Die Grübeleien einer nicht-übergriffigen pädophilen Frau
Das hier ist furchteinflößend. Schon alleine diesen Text anonym zu schreiben sorgt dafür, dass mein Herz schneller schlägt. Worüber ich jetzt reden möchte ist sehr schwer für mich, denn jeder dem etwas an mir liegt hat mir gesagt niemals darüber zu sprechen.
Ihr könnt mich Emma nennen. Ich bin eine Frau, ungefähr 30 Jahre alt, und ich bin pädophil. Ja, wirklich.
Lasst uns zunächst einmal ein paar Dinge aus dem Weg räumen. Ich habe keine Zwangsgedanken, das ist keine Phase, und ich sage das nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin nicht körperlich abstoßend, oder sozial unfähig, und ich täusche nicht aus einer Laune heraus vor eine Frau zu sein. Eigentlich finde ich, dass ich nichts davon sagen müsste, aber all diese Sachen wurden mir in meinem Leben bereits vorgeworfen. Ich sollte außerdem darauf hinweisen, dass ich keine Kinder missbrauche, mir keine Kinderpornographie angucke, und nicht anfange zu sabbern oder mich anderweitig unangemessen verhalte sobald ein Kind den Raum betritt. Es liegt nicht in meiner Natur, mich wie ein Raubtier zu verhalten. Das Wort "Pädophiler" ist nicht gleichbedeutend mit "Missbrauchstäter". Also, bitte, schlagt euch diese Ansicht sofort aus dem Kopf. Diese beiden Konzepte sind nicht synonym, das Eine lässt nicht zwingend auf das Andere schließen, und wenn dies eine mathematische Gleichung wäre, dann würde die Summe von beidem gleichermaßen nicht '42' ergeben. Ein Pädophiler ist eine Person, entweder jugendlich oder erwachsen, dessen primäre oder ausschließliche sexuelle Neigung auf vorpubertäre Kinder (in der Regel unter dem Alter von zwölf) gerichtet ist. Auch wenn – psychologisch gesprochen – jemand mindestens 16 Jahre alt sein muss um als pädophil gelten zu können, so sind viele von uns, mich selber eingeschlossen, sich schon früher unserer Neigungen bewusst. Auf der anderen Seite ist ein Kindesmissbraucher jemand, der Kinder missbraucht. Es ist wirklich ganz einfach; aber ich schweife ab. Dies sind Informationen, die man überall finden kann, wenn man denn geneigt ist entsprechende Nachforschungen anzustellen. Ich möchte versuchen mein eigenes individuelles Bild zu malen, um euch einen kleinen Einblick in mein eigenes kleines lustiges Leben zu geben. Angefangen hiermit:
Ich bin als Kind nie sexuell missbraucht worden. Ich bin als Kind nicht missbraucht worden, Punkt. Meine Kindheit war wirklich ziemlich gut, abgesehen von der ständigen, alles auffressenden Angst die mich den Großteil meines jungen Lebens geplagt hat. Ich hatte soziale Ängste, Trennungsängste, Angst davor Toiletten in fremden Orten nutzen zu müssen, und Angst davor, verlassen zu werden. Ich hatte schreckliche Angst vor Blindheit und Gehirnverletzungen. Ich habe zwanghaft meine Hände gewaschen bis sie bluteten, und habe an meiner Haut gepellt bis sie roh war. Aber missbraucht wurde ich nie. Wenn ich in der Vergangenheit anderen gegenüber meine Pädophilie offenbart habe, dann haben sie mir oft erzählt dass es in meiner Kindheit Missbrauch gegeben haben muss – so musste es einfach sein – und dass ich mich daran nur nicht erinnern konnte. Ich habe mir lange Zeit den Kopf darüber zerbrochen und versucht mich an etwas zu erinnern von dem ich heute überzeugt bin, dass es nie da war. Ich habe noch mehr Zeit damit verbracht, im Internet Bücher zu durchwälzen in dem Versuch, alles über meinen Zustand zu lernen was ich konnte, und zu lernen WARUM mein Gehirn so funktionierte wie es funktionierte. Ich habe nie eine solide Antwort gefunden, denn es gibt keine. Niemand weiß welche Kombination von Faktoren die vielen Variationen menschlicher Sexualität erzeugen, und ich würde darauf wetten dass es eine komplizierte Mischung aus Veranlagung und Umwelt ist. Und auch wenn scheinbar überdurchschnittlich viele Pädophile angeben als Kind missbraucht worden zu sein und sie den Eindruck haben, dass dieser Missbrauch zu ihrer psycho-sexuellen Entwicklung beigetragen haben könnte, so bin ich persönlich keine von ihnen. Nach Jahren der Recherche und der Selbstanalyse habe ich schließlich akzeptiert, dass meine Neigung schlicht ein Fall von 'falscher Verdrahtung' ist.
Meine Geschichte ist größtenteils die gleiche traurige alte Geschichte wie die meisten Geschichten vom Erwachsen werden anderer Pädophiler, die ich gelesen habe (und ich habe bisher so einige gelesen). Das heißt als Kind habe ich mich zu anderen Kindern in meinen Alter oder etwas jünger hingezogen gefühlt. Ich wurde älter, die Kinder zu denen ich mich hingezogen gefühlt habe nicht. Wie aus dem Lehrbuch entnommen. In meiner Kindheit gab es immer ein oder zwei Mädchen in meinen Gymnastikkurs, im Zeltlager, oder in der Schule, die aus unerklärlichen Gründen meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Die Formen ihrer Körper weckten mein Interesse und reizten mich, und ich wollte sie kennen lernen, auch wenn ich bei weitem zu schüchtern war um das zu tun. Zuerst habe ich nicht verstanden warum das so war, aber als ich elf war kam es mir in den Sinn, dass diese 'Faszinationen' mit bestimmten Mädchen womöglich Schwärmereien waren, und dass ich wahrscheinlich lesbisch war. Ich rang mit der Idee bis ich vierzehn war, zu dem Zeitpunkt fing es mir langsam an zu dämmern, dass die Mädchen zu denen ich mich hingezogen fühlte signifikant jünger waren als ich selber. Meine Freunde schwärmten alle für Highschool Jungen und scharfe, um-die-20-jährige Herzensbrecher, während ich mich hoffnungslos zu der jüngeren Schwester eines Klassenkameraden hingezogen fühlte. Als ich elf Jahre alt war, da war das Mädchen für das ich schwärmte ebenfalls 11. Als ich mit 13 im Pfadfinderinnenlager war, da war das Mädchen für das ich schwärmte 11. Als ich 14 war, ebenfalls im Sommerlager, da war das Mädchen für das ich schwärmte… ihr habt es erraten, 11. Und das war bloß so weil 11 das jüngste Alter war, das jemand sein konnte um in die besagten Sommerlager zu können. Elf ist tatsächlich ganz an der Spitze des Altersbereichs, zu dem ich mich hingezogen fühle. Sieben bis zehn ist für mich das optimale Alter, und ich muss zugeben dass ich mich auch zu Mädchen um die vier hingezogen fühle. Älter als zwölf, und sie ziehen einfach meine Blick nicht mehr auf sich und regen meine Fantasie nicht mehr an. Warum? Keine verdammte Ahnung. Es dauerte bis ich 15 war, dass ich lernte dass meine Sexualität tatsächlich einen Name hatte, und dass sie nicht besonders wohlwollend gesehen wurde von… nun, von so ziemlich allen.
Diese Sexualität zu haben ist nicht gerade angenehm. Wie es der große Terry Pratchett gesagt hätte: als Gott die Sexualitäten verteilt hat war ich wohl am hinteren Ende der Schlange, oder gerade kurz weg zum pinkeln. Zunächst einmal, pädophil zu sein heißt dass man, wenn man eine rechtstreue und moralisch anständige Person sein will nie mit jemanden auch nur flirten darf, den man sexuell attraktiv findet. Nicht flirten, nicht küssen, nicht berühren, und definitiv nicht ficken. Es gibt genug Beweise die zeigen dass auch wenn sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern nicht immer schädlich sind, dass das Risiko dafür der Psyche eines Kindes ernsthaften Schaden zuzufügen einfach zu groß ist um es zu ignorieren. Aufgrund dieses unbestreitbaren Risikos bin ich der Meinung, dass diejenigen Pädophilen, die versuchen das Schutzalter aufzuheben aus Eigeninteresse heraus sprechen; aber wie gesagt, ich schweife ab. Für jemanden wie mich, die sich so ziemlich ausschließlich zu Kindern hingezogen fühlt, kann es ziemlich schwierig sein romantische und sexuelle Beziehungen mit akzeptablen Partnern zu haben. Und ja: ich habe es probiert. Ich hatte sexuelle Beziehungen sowohl mit Männern als auch mit Frauen, und meine Reaktionen reichten von "okay, aber jetzt nicht so toll" bis hin zu "das ist abartig und ich möchte mich mit Bleichmittel abschrubben". Ich gebe zu dass ich Menschen beneide, die spaßigen und glücklichen Sex mit einvernehmlichen Partnern haben können. Aber, sexuelle Frustration ist nur ein Teil des Ganzen. Haufenweise Menschen sind sexuell frustriert. Schließlich hat niemand einen Anspruch auf Sex mit denen, die sie attraktiv finden, egal welche Orientierung sie haben. Für uns gibt es aber auch noch das lähmende Stigma, mit dem wir uns herumschlagen müssen. Wisst ihr, pädophil zu sein bedeutet dass man das ganze Leben von der Adoleszenz an von jeder Richtung konstant die Nachricht aufnimmt dass "Menschen wie du schlecht sind". Man nimmt es von den Nachrichten auf, von den Medien, von Freunden und Familie, von Menschen die sich selber als fortschrittlich bezeichnen und sich für den Ausdruck sexueller Vielfalt einsetzen. Man fängt an zu denken dass wenn die Menschen, die man liebt und respektiert einen sofort verlassen würden, wenn sie einen wirklich KENNEN würden. Man fängt an die Botschaft "du bist schlecht" zu verinnerlichen, bis man allen anderen zustimmt: darin dass man der Abschaum dieser Erde ist, ein Untermensch, unwürdig, und am schlimmsten von allen, dazu verdammt zu dem Monster zu werden für das dich jeder von Anfang an schon gehalten hat.
Auch wenn es äußerst isolierend ist ein Pädophiler egal welchen Geschlechts zu sein, eine Frau mit dieser Sexualität zu sein ist noch einmal eine ganz andere Ebene der Isolation, die selten untersucht wird. Ich habe mit Google nach 'pädophilen Frauen' gesucht seit mir klar wurde, dass ich selber eine bin, und es gibt sehr, sehr wenige Ergebnisse zu dem Thema. Tatsächlich sind die meisten Ergebnisse Spekulationen von Leute, die sich fragen ob es uns überhaupt gibt. Sogar Experten neigen dazu die Existenz von Pädophilie bei Frauen zu ignorieren. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir ein Interview mit dem renommierten klinischen Psychologen und Sexologen Dr. James Cantor angehört, der das Erforschen des pädophilen Gehirns zum Hauptfokus seiner Arbeit gemacht hat (und dafür respektiere ich ihn sehr, auch wenn meines Wissens nach seine Forschung bisher noch nicht auf nicht-Straftäter ausgeweitet ist). Er und sein Interviewer fingen damit an zu diskutieren, welche Methoden am besten geeignet sind um zu unterscheiden, wer wirklich pädophil ist und wer nicht. Dr. Cantor sprach von Phallometrie – dem Messen des Blutflusses im Penis als Methode des Messens sexueller Erregung – als sehr effektive Diagnosemethode. Ich wartete darauf, dass jemand die unausweichliche Folgefrage stellte: "nun, offensichtlich ist dies keine effektive Methode um Pädophilie bei Frauen zu erkennen. Wie diagnostizieren sie pädophile Frauen?". Zumindest dachte ich, dass dies die unausweichliche Folgefrage sei. Doch niemand, weder der Doktor noch die Interviewer brachten das Thema überhaupt zur Sprache. Die unausgesprochene Nachricht hallte laut und klar in mir: dass ich, und die vermutlich wenigen Frauen da draußen wie mich, so unsichtbar sind dass noch nicht einmal der führende Forscher in dem Gebiet es für nötig hält unsere Existenze zu erwähnen.
Auf der anderen Seite hilft unsere scheinbare Seltenheit zusammen mit dem Hang in der Gesellschaft, Frauen als ungefährliche Individuen zu sehen dabei, uns zu schützen. Wenn eine Frau Interesse oder Zuneigung für Kinder zeigt wird sie vermutlich als mütterlich gesehen, wohingegen ein Mann der das gleiche tut wahrscheinlich als potentieller Triebtäter gesehen wird. Wenn eine Frau einem verirrten Kind begegnet und versucht ihm zu helfen, dann muss sie nicht befürchten als ruchlose Person gesehen zu werden, was bei Männern anders ist. Hey, wenn ich mich entscheiden würde morgen auf Spielplätzen und Schulhöfen herumzulungern, dann könnte ich das vermutlich tun ohne mich groß verdächtig zu machen. Übrigens, ich würde so etwas nie tun. Das widerspricht sehr meinem internen Regelwerk: "Kein Perversling Sein: Grundkurs". Was ich sagen will: ich könnte es vermutlich tun. Ich habe das Gefühl, dass dieses Konzept von Frauen als mütterliche, fehlerlose Figuren uns nicht nur davor schützt als pädophil wahrgenommen oder verdächtigt zu werden, aber dass es das Stigma uns gegenüber auch wesentlich weniger stark macht als gegen unsere männlichen Gegenstücke. Die weibliche Pädophile wird als seltene, unvorstellbare Kreatur gesehen, wie ein sonderbares und gar schreckliches Einhorn. Auch wenn sehr viele Pädophile keine potentielle Triebtäter sind, und Studien zeigen dass der Großteil der Kindesmissbrauchstäter in Wahrheit gar nicht pädophil sind (guckt nach wenn ihr mir nicht glaubt), so gibt es doch pädophile Frauen die übergriffig sind, und es ist gefährlich so zu tun als würde es sie gar nicht geben. Auch wenn es psychisch traumatisch für ein Kind ist von ihren Vater getrennt und von der Polizei verhört zu werden weil sie fälschlicherweise glauben dass er sie missbraucht hat, einfach nur weil er es gewagt hat mit ihr ohne eine anwesende Mutterfigur in der Öffentlichkeit zu erscheinen, so ist es genauso traumatisch für ein Kind wenn es das Gefühl hat, dass ihr Missbrauch nicht ernst genommen wird weil ihr Täter zufälligerweise eine Frau ist. Diese Szenarien sind die beiden Seite der gleichen Münze wenn es darum geht, wie das Geschlecht die Wahrnehmung von Kindesmissbrauch beeinflusst. Ich bin mir sicher, dass es viele gibt welche die öffentliche Wahrnehmung von Frauen als ungefährliche Mutterfiguren ausnutzen und mit schrecklichen Taten davonkommen. Wie dem auch sei, meine Vermutungen zu den öffentlichen Wahrnehmungen von Pädophilen mit Bezug auf das Geschlecht sind bloß das – Vermutungen. Ich kann nicht für die Erfahrungen eines pädophilen Mannes reden, eines transsexuellen Pädophilen egal welchen Geschlechts, oder irgendjemand anderes als ich. Persönlich schätze ich mal, dass es einfacher ist unsichtbar zu sein als zum Bösewicht gemacht zu werden: aber nichts von beidem ist wirklich toll.
Vielleicht lest ihr das hier und denkt sofort, dass ich krank im Kopf bin. Das ist in Ordnung. Ich habe viele Fehler in meinem Gehirn neben diesen, und meinen Geist als 'krankhaft' zu beschreiben ist weder unpassend, noch fühle ich mich dadurch beleidigt. Es gibt viele Vermutungen darüber, ob man die Pädophilie am besten als sexuelle Orientierung oder als psychische Störung bezeichnen kann, aber persönlich glaube ich, dass sich beides gegenseitig nicht ausschließen muss. Ich meine, es verhält sich in jeder Hinsicht wie eine sexuelle Orientierung. Es ist meine sexuelle Orientierung. Ich habe keine andere, die sich irgendwo darunter versteckt und die mit hinreichend viel Training und selbst verschriebener Konversionstherapie herausgelockt werden könnte; auch wenn ich es versucht habe, das könnt ihr mir glauben. Auf der anderen Seite ist sie allerdings auch nicht wirklich funktional. Es ist keine Sexualität, die zu beidseitig befriedigenden und positiven Partnerschaften führen kann, und deswegen ist sie fehlerhaft: eine Sexualität, die in einer Einbahnstraße endet. Viele Pädophile sind unglücklich, und das nicht nur aufgrund des sozialen Stigmas, sondern auch weil sie wissen, dass ein fundamentaler Teil ihrer Persönlichkeit effektiv eine Einbahnstraße ist. Deswegen denke ich, dass es eine 'gestörte sexuelle Orientierung' ist. Aber das ist bloß meine Interpretation. Viele Pädophile, die der Meinung sind dass Sex zwischen Erwachsenen und Kindern immer Missbrauch ist, und die ihre Wünsche nicht ausleben haben andere Interpretationen. Wie dem auch sei, ich bin ein guter Mensch, was für mich wichtiger ist als mit Sicherheit ein in-jeder-Hinsicht-gesunder Mensch zu sein.
Mir ist aufgefallen dass jedes mal wenn jemand versucht eine intelligente Diskussion über Pädophilie anzufangen, dieser Person unmittelbar vorgeworfen wird es 'normalisieren' zu wollen. Bitte versteht, dass dies nicht mein Ziel ist, noch ist es das Ziel von irgendjemanden den ich kenne, und der sich für unsere Sache einsetzt. Das Ziel, zumindest meiner Ansicht nach, ist es nicht dass andere uns für 'normal' halten. Das Ziel ist es euch zu helfen ein Verständnis dafür zu entwickeln wer wir wirklich sind, und euch auf die einzigartigen Probleme hinzuweisen mit denen wir umgehen müssen. Wir sind menschliche Wesen, was heißt dass wir in allen moralischen Schattierungen existieren; nicht nur 'schlecht' und 'schlechter'. Uns nur als monströs zu sehen hilft niemanden: uns nicht, euch nicht, und definitiv nicht euren Kindern. Wahrscheinlich habt ihr es vorher schon mal gehört, aber je mehr wir dämonisiert und zum schweigen gebracht werden, desto unwahrscheinlicher ist es dass wir Hilfe suchen wenn wir sie brauchen, was wiederum zu Pädophilen führt die depressiv, ängstlich und allein sind. Mal angenommen es gibt zwei Jugendliche die beide zu ihren Schrecken realisieren, dass sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Der eine hat das Gefühl sich seinen Eltern anvertrauen zu können, die ihn unterstützen, und ihm dabei helfen einen qualifizierten Therapeuten zu finden, der ihm die Bewältigungsstrategien vermittelt, die er braucht um durch das Leben zu kommen ohne einen Übergriff zu begehen oder in Situationen zu kommen, in denen sein Risiko dafür erhöht ist. Die andere Jugendliche hat zu viel Angst, um mit ihrer Familie darüber zu reden. Sie versucht es zu verdrängen und so zu tun als ob es nicht da wäre, verliert ihre Hoffnung und wird depressiv wenn die Verdrängung nicht zu funktionieren scheint. Weil sie 'so gut mit Kindern kann' lässt sie sich irgendwann von anderen dazu überreden, einen Job als Babysitterin anzunehmen, obwohl sie sich nicht ganz sicher ist ob sie sich selber genug vertraut um in so einer Situation zu arbeiten. Von diesen beiden Szenarien, welche dieser Jugendlichen denkt ihr hat eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür, einen Übergriff zu begehen? Bitte versteht dass wenn wir versuchen das Stigma zu reduzieren und Menschen Zugang zu Hilfe zu gewähren, die mit diesen Wünschen zu kämpfen haben, dass wir damit versuchen Fälle von Kindesmissbrauch zu verhindern. Wir sind auf der gleichen Seite! Ich weiß nicht wie ich es noch klarer ausdrücken kann.
Es gibt soviel mehr was ich am liebsten sagen würde. Ich wünschte, dass ich bestimmte Ereignisse in meinen Leben teilen könnte, oder über andere psychische Probleme erzählen könnte mit denen ich kämpfe, oder euch über die Methoden berichten könnte die ich nutze um mit meinen unglücklichen Neigungen umzugehen. Aber ich habe Angst irgendwelche Informationen zu veröffentlichen, die genutzt werden könnten um mich zu identifizieren. Schlussendlich hoffe ich einfach, dass diese Geschichte seine vorgesehene Wirkung erzielt, nämlich meine Stimme zu der stetig wachsenden Zahl der nicht-übergriffigen pädophilen Stimmen hinzuzufügen, die sich online äußern. Je mehr von uns ihre Geschichte teilen, desto schwieriger wird es für die Welt werden zu ignorieren, dass wir in der Lage sind als moralisch anständige, rechtstreue Menschen zu leben. Ich werde nicht daran mitwirken, dass die Stille die dieses Thema umgibt bestehen bleibt. In der Stille werden Menschen isoliert und leiden, und ich weigere mich Teil davon zu sein. Und vor allem hoffe ich dass meine Geschichte es schafft ein jugendliches Mädchen irgendwo da draußen etwas zu beruhigen, die jetzt gerade ihre Pädophile erkennt und sich an das Netz auf der Suche nach Rat wendet. Ich wünsche mir, dass dieses Mädchen über meine Geschichte stolpert und weiß, dass sie nicht alleine ist in dieser Welt: dass es andere pädophile Frauen gibt. Dass wir selten sind, aber dass wir existieren, und dass wir nicht irrelevant sind.
Danke fürs lesen.
Emma