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Ich kann Deine Empörung sehr gut verstehen. Aber glaubst Du, dass dieser Brief, der von der ersten Zeile an mit Vorwürfen gespickt ist, wirklich was erreichen kann?

Wie würde es Dir gehen, wenn Du ein ähnlichen Brief bekommen würdest? Ich glaube, und so erginge es mir, nach dem 1. oder spätestens 2. Absatz zerknüllt in Papierkorb werfen. Damit gehen letztendlich sämtliche sachliche Korrekturen unter.

Eine Idee, die mir kommen würde, mich hier in einer Art Kolumne "auslassen". Den Brief aber selber erst mit sachlichen Korrekturen beginnen. Und erst im zweiten Teil Deine persönliche Empörung niederschreiben, wenn Du glaubst damit was erreichen zu können.

Ich sehe das wie Sirius. Es gibt schließlich auch den Pressekodex, dem sich Journalist*innen verpflichten. Gleich die erste Ziffer heißt: "Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde". Und ausformuliert beginnt es mit: "Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse."

Es folgen die Ziffern zu "Sorgfalt" und "Richtigstellung". Weiter unten auch zu "Diskriminierung". Daran sollte man immer und immer wieder erinnern, wenn Einzelne so dermaßen falsche und gefährlich stigmatisierende Dinge zum Thema Pädophilie schreiben und Medien das auch noch veröffentlichen.

Erwarten kann man wohl leider nichts :(

Aber ich finde schon, dass man auch von solchen Journalisten die Einhaltung grundlegender journalistischer Standards einfordern kann. Solche Artikel werden leider von vielen gelesen und haben damit potentiell eine hohe Wirkung auf die Meinungsbildung vieler Menschen. Bei jeder anderen Bevölkerungsgruppe würde ein solcher Artikel als pure Hetze gesehen werden, nur weil das bei uns normal ist dass wir so behandelt werden sollten wir trotzdem nicht aufhören, solch schlechten Journalismus an den Pranger zu stellen.

Dir ist aber schon klar das du es hier mit einem Verlag zu tun hast der sich mit Springer-Tabloid nichts nimmt. Man sollte von solchen Journalisten weder etwas erwarten noch etwas fordern. Oder?

Ich bin durchaus der Meinung, dass wir alle gerne in Stereotypen denken. Auch innerhalb der sog. Pädoszene. Es ist leichter, da ich bei einer Zuordnung eine ganze Gruppe klassifizieren kann, und mich so nicht mit einzelnen Schicksalen auseinander setzen muss.

Ich bin auch der Meinung, dass wir sehr dazu neigen, unsere Lage an anderen Menschen abarbeiten zu wollen, als unsere eigene Situation zu verbessern, weil es leichter ist. Nach dem Motto, "ich bin gut, wenn ich jemand anderen schlecht mache". Und momentan sind es die Pädophilen, die auf der Stufe des Stellvertreterhasses stehen, so wie es innerhalb der "Szene" z.B. für die Abstufung der "Täter" gegenüber den "Nichttätern" gilt.

Ja, es ist tatsächlich sehr schade, dass Pädophile so miserabel dargestellt werden. Und dazu sollten wir bei uns selber anfangen. Und dazu müssten alle Menschen bereit sein, aufeinander zu zugehen.

Ich würde es mir sehr wünschen.

Danke für dein Interesse, ich würde mich sehr freuen, wenn du die Zeit finden würdest um die Übersetzung noch einmal zu überprüfen. :)

Einige Stellen waren in der Tat nicht so leicht zu übersetzen, und auch wenn ich versucht habe den wesentlichen Sin und Inhalt beizubehalten, kann es durchaus sein dass ein paar Nuancen in der Übersetzung verloren gegangen sind.

Den Originaltext kannst du hier finden: https://aboutpedophilia.com/2018/09/05/a-strange-and-terrible-unicorn/

Toll, dass ihr den großartigen Text von Emma übersetzt und hier rein gestellt habt! Danke!

Es ist es ist eine Weile her, dass ich den Text im Original gelesen habe. In meiner Erinnerung wurde durch ihre Sprache deutlich, dass sie in der LGBT-Szene sozialisiert ist und sich auch an diese richtet. Das ist in dieser deutschen Übersetzung leider rausgefallen, was ich schade finde.

Vielleicht kommt das nur daher, dass an Stellen, wo man im Englischen das Neutrum verwendet, im Deutschen gezwungen ist, sich für ein Geschlecht, in der Regel das Männliche, zu entscheiden oder eben das Genndersternchen o.ä. zu benutzen, was ihr nicht getan habt, wahrscheinlich weil es einfach nicht eure Sprechweise ist.

Es gibt auch noch ein paar kleine Rechtschreibfehler in der Übersetzung. Ich könnte anbieten mich da noch mal dran zu setzen um den ursprünglichen Charakter des Textes zu stärken.

Das ist richtig, KTW behandelt auch Menschen, die Straftaten begangen haben und verhindern möchten, dass sich dies wiederholt. Ich nehme mal an, dass sich Emma hier einfach etwas ungenau ausgedrückt hat oder sich das Projekt nicht so genau angesehen hat. Da sie nicht aus Deutschland kommt ist KTW für sie ja nicht so präsent wie für uns, und wie sie es im Beitrag beschreibt hat sie sich davon ja auch nicht wirklich angesprochen gefühlt.

Warum wird eigentlich immer behauptet, dass PPD (bzw. kTw) immer nur pädophile Menschen betreut, die noch nie (!) Täter waren? Denn das stimmt so nicht.

Es werden zwar keine pädophilen Menschen behandelt, die z.B. eine aktuelle Bewährungsstrafe haben. Aber es werden auch Täter behandelt, die keine weiteren Straftaten begehen wollen.

Ich hab bei "Kind im Zentrum" mal Gespräche mit Jürgen Lemke gehabt, das war ein wirklich fähiger Mann. Er ist leider im Ruhestand und die Sitzungen hätte ich damals auch selber bezahlen müssen. Ich hoffe das er dort eine Menge gutes hinterlassen hat und vor allem den ganzen kleinen Mäusen geholfen wird ihre schlimmen Erfahrungen zu verarbeiten.

Hi Buzz,

ja, ich glaube wir erleben Sexualität da etwas unterschiedlich. Im direkten Umgang mit einem Kind hatte ich diese Gedanken auch nie wirklich. Die kamen eher auf bei fremden Kindern, die man halt im Alltag mal im Vorrübergehen sieht. Und da waren die Gedanken und Wünsche früher schon ziemlich belastend, erst im Laufe der Zeit habe ich gelernt mich dafür nicht zu verurteilen und solche Situationen einfach zu genießen, und mir die Gedanken zu erlauben. Heute bin ich da wesentlich entspannter, und sehe das oft auch so wie du, also dass ich Kinder einfach hübsch und süß finde ohne direkt sexuelle Gedanken zu haben :)

Schade, dass du von KTW so wenig Verständnis bekommen hast :(

Ich denke, dass KTW halt einen ganz bestimmten Ansatz verfolgt, in erster Linie geht es halt doch um Missbrauchsprävention. Da du ja nicht die Angst hattest, etwas zu machen und zum Täter zu Werden, passt der Ansatz von Kein Täter Werden wohl einfach nicht so gut auf Menschen wie dich. Ich würde mir auch wünschen, dass es mehr Alternativen an Therapieangeboten gibt, die sich auch an Menschen wie dich wenden die diese Angst nicht haben und trotzdem Probleme mit Sachen wie unerfüllten Beziehungswünschen oder Ausgrenzung und Stigmatisierung haben.

Hallo Emma, vielen Dank das du hier geschrieben hast.

Ich muss sagen ab Mitte des Textes ist meine Aufmerksamkeit ein wenig ins emotionale abgeglitten und ich bin sauer geworden. Dieses "Wir pädophile Frauen bekommen keine Aufmerksamkeit und sind sogar isolierter als die Männer" geht mir sehr gegen den Strich. Mein erster Gedanke war dann seit doch froh und zum Glück hast du im nächsten Absatz selber geschrieben das du es eventuell selbst als Vorteil wahrnimmst. Ich würde weiter gehen und sagen das ist ein Vorteil der nicht zu unterschätzen ist, ihr habt damit eine vollkommen andere Gesellschaftliche Position als Männer in der selben Lage.

Es mir letztlich klar was du damit sagen wolltest aber ich würde glaube ich durchaus tauschen wenn ich die Chance hätte, alleine für die Möglichkeit Mutter werden zu könnnen.

Im allg. emfinde ich Frauen als Bereicherung in dieser von Männern dominierten Gruppe.

Damit erstmal Schluß für heute, ich bin müde. Grüße Buzz.

P.S. Es gibt übrigens min. ein Buch im deutschprachigen Raum zum Thema Pädophile Frauen und das schon seit Mitte der 1990er Jahre. Ich hatte es damals in der Hand kann mich aber leider nicht mehr an den Titel oder den Autor erinnern.

Hallo Sirius, ich freu mich natürlich erstmal wie ein Honigkuchenpferd das dir KTW was gebracht hat. Alleine schon das deine sozial Phobien gemildert wurden ist doch ein Fortschritt der sehr wertvoll ist. Das du auch Sicherheit mitbekommen hast was deine Gefühle für Kinder angeht macht es doch richtig stimmig. Dein Text hat mich natürlich nachdenklich gemacht und ich bin auch bei mir gelandet. Ich muss ehrlich zugeben das ich was dein Gefühlsleben und deine Sexualität angeht Schwierigkeiten haben zu folgen. Ich bin genau wie du sexuell pädophil veranlagt blos hat sich dieses nie ins reale Leben übertragen. Sprich ich hatte nie Situationen in dem ich einem Kind gegenüberstand und gedacht habe mit dem würdest du jetzt aber gerne mal Sex haben. Meine Sexualität ist auf mich bezogen. Sprich ich hab nicht das Bedürfnis jemanden dabei zu haben. Aus meiner Sicht dient sie vor allem der Entspannung, weil angespannt war ich schon als Kind :) Sprich in der Interaktion mit Kindern spielt sie keine Rolle. Ich emfinde Kinder zwar als hübsch, niedlich aber es ruft bei mir nicht nach dem Wunsch nach mehr als freundschaftlichen Zusammensein hervor. Darum kann ich auch nicht wirklich verstehen was genau dir da bei KTW in dem Zusammenhang geholfen hat. Ich selber war auch mal da und wollte eigentlich ein paar Antworten wie ich mit der gesellschaftlichen Ausgrenzung umgehen kann, weil die und dere Folgen Einsamkeit und Depressionen in mir erzeugt haben. Viel Verständnis hab ich von Dr. Beier dafür nicht bekommen, er hat mir nur gesagt das ich kein Problembewusstsein habe und mich gefragt was ich denn eigentlich in der Sprechstunde wolle. Er hat dahingegend auch Recht bei mir besteht kein Problembewusstsein das ich mal sexuell übergriffig werde könnte, aber mein Hass auf eine Gesellschaft die mich zum Außenseitertum und zur Eisamkeit verdammt obwohl ich in Bezug auf Sex mit Kindern genau die selbe Haltung habe wie die Mehrheitsgesellschaft könnte mich in meiner Denkweise auf Dauer immer extremer machen. Das auszugleichen halte ich für wichtig und dafür ist ein Blog und eine Gemeinschaft dahinter denke ich recht gut geeignet. Also danke das ihr das hier wuppt. Ach mir wurde von meiner Familie nicht emfohlen eine Therapy zu machen, sondern ins Kloster zu gehen.

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Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Die Grundrechte gelten für Pädophile nicht gleichermaßen. Das ist Fakt und man sollte auch Wissen das im Bundesverfassungsgericht auch nur Menschen sitzen. Wer glaubt das eine positive Entscheidung ausfällt der glaubt tatsächlich das Menschen ihr eigenes Leben wegen einer extrem unbeliebten und kleinen Minderheit riskiert? Glaube ich nicht. Das BVerfG hat doch auch eine Verfassungsbeschwerde eines Pornohändlers nicht angenommen und auch erklärt das Erwachsene die wie Kinder aussehen auch unter §184b StGB fallen (BVerfG, 2 BvR 2369/08 vom 6.12.2008). Warum also soll er hier jetzt was anderes behaupten vor allem wenn es hochrealistische Puppen sind. Die Realität ist eine ganz andere.
Habe mir das Buch mal gekauft und das Kapitel von Frau Lederer durchgelesen. Sie zeigt gut auf wie das Thema von der BILD und einer CDU-Abgeordneten instrumentalisiert wurde. Der einzige Bundestagsabgeordnete der auf fehlende Evidenzen und das Korrelation nicht gleich Kausalität ist hinwies (Jürgen Martens, FDP) wurde mit moralisierenden Lügen niedergemacht. Es wird ausgeführt warum der Paragraphen gegen mehrere Grundrechte verstößt (Art. 2 Abs. 1 GG iVm Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 2 Abs. 1 GG und Art. 3 Abs. 3 S. 2 GG). Aktuelle empirische Studien zeigen das §184l vermutlich zu mehr Opfern beitrage, aber es fehle an Langzeitstudien, die durch das Gesetz verunmöglicht wurden.
Danke ebenfalls. Habe immer wieder Suizidgedanken wegen diesem Gesetz, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Das heißt spätestens mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Wenn die Beschwerden nicht erfolgreich sind dann wird es politisch immer schlimmer werden. Das kann ich und will ich nicht.
Danke für den Link.
Diese Definition des Begriffs „Pädosexualität“ findet man vor allem in Forschungsarbeiten zur Aufarbeitung von historischen Pro-C Netzwerken (Kentler und Co.). In dem Sammelband „Die Grünen und die Pädosexualität“ fand ich folgenden interessanten Ausschnitt, der vielleicht noch einmal einen anderen Blick auf die Thematik wirft: Dem Begriff der Pädophilie etwa, etymologisch verstanden als Freundschaft, Liebe oder Zuneigung mit oder zu Kindern, wird vorgeworfen, den eigentlich zentralen Aspekt der damit verbundenen sexuellen Interessen zu verschleiern. Daher wurde dieser zunächst unter anderem von Seiten einer feministisch inspirierten Forschung durch den Begriff der Pädosexualität zu ersetzen versucht. […] In Abkehr von der öffentlich schnell popularisierten Wendung von der »Pädophilie debatte« bot es sich schließlich an, besser den Begriff »Pädosexualität« als analytische Kategorie zu wählen […] Da nur die vollzogene Handlung, nicht aber eine entsprechende Neigung strafrechtlich relevant ist, beschreibt der Begriff der Pädosexualität damit zugleich das politische Kernmoment der »Pädophilie-Debatte« wesentlich eher, schließlich kulminierte diese in der Forderung, die rechtlich verbotene Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern zu legalisieren. Diese Perspektive kann ich zumindest irgendwo nachvollziehen. Pro-Cs haben im Laufe der Jahrzehnte alle möglichen Argumentationsstrukturen eingesetzt, um zu verschleiern, worum es ihnen im Kern geht: Sex mit Kindern haben zu können. Da einen Begriff zu benutzen, der diesen Aspekt der Sexualität betont kann vielleicht helfen, diese Verschleierungstaktiken zu durchdringen. Vielleicht ist das Versäumnis des UBSKM nicht, dass es uns allen unterstellt nicht lieben zu können, sondern dass es uns allen unterstellt, Pro-Cs zu sein?