Thema: HARRY POTTER

Bei genauem Hinsehen strotzt die Harry Potter-Reihe nur so vor Parallelen zu unserer Situation. Da es einfach zu viele für einen einzelnen Blogbeitrag sind, möchte ich heute mal auf eine bestimmte Begebenheit eingehen und gleich auch ein Beispiel liefern, wie man mit festgefahrenen Vorurteilen, wie es sie auch gegen uns Pädophile gibt, besser umgehen kann.

Auch wenn sich die meisten, die die Harry Potter-Bücher gelesen haben, wohl gewünscht haben, selbst einmal in der Zaubererwelt leben zu können, ist auch diese Welt alles andere als perfekt. Vorurteile und Diskriminierung von Andersartigen sind auch hier an der Tagesordnung. Im vierten Teil „Harry Potter und der Feuerkelch“ etwa wird bekannt, dass Hagrid ein Halbriese ist, nachdem die Journalistin Rita Kimmkorn ein Gespräch zwischen ihm und Madame Maxime belauscht hatte. In ihrem Zeitungsartikel bezeichnet sie Hagrid, unterfüttert von erfundenen Geschichten der Slytherins um Draco Malfoy als „Gefahr für Harry Potter und seine Mitschüler“ und Riesen generell als „blutrünstig und gewalttätig“. Und das ohne dass Hagrid jemals einem Schüler etwas getan hätte. Er erhält nach Erscheinen dieses Artikels sogar Briefe mit Inhalten wie „Du bist ein Monster und man sollte dich erlegen“. Ähnliche Reaktionen könnte man wohl auch erwarten, wenn man sich in unserer Welt als pädophil outen würde bzw. unfreiwillig geoutet werden würde. Sogar Ron, der schon lange mit Hagrid befreundet ist, reagiert geschockt. Ganz anders ist jedoch Hermines Reaktion, die mich, als ich das Buch zum ersten Mal nachdem ich mir meiner Neigung bewusst geworden bin, gelesen habe, sehr beeindruckt hat.

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Kinder im Herzen ist ein Weblog zum Thema Pädophilie, der von pädophil empfindenden Menschen betrieben wird, die sich entschieden haben ihre sexuellen Wünsche nie mit Kindern auszuleben. Wir schreiben über diverse Themen im Zusammenhang mit Pädophilie, die uns bewegen.

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Klase zu Hatevertisment
Wir haben doch ohnehin eine Empörungskultur in Deutschland. Gerade auch bei politischen Themen geht es mehr um Aufreger, als um konkrete Inhalte oder gar eine sachliche Diskussion. Warum also sollte man Lu Erkers Vorschlag also nicht verwenden, um aus etwas Negativem etwas Positives zu machen? Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, dass sich aufgrund so einer Aufmerksamkeitswelle für eine sinnvolle Aufklärungsseite wie WsaM auch eine sinnvolle Diskussion ergibt. Aus diesem Grund ist es eigentlich nicht nachzuvollziehen, warum sich die Hater mit WsaM ausgerechnet die beste Aufklärungsseite der deutschen Anti-Contact-Community für ihren Hass ausgesucht haben und nicht etwa eine Pro-C-Seite, die das Narrativ gegen unsere Minderheit bestätigt. Das kann ganz leicht das genaue Gegenteil bewirken, was sie eigentlich wollen und ihnen damit sogar gesellschaftlich um die Ohren fliegen. Was für eine Ironie wäre es doch, wenn ausgerechnet Hater mit Hass durch Hass letztlich helfen Unschuldige vor Hass zu schützen.
Problematisch finde ich, dass jeder Mensch, der mal was Konstruktives oder gar Positives zum Thema Pädophilie schreibt, gleich damit rechnen muss, als potenziell selbst Pädophiler angesehen zu werden. Jedenfalls ist das so meine Befürchtung. Deshalb vermute ich, es wird nicht wenige Leute geben, die entweder gar nichts zu dem Thema sagen, oder dann notfalls mit den Wölfen heulen. (Leider nicht mit Sirius, sonst wären wir schon einen ganzen Schritt weiter. ;) )
Auch wenn ich neu hier bin, muss ich meinen Vorrednern zustimmen. Nur, weil man liebevoll und zärtlich gegenüber dem kleinen Mädchen ist und keine gewalttätigen Fantasien hat bedeutet es nicht das man deshalb, was Besseres sei. Weil im Grund läuft beides auf dasselbe hinaus nur aus unterschiedlichen Ansätzen. Ich bin auch liebevoll und zärtlich zu Mädchen und im Grunde bin ich nicht anders als jemand der das Mädchen normal behandelt, wir nehmen lediglich einen anderen Weg. Und wie oben schon erwähnt ist unsere Schwelle niedriger weiterzugehen als bei jemanden der Gewalttätige Fantasien hat
Finde den Schlusssatz interessant. Die Anti-Cs haben sich nie mit den missbrauchsverharmlosenden Bewegungen in den 70ern und 80ern solidarisiert. Trotzdem kriegen sie heute den ganzen Hass ab, besonders von den Queers. Da habe ich so noch nicht drüber nachgedacht. Das kann man vielleicht auch als Versuch werten, von der eigenen Vergangenheit abzulenken und mit dem Finger auf andere zu zeigen. Demnach hätten die Queers absolut kein Interesse, ihre Vergangenheit wertfrei aufzuarbeiten - also über das hinaus, was schon an Aufarbeitung geschehen ist. Die LGBTQ-Bewegung wäre also in Teilen verbrannt (insbesondere natürlich diejenigen, die damals den Missbrauch mitzuverantworten hatten und sich heute dazu ausschweigen), während die MAP-Bewegung hingegen eine weiße Weste hat. Dabei muss es bleiben. Ich bin so naiv, zu hoffen, dass dann irgendwann mit der Anti-MAP-Rhetorik in den Medien Schluss sein muss, weil die Queers das Thema ja nicht ewig totschweigen können.
Gibt es garantiert. Ist aber selten dämlich, da absolut unsicher. Was hat das jetzt mit dem Beitrag zu tun?