Hallo, ich bin das Rotkäppchen. Ich habe diesen Namen gewählt, weil er für mich Naivität und Unschuld ausdrückt und wohl niemand dem ich es nicht anvertraue anhand meiner Erscheinung vermuten würde, dass ich, oder überhaupt irgendeine eine Frau, pädophile Neigungen haben könnte.

Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf in dem man jeden zumindest vom Sehen her kannte. Dort verbrachte ich meine Kindheit als Einzelkind abwechselnd bei meinen Eltern und meinen Großeltern, wenn meine Mutter gerade arbeitete. Im Grunde wurde ich von meiner Mutter und meiner Großmutter aufgezogen, da mein sogenannter Vater nicht viel davon hielt, dass es mich gab. Ich war bloß ein Unfall für ihn und deshalb ein Störfaktor, daraus machte er kein Geheimnis, besonders nicht, wenn er schlechte Laune hatte.

Von Mama und Oma wurde ich regelrecht überbehütet, also im Grunde das genaue Gegenteil zu meinem Vater. Sie waren liebevoll aber hatten ständig Angst um mich und trauten mir nichts alleine zu. Meine Mutter machte mir manchmal unterschwellig Vorwürfe. Zum Beispiel erzählte sie mir öfter von der lange andauernden und schmerzhaften Geburt und, dass ich als Baby fast nur schrie. So wurde mir verdeutlicht, dass ich möglichst leise sein musste um meine Mutter nervlich nicht noch mehr zu belasten als ich es durch meine Existenz bereits tat. Je älter ich wurde desto belastender empfand ich selbst Lautstärke, insbesondere von anderen Kindern.

Ich war ein ruhiges Kind das nicht viel sprach und tat was man ihm sagte, häufig weinte, sich schnell fürchtete, sehr an der Mutter hing und nur wenige Freunde hatte.

Meine Freizeit verbrachte ich in erster Linie mit Spielkonsolen, Zeichnen oder vor dem Fernseher. Das änderte sich nicht bis ich in die Pubertät kam und meine Eltern endlich getrennte Wege gingen. Die Ängste habe ich später von meiner Mutter übernommen und kämpfte noch lange damit Neues auszuprobieren, unter Menschen zu gehen und mit einem tiefen Gefühl der Einsamkeit.

Ich stellte meine eigene Existenz früh in Frage und leide noch immer an Depressionen. Das bemerkte ich schon in meiner Schulzeit, versuchte aber meine Sorgen weitesgehend zu verdrängen um irgendwie zurrechtzukommen. Später erlebte ich Mobbing und Ausgrenzung, weil ich mich nicht für die Dinge interessierte die andere Jugendliche taten. Ich wollte nicht ausgehen und feiern, verstand die Gruppendynamiken nicht, wollte keine Grenzen ausloten und unabhängig werden. Ich interessierte mich auch nicht für Mode und schminkte mich nicht, im Grunde wollte ich schon damals nicht älter werden und blieb irgendwann einfach auf der Strecke.

Ich war trotzdem einige Male verknallt, meistens in Gleichaltrige, aber auch in Jungs von Freunden meiner Eltern die einige Jahre jünger als ich waren, was ich aber immer für mich behielt. Beziehungen und Sexualität waren keine Themen mit denen ich mich großartig auseinandersetzte. In der Hinsicht war ich ansonsten eine gewöhnliche Jugendliche, die für Stars schwärmte und nun das Internet für sich entdeckte.

Dort lernte ich mit ungefähr 14 Jahren eine Frau kennen die zum damaligen Zeitpunkt mitte 20 und damit ungefähr so alt wie ich heute, war. Ich verliebte mich unsterblich (oder glaubte zumindest Liebe für sie zu empfinden), weil sie mir die Aufmerksamkeit gab nach der ich mich so sehr sehnte und begab mich dadurch rasch in ein Abhängigkeitsverhältnis. Ich blendete lange aus wie schlecht und unfair ich von ihr behandelt wurde, machte mich selbst klein und verhielt mich unterwürfig um nicht zu verlieren was ich glaubte nur einmal in meinem Leben zu finden, egal wie sehr sie mich beschimpfte und im Streit erniedrigte. Ich war grundsätzlich Schuld und damit sie nicht mehr wütend auf mich war, entschuldigte ich mich jedes Mal. Da begann dann auch meine rebellische Phase – ich verbrachte jede freie Minute mit ihr, was für große Auseinandersetzungen mit meiner Familie sorgte.

Sie führte mich auch an das Thema Sexualität heran, auch wenn ich bis heute nicht ganz verstehe ob das ihr einziger Beweggrund war sich auf mich einzulassen. Ich war mitten in der Pubertät und inzwischen neugierig auf das Thema, auch wenn es mir noch sehr unangenehm und peinlich war darüber zu reden. Für mich spielte es keine Rolle, dass sie eine Frau und fast 10 Jahre älter als ich war. Auch wenn ich mich körperlich kaum für Frauen interessierte, war es einfach ein gegebener Faktor den ich akzeptierte. Meiner Familie sagte ich, es handle sich nur um eine Freundin, die Beziehung leugnete ich.

Ich denke heute mit einem Gefühl von Scham und Ekel an diese ersten Erfahrungen zurück, obwohl ich mir selbst Sexualität aus (wie ich damals glaubte) Liebe mit ihr gewünscht und diese, entgegen ihrer Einwände, sogar einige Male eingefordert habe. Die "Beziehung" zerbrach nach und nach je mehr ich ihr falsches Verhalten realisierte. Ich betrachte Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen seitdem, selbst wenn das gesetzlich legale Alter erreicht ist, grundsätzlich als kritisch.

Durch sie erlebte ich allerdings auch eine gewisse Toleranz was Tabuthemen betraf und so war es für mich von Anfang an kein Problem, als ich mit 15 Jahren bemerkte, dass mich, neben erwachsenen Männern, auch kleine Jungs im Alter von etwa 1-7 sexuell reizten. Das entsprach nicht der Norm, aber da ich Kinder zu diesem Zeitpunkt als nervliche Belastung empfand, und mir sicher war selbst nie eins zu wollen, akzeptierte ich es einfach als Erweiterung meines Kopfkinos das niemandem schadete. Dennoch belog ich mich zum Teil selbst indem ich mir einredete, dass ich nicht wirklich pädophil sein konnte, weil Pädophile sich schließlich auch in Kinder verliebten und ich Kindern emotional nicht viel abgewinnen konnte.

Ich führte danach kurze Beziehungen mit Gleichaltrigen, verliebte mich einige Male unglücklich, machte einzelne sexuelle Erfahrungen und befand mich fast 5 Jahre in einer festen Beziehung mit einem Mann, der meine Neigung leider nie ganz akzeptierte und mich mit seiner Eifersucht einengte. Inzwischen bin ich in einer glücklichen und liebevollen Beziehung mit Sirius und erlebe zum ersten Mal in meinem Leben wie es ist frei von der Einsamkeit zu sein und sich vollkommen akzeptiert zu fühlen. Wir sind sehr offen zueinander, ganz allgemein, aber insbesondere was die Pädophilie betrifft, die uns ja beide im Alltag beschäftigt.

Ich begab mich im Laufe der Jahre einige Male in Therapie bei verschiedenen Therapeuten und Einrichtungen und erzielte mit der Zeit kleinere und größere Erfolge. Ich bin seitdem um einiges selbstbewusster geworden und kann mich weit besser ausdrücken als früher. Auch bei Kein-Täter-Werden meldete ich mich vor einigen Jahren um Gewissheit zu haben, dass ich tatsächlich eine pädophile Neigung habe, auch wenn mir das ja eigentlich schon lange klar war. Eine Gruppentherapie hielt der Therapeut aber nicht für notwendig, weshalb ich nur gelegentlich Einzelgespräche dort wahrnehme.

Die Erkenntnis, dass ich Kinder als wunderbare, kleine Persönlichkeiten betrachten kann, die auf ihre eigene faszinierende Art und Weise perfekt sind und die negative Sicht meiner Eltern eigentlich gar nicht teile, kam mir erst sehr spät und mit Hilfe von ebenfalls pädophilen Freunden

Heutzutage bin ich glücklich, wenn ich in das lächelnde Gesicht eines Jungen blicke, mein Herz klopft und ich fühle mich unbeschwert. Ich würde es eher als eine Art Schwärmen und nicht als Liebe definieren: es ist spontan, wie die Kinder selbst und deshalb ganz anders als die Liebe die ich für meinen Freund empfinde.

Die Gefühle die ich Kindern gegenüber habe betrachte ich dabei nicht als etwas Negatives, sie sind einfach Teil meiner Persönlichkeit und haben genauso ihre Daseinsberechtigung.

Ich lehne Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen in jeglicher Form ab, was nicht heißen muss, dass jemand mit einer pädophilen Neigung keinen Kontakt zu Kindern haben darf. Ich denke, dass das eine Sache der eigenen Moralvorstellungen ist. Ich muss nicht in jeder Situation mit einem Kind aufpassen was ich tue, für mich ist es eine Selbstverständlichkeit mich Kindern nicht aufzudrängen oder ihr Vertrauen für meine Zwecke zu missbrauchen – die Entscheidung ein "Böser Wolf" zu sein liegt bei einem selbst, ob man nun pädophil ist oder nicht.