeiträge für KTW gewesen. Und DAS ich von KTW mit den bekannten Zielsetzungen nichts halte, dürfte bekannt sein.

Zu 3 Der Film hat absolut keinen Forschungsanspruch. Es gibt keinen Täter. Es gibt kein Missbrauchsopfer. Viele Vorurteile werden abgebaut, wenn auch nicht alle. Als tickende Zeitbombe würde ich Markus nicht bezeichnen, denn trotz aller psychischen Probleme hat ER seine Gefühle unter Kontrolle. Ich würde mal behaupten, dass er nicht DAS mit Gewalt nehmen würde, was er mit Liebe und Zuneigung nicht bekommen kann.

Im Übrigen gibt es ein aktuelles Interview mit Ceviz. Darin wird auch meine Ansicht im Prinzip nochmals deutlich. [Link von der Moderation entfernt] Für alle die Pädos, die aus meiner Sicht auf dem falschen Dampfer sitzen. Außerdem sollte den Kino-VoD Besuchern nicht immer böse Absichten unterstellen, sondern gerade die Pädophilenszene sollte besonders das Positive hervor heben. Denn davon gibt es bekannt nicht viel....

Das Ende war die größte Überraschung für mich nach einem insgesamt sehr stereotypen Film. Interessant, diese Wahl zu zeigen. Da verstehe ich, was du sagst, denn diese Wahl kann den Weg ebnen, um in Zukunft mal einen Film zu drehen, der genau bei dieser Wahl ansetzt. Denn das stellt ein wirklich interessantes, vollständig unverbrauchtes Szenario dar. Der Konflikt, der durch diese heimlichen Treffen stattfindet. Erst einmal der Innere ("Mach ich alles kaputt, weil ich mich heimlich mit ihm treffe, oder zwingen mich die Umstände dazu?") oder bei der Entscheidung gegen die Treffen ("Bin ich schuld, dass der Junge, den ich liebe traurig ist, mich nicht mehr sehen zu können, oder zwingen mich die Umstände dazu?") und die alles entscheidende Frage ("Wie soll ich es richtig machen?") Dann noch die äußeren Konflikte, die durch das Geheimnis und eine drohende Aufdeckung entstehen.

Allein schon, dass der Film durch die Darstellung dieser Wahl sehr nah an so ein Szenario heranrückt, muss man wohl tatsächlich positiv werten. Eine interessante Entscheidung für das Ende macht die auch meiner Ansicht nach großen Probleme des Filmes für mich leider nicht wett. Und ob die Macher beabsichtigt haben, dieses Dilemma am Ende zu zeigen, oder ob sie tatsächlich dachten, dass es selbstverständlich nur den Suizid als Ausweg gibt und darstellen wollten, warum, steht natürlich auch in den Sternen. Das müsste man die Herrschaften schon persönlich fragen.

Dieter Gieseking

Auch wenn niemand der am Film Beteiligten persönliche Gespräche mit einem Pädophilen geführt haben, dann kann man dennoch davon ausgehen, dass die Macher und Schauspieler im Internet recherchiert haben. Dabei werde sie auf die Pädophilenforen, Weblogs und Webseiten gestoßen sein. Das steht genug drin. Völlig blind wird die Geschichte und die Figur Markus nicht entstanden sein. Meine Vorstellungskraft reicht jedenfalls aus, um sagen zu können, dass es eine ganze Reihe von Markus gibt.

Dieter Gieseking

Die Interpretation des Films wird nicht offen gelassen. Im Gegenteil. Das Ende bzw. der Ausgang wird offen gelassen und lässt viel Spielraum für unterschiedliche Szenarien. DAS halte ich sogar für gut, denn damit verzichtet der Film auf ein feststehendes und vorgegebenes Ende. Dieses Ende kann sich jeder selbst in seiner Fantasie ausdenken. Mein gewähltes Ende sieht nämlich so aus, dass sich Markus am nächsten Tag mit Arthur wieder trifft. Wenn man ein solches Ende natürlich nicht in Betracht zieht, dann bleibt nur die Selbstaufgabe mit dem weiteren Gang zu KTW oder der Suizid. Markus hat die Wahl. Jeder Pädo hat die Wahl....

Dieter Gieseking

Es gibt ein aktuelle Interview mit dem Regisseur.

[Link von der Moderation entfernt]

Darin macht er bestimmte Dinge eine Fehleinschätzung zu seinem Film deutlich.

Zu 1: Ceviz selber behauptet, mit Markus ein "sehr realitätsnahes" Porträt gemalt zu haben. Gleichzeitig wird in Interviews deutlich, dass weder er, noch Riemelt je direkt mit einem pädophilen Menschen geredet haben. Eine Interviewanfrage von uns wurde ebenfalls abgelehnt. Ich finde das schon ein ziemlich starkes Stück, auf der einen Seite kategorisch jeden Dialog mit uns abzulehnen, aber auf der anderen Seite dann zu behaupten eine "realitätsnahe" Geschichte erzählt zu haben. Woher wollen die das wissen, wenn sie nicht mit uns reden?

Zu 2: Natürlich hat der Therapeut klare Anleihen an KTW, aber es ist dennoch kein KTW-Therapeut, so wie du es behauptest. Ich bestreite nicht, dass die Sachen passieren können, wie es dargestellt wird. Aber es sind, wie jochen es auch in seiner Kritik gesagt hat, Extrembeispiele. Ich bin inzwischen bei bestimmt über einem Dutzend Fachpersonen aus dem medizinischen, therapeutischen und sozialen Bereich geoutet, und niemand davon hat bisher unprofessionell oder negativ reagiert. Auch bei KTW bin ich nicht derart unempathisch behandelt worden, wie der Therapeut Markus behandelt. Ich sehe es auch so, dass der Film es so darstellt, dass es schier unmöglich ist als Pädophiler zu leben ohne einen Übergriff zu begehen, aber ich sehe nicht, inwiefern dies eine positive Darstellung ist.

Zu 3: Der Film ist nach der Edathy-Affäre finanziert worden und ist, wie man den Interviews mit Ceviz entnehmen kann, entstanden um zu erforschen, wie pädophile Menschen zum Täter werden. Ich finde nicht, dass der Film geeignet ist, um die Vorurteile abzubauen; eher im Gegenteil, er bestätigt das Bild, dass wir tickende Zeitbomben sind, die ständig kurz vorm Platzen stehen.

Man merkt, wie unwohl sich die Schauspieler während des gesamten Films fühlen. Sie wirken auf mich angespannt. Als hätten sie die ganze Zeit über Angst etwas Falsches zu sagen, was ihnen später zum Vorwurf gemacht werden könnte. Als wären sie gerade lieber ganz woanders und froh gewesen, als der Film endlich vorbei war.

"Natürlich hatte ich große Berührungsängste. […] Als Kinofilm konnte ich mir die Thematik anfangs gar nicht vorstellen, geschweige denn die Hauptfigur zu spielen. Auch weil ich ja selbst Vater bin. Es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich mich mit dem Gedanken anfreunden konnte – und auch danach gab es noch immer wieder Phasen, in denen ich mir unsicher war". So die Worte vom Hauptdarsteller Max Riemelt (Quelle).

Man stelle sich vor, man würde einen Film über einen Autisten drehen wollen und sich während der Dreharbeiten nicht einmal mit einem Autisten unterhalten.

Das ist ein Punkt, der mich echt wütend macht. Der Film wird dafür gefeiert, wie "realistisch" er ist. Ceviz selber klopft sich in Interviews dafür selber auf die Schulter, eine "sehr realitätsnahe" Geschichte erzählt zu haben. Dabei gibt er selber zu, nie mit einem pädophilen Menschen gesprochen zu haben, sondern in der Vorbereitung sich "intensiv mit einem Projekt in der Charité" beschäftigt zu haben. Das Gleiche erzählt auch Max Riemelt: "Betroffene habe ich nicht getroffen, stattdessen hat mir Savaş Videos gezeigt von Menschen, die im Internet anonym darüber sprechen. Schon da habe ich gemerkt, dass ich mir diese Geschichten gar nicht so gut anhören kann, weil ich mir vielmehr meine eigene Figur „bauen“ musste, die eine eigene Geschichte und einen eigenen Umgang mit dieser Neigung hat." Also nicht nur, dass er nie mit einem Pädophilen direkt gesprochen hat, die einzige Geschichte eines Pädophilen, die er direkt gehört hat, hat er auch noch verworfen und setzt lieber seine eigene Interpretation um.

Mit welchem Recht behaupten Ceviz, Riemelt und die Medien, die über den Film berichten, dass die Geschichte "realitätsnah" ist? Wie anmaßend ist es eigentlich, eine Geschichte über pädophile Menschen zu erzählen und einfach so als realistisch zu erklären, ohne je mit einem pädophilen Menschen darüber zu reden?

Dieter Gieseking

Zum 1. Absatz Der Film erzählt die Geschichte von EINEM Pädophilen - Markus. So wird dies auch von den Mainstream-Medien und Zuschauer usw. wahrgenommen. Niemand weiß natürlich wie viel Mal Markus es in der Pädoszene gibt. Ein solcher Film kann sich immer nur ein Beispiel heraussuchen, wie es sein könnte. Das Drehbuch & der Regisseur hat eine Geschichte wie Markus gewählt. Die ganze Vielfalt kommt in dem Film nicht zum Ausdruck. DAS geht auch nicht. Meine über 30-jährige Erfahrung im Umgang mit vielen Pädophilen sagt mir, dass ein solcher Markus durchaus realistisch ist und es dieses bzw. in ähnlicher Art und Weise gibt. Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich in Markus nun wirklich absolut nicht erkennen kann und schon gar nicht identifiziere. Der Film ist eher nicht für Pädophile produziert worden, sondern für das interessierte und unwissende Volk. Er soll Verständnis aufbringen und gleichzeitig nicht verharmlosen. Das ist natürlich ein ständiger Spagat...

Zum 2. Absatz KTW wird zwar namentlich nicht erwähnt, aber es ist völlig klar und erkennbar, dass KTW damit gemeint ist. Im Gegensatz zu KTW wird Markus bei einem anderen Therapeuten raus geschmissen. Auch DAS passiert im realen Leben und ist realistisch. Der KTW-Therapeut bringt in wenigen Worten die Kernaussage von KTW rüber. Mehr ist in einem solchen Film nicht möglich. Man hat sich von KTW vorab beraten lassen, dass wurde mir schon bei der Produktion 2017 bestätigt. Dennoch bin ich der Ansicht, dass es kein reiner Werbefilm für KTW ist. Denn im Gespräch von Markus mit dem Therapeuten wird deutlich, was von Ihm verlangt wird. Es wird zumindest suggeriert, dass dies eigentlich unmöglich ist. Aus meiner Sicht ist dies eine positive Darstellung und regt zum Nachdenken an.

Zum 3. Absatz Natürlich hat nicht jeder Pädophile solche Probleme mit seiner Pädophilie wie Markus. Ein solcher Filmstoff wäre im heutigen Zeitgeist aber kaum möglich. Das Filmprojekt wäre schon bei der Filmförderung Baden-Württemberg, SWR Co-Produktion und Kurhaus-Produktion Baden-Baden gescheitert. DAS ist bekanntlich alles Mainstream.

Unwissend der Vielzahl ist mir aus meinen langjährigen Kontakten mit der Pädoszene bekannt, dass sehr viele Pädophile psychische Probleme mit Ihrer sexuellen Identität der Pädophilie haben. Und genau DAS will der Film in einem Beispiel zeigen. Der Film wurde ja nicht für Pädophile gemacht, sondern für die Gesellschaft, die überwiegend nur Monster und Gewalt im Kopf hat. Dem entgegen zu wirken, könnte der Film langfristig mehr Verständnis & Toleranz erreichen. Ob dies irgendwann gelingt, muss abgewartet werden...

Ich antworte hier mal direkt auf die Kritik.

Natürlich wissen die Mainstream-Medien und die Kinobesucher/innen(z. Zt. lediglich im Online-Streaming bei VoD), dass in dem Spielfilm ein fiktives Einzel-Beispiel gezeigt wird, welches nicht auf alle Pädophile zutrifft.

Das halte ich vorsichtig gesagt für eine sehr optimistische Einschätzung. Wie ich in meinen Beitrag versucht habe zu zeigen, scheinen die meisten Medien den Film als ein realistisches Porträt des typischen Pädophilen verstanden zu haben. Das Gleiche gilt den Kommentarspalten nach zu urteilen wohl auch für viele Zuschauer. Das eindrucksvollste Beispiel dafür ist der erwähnte Artikel von quotenmeter, dem zufolge der Film die Gefahr darstellt, die von Markus "und damit stellvertretend von Pädophilen ausgeht".

Natürlich zeigt der Film erst einmal nur die fiktive Geschichte einer einzelnen Person. Aber alleine dadurch, dass es so wenige Geschichten über Pädophile gibt, und noch weniger über Pädophile, die noch keine Straftat begangen haben, bekommt der Film eine gewisse Autorität in dem Gebiet. Für viele Zuschauer wird es das erste Mal sein, dass sie sich mit dem Thema beschäftigen, und die werden die Geschichte erst einmal so hinnehmen, wenn sie überzeugend und realistisch erzählt ist.

Markus will keine sexuellen Übergriffe begehen und holt sich deshalb therapeutische Hilfe beim analogen Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden(KTW)."

Der Therapeut ist zwar offensichtlich an KTW angelehnt, aber er ist kein KTW-Therapeut. Überhaupt wird KTW in dem ganzen Film nicht erwähnt, und aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die Behandlung des Therapeuten nicht repräsentativ ist für die Art, wie man bei KTW behandelt wird. Mehr dazu schreibe ich in einem kommenden Beitrag, der gerade in Arbeit ist.

Deshalb verwundert es, dass gerade der Autor "Sirius", der selbst an einer KTW-Therapie teilgenommen hat, sich überhaupt nicht mit Markus identifizieren kann. Der Spielfilm KOPFPLATZEN müsste eigentlich nicht nur "Sirius", sondern allen KiH-Autoren gut gefallen, denn diese gehören wohl auch dem Pädophilie-Projekt "Schicksal und Herausforderung(SuH)" sowie dem pädophilen Forum "Gemeinsam statt alleine(GSA)" an. Alle drei Projekte propagieren die Positionen der völligen Enthaltsamkeit, wie auch KTW, die mit den politischen Positionen von K13online nicht vereinbar sind.

Erst einmal arbeiten und schreiben bei GSA, SuH und KiH sehr unterschiedliche Menschen. Dementsprechend haben wir keine einheitliche Meinung zu dem Film, und uns haben unterschiedliche Aspekte daran gefallen bzw nicht gefallen.

Der Aussage scheint die Annahme innezuwohnen, dass mit der Position der "völligen Enthaltsamkeit" auch ein inneres Zerreißen einhergeht, die triebhafte Obsession und das psychische Leiden, das Markus in Kopfplatzen ertragen muss, da er keinen Übergriff begehen möchte. Dem möchte ich entgegenhalten, dass es sehr wohl möglich ist, auf ausgelebte Sexualität mit Kindern zu verzichten und gleichzeitig nicht an dieser Unmöglichkeit innerlich zu verzweifeln, und dass es auch dann möglich ist normal mit Kindern umzugehen, ohne ständig kurz vor einem Missbrauch zu stehen. Diese Perspektive stellt der Film aber nicht da, und stellt damit eine sehr triste und negative Lebensrealität dar, die ich mit meiner Erfahrung nicht teilen kann.

Ganz erhlich Jochen?

Das ist so süß geschrieben. Ja ich bin innerlich noch ein Kind. Äußerlich bin ich aber Erwachsen. Ich muss mich ja an Son Gohan irgendwie anpassen. Trozdem wäre ich bereit für eine eigene Familie auch wenn viele mir es noch nicht zutrauen oder mir empfehlen niemals eine Familie zu gründen weil ich nicht erwachsen genug bin (Sorry ich musste das jetzt loswerden). Kommt bald ein Blog über dieses Thema.

Gruß Kid Gohan

Ja, ich verstehe Deine Argumentation und kann ihr auch folgen und stimme Dir ja vom Prinzip auch zu. Ich weiß im Moment nicht, wie ich mich noch besser ausdrücken kann, was ich genau meinte, aber ich denke auch, das ist jetzt auch nichts mehr für die Kommentare hier, vielleicht lässt sich das ja noch einmal in einem anderen Rahmen vertiefen - würde mich freuen. Zusammengefasst kann man ja denke ich sagen, dass wir von der Sache an sich her, dieselbe Auffassung haben, was "richtig" und was "falsch" ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auch einfach noch nie soviel im Detail mit Pro-Contactern zu tun habe und ich zu sehr ans Gute im Menschen glaube (was eigentlich meinem grundsätzlichen Pessimismus widerspricht ;))

Hmm, ja, ist ein zweischneidiges Schwert, wie ich finde. Auf der einen Seite erwarte ich auch Toleranz, hab ich das Recht dies anderen (pauschal) zu verwehren? Klar gibt es da definitiv Grenzen, bei denen ich auch sofort sagen würde, das toleriere und akzeptiere ich nicht. Aber es gibt sicherlich auch Fälle, die eben nicht zu 100% klar, die nicht schwarz/weiß sind, ist ein Tanz auf dem Drahtseil, ja, das stimme ich Dir zu, da ich für einige Sachen garantiert auch keine implizite Zustimmung abgeben möchte.

Missbrauch ist Missbrauch, darüber brauchen wir erst gar nicht reden. Einvernehmliche sexuelle Kontakte sind in meinen Augen wie gesagt auch abzulehnen, da ich die Einvernehmlichkeit bedingt durch die Unwissen- bzw Unerfahrenheit in dem entsprechenden Alter anzweifle. Aber ich sehe es auch so, dass es auch Menschen gibt, die Pädophilen grundsätzlich den Kontakt zu Kinder untersagen wollen und das sind dann eben Bereiche, in denen ich mir Toleranz erwünsche.

Ich hoffe, Du kannst meine Gedanken dahinter nachvollziehen und denkst jetzt nicht, ich würde einvernehmliche, sexuelle Kontakte doch tolerieren/gutheißen. Ich möchte jetzt nicht meinen Status als Edelpädo verlieren :p

"Wenn es diese Möglichkeit nicht geben würde, dann würde ich heute wahrscheinlich auch total isoliert und einsam ohne wirkliche soziale Kontakte vor mich hin vegetieren. "

Aus dieser Isolation versuche ich gerade halt auszubrechen und ich merke, wie schwer es mir fällt, auch wenn man es meinen Kommentaren und Beiträgen möglicherweise nicht so anmerkt, da sie möglicherweise selbstbewusst wirken können (Weiß ich nicht, ist jetzt nur eine Vermutung, das müsstest Du, bzw andere "urteilen" ;)) Na klar habe ich auch Kontakte zu Aussenwelt, aber eben (fast) keine tiefergehenden Freundschaften und da merke ich mehr und mehr wie das in meinem Leben fehlt, nachdem ich halt vor ein paar Monaten so langsam überhaupt angefangen habe mich dahin gehend zu öffnen.

Und ja, meine bisherigen Outings waren ja auch zum Glück weniger schlimm als befürchtet, aber waren auch gerade einmal 2 (im nicht therapeutischen Umfeld). Evtl hab ich auch das Gefühl, dass es von Mal zu Mal auch schwerer wird, anstelle von leichter, weil das Bewusstsein da ist, dass so ein Outing auch hin und wieder "in die Hose" geht und je öfter es gut geht, desto mehr denkt man, dass es das nächste Mal ja schief gehen könnte. Aber keine Ahnung, so genau hab ich das bei mir noch nicht hinterfragt.

Bin ich zu 100% bei Dir. Zum Thema Einvernehmlichkeit habe ich mir im Laufe der Zeit schon viele Gedanken gemacht, da es natürlich eine willkommene Ansicht wäre. Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr wurde mir klar, dass dies keine Option für mich ist, da die Wahrscheinlichkeit Schaden anzurichten doch einfach zu groß ist. Ich kann die Argumentationsketten der Einvernehmler zwar nachvollziehen, aber, ohne sie persönlich angreifen zu wollen, finde ich ist es einen Schritt zu kurz gedacht.

Aber wie auch Du so treffen schreibst, bin ich grundsätzlich auch ein großer Verfechter von leben und leben lassen, wobei es da natürlich auch Grenzen gibt. Und wenn dann auch noch persönliche Angriffe kommen oder gar Verleumdungen, dann ist auch eine Grenze überschritten und ich finde es sehr gut, dass Du Dich dahin gehend klar positionierst! Sicher wird nicht jeder Mensch immer mit einem anderen Menschen einer Meinung sein, darum geht es denke ich im Leben auch nicht, aber in diesem Punkt bin ich definitiv komplett Deiner Meinung.

Ich weiß, was du meinst… es ist sehr schwer wirklich tiefer gehende zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, wenn man ständig im Hinterkopf hat, dass man nur deshalb überhaupt akzeptiert wird, weil die Anderen einen nicht vollständig kennen und nicht alles über einen wissen.

Die Neigung ist nun einmal ein wesentlicher Teil von uns, und wie soll man Freundschaften aufbauen, wenn man das Gefühl hat einen Teil von sich immer verbergen zu müssen?

Ein paar Lichtblicke gibt es immerhin. Im RL reagieren die Menschen oftmals doch ganz anders, als man es vorher befürchtet. Ich hatte bisher tatsächlich noch kein einziges Outing, bei dem die andere Person negativ reagiert hätte. Und das Internet ermöglicht es heutzutage, Freundschaften in relativer Sicherheit aufzubauen, die später dann auch ins RL übergreifen können. Wenn es diese Möglichkeit nicht geben würde, dann würde ich heute wahrscheinlich auch total isoliert und einsam ohne wirkliche soziale Kontakte vor mich hin vegetieren.

Über uns

Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Ich sehe Beier auch eher als Opportunisten, der sagt, was er halt sagen muss um seinen Einfluss und den Einfluss seines Projekts zu erhalten. In den letzten Jahren hat sich die gesellschaftliche Einstellung gegen Pädophile halt noch einmal deutlich verschlechter, und Beier weiß es durchaus, sich diesem veränderten Klima anzupassen.
Selbst die obersten deutschen Gerichte sind sehr negativ Pädophilen gegenüber ausgerichtet. Hier mal Beispiele: Das Bundesverwaltungsgericht zitiert 2020 den Bundesgerichtshof, das Pädophile ihre Triebe unterdrücken müssen andernfalls ist es eine seelische Abartigkeit i.S.d. § 20 StGB: "Dabei kommt es darauf an, ob die sexuellen Neigungen die Persönlichkeit des Täters so verändert haben, dass er nicht die zur Bekämpfung seiner Triebe erforderlichen Hemmungen aufzubringen vermag (vgl. BGH, Beschluss vom 10. Januar 2019 - 1 StR 574/18 - NStZ-RR 2019, 168 m.w.N. [...] Der Sachverständige X hat aber überzeugend dargelegt, dass beim Soldaten im Tatzeitraum keine progrediente Zunahme und Überflutung durch dranghafte paraphile Impulse mit ausbleibender Befriedigung festzustellen sei." "Auch hat der Soldat die zur Bekämpfung seiner Triebe erforderlichen Hemmungen aufzubringen vermocht."
Ich glaube das sich die Medienlandschaft einfach geändert hat. Heute gibt es Pedo-hunter, rechtsextreme die Kinderschutz instrumentalisieren usw. usf. Das Bild des Pädophilen hat sich immens verschlechtert auf der internationalen Bühne. Er arbeitet ja auch mit der EU zusammen und die EU-Kommisarin hat in ihrer Tour durch die EU immer wieder betont man müsse gegen Pädophile kämpfen. Nicht Kindesmissbrauch, oder Missbrauchstäter sondern Pädophile. Er akzeptiert die Realität um sich, denn auf der jetzigen Weltbühne eine abweichende Haltung einzunehmen gefährdet sowohl ihn persönlich als auch sein Projekt. Geld ist ihm wichtiger, da opfert man gerne mal seine Grundprinzipien und fordert die Abschaffung vieler Grundrechte.
Hier mal ein Zitat aus einer Studie, die absolut menschenverachtend ist: Patients in the Royal's Sexual Behaviours Clinic groups are always reminded not to think or refer to themselves as “pedophiles,” as that is an identity they will change. In progress notes, to remind the reader of the fact that these are people with a condition for which treatment is being received, they are referred to as “people with pedophilia,” instead of “pedophiles.” It is a treatment aim that people with pedophilia will cease having sexual interests in children. Quelle: The Pedophile as a Human Being: An Autoethnography for the Recognition of a Marginalized Sexual Orientation, 29 Apr 2022 Diesen Weg wird auch irgendwann KTW gehen, wenn Beier diesen Kurs hält. Den Wunsch "geheilt" zu werden basiert für viele auf dem gesellschaftlichen Stigma und der absoluten Unterdrückung in allen Ebenen. Es gibt viele Pädophile, die sich und seine Gefühle (sowohl romantische, als auch sexuelle) akzeptieren und gleichzeitig keine realen Kinder damit belästigen, sondern alles auf der Fantasieebene belassen möchten.
Beier hat es tatsächlich geschafft - in meinen Augen - vom Held der Pädophilen, der gegen das Stigma kämpft und uns helfen möchte, zum Antihelden, der uns wie Puppen und Nummern in einem perversen Spiel behandelt, zu wandeln. Vielleicht ist ihm der Ruhm und das Ansehen so zu Kopf gestiegen, dass er nun den völligen Bezug zur Realität verloren hat. Wäre interessant, mal nachzuforschen, was im Hintergrund bei ihm abläuft. Sicherlich hätte er doch kein Problem damit, wenn er schon so um sich brüllt, dass gefälligst alle überwacht und bestraft gehören.