Der Wunsch nach einem Beziehungspartner ist etwas zutiefst menschliches und daher beschäftigt er natürlich auch Menschen mit einer pädophilen Neigung. Aber passt das überhaupt zusammen?
Ich selbst bin nicht kernpädophil, ich kann hier also selbstverständlich nur von meinen eigenen Erfahrungen mit vergangenen Partnerschaften und meiner aktuellen Beziehung sprechen. Ich denke, wenn man nicht ausschließlich an Kindern sondern auch an Erwachsenen sexuelles (und/oder) romantisches Interesse hat, dann ist so eine Beziehung zu einem nicht-pädophilen Menschen durchaus möglich. Dazu ist allerdings, wie in jeder gesunden Beziehung, Offenheit und Verständnis auf beiden Seiten nötig - und die Bereitschaft Kompromisse einzugehen.
Ich hatte das Glück während meiner ersten Beziehung mit knapp 14 Jahren auf Verständnis zu stoßen als ich meine pädophile Neigung entdeckte. Ich äußerte, noch etwas schüchtern, meine Fantasien meiner damaligen Freundin gegenüber und wurde nicht dafür verurteilt, sondern gar darin bestärkt, dass es in Ordnung sei solche Fantasien zu haben und gedanklich auszuschmücken - ganz gleich wie außergewöhnlich diese auch seien. Das ist auch schon der einzige Punkt, der mir positiv aus dieser Beziehung in Erinnerung geblieben ist. Aber dennoch ist er wertvoll, da er mir wohl in gewisser Weise half damit so umzugehen wie ich es heute tue.
Mit 18 ging ich dann meine erste Beziehung mit einem gleichaltrigen Mann ein. Auch er hatte keine Probleme mit meinen Fantasien, auch wenn sie nicht allzu oft in unsere gemeinsamen sexuellen Erfahrungen eingebunden wurden. Er selber stand dazu Fantasien bezüglich Mädchen zu haben, allerdings bezog es sich bei ihm wohl eher auf Lolicon. Reale Kinder schienen ihn nicht zu interessieren und ich war selbst noch in einer Art Zwiespalt, was meine Gefühle betraf und redete mir ein, dass es bei mir genauso sei.
Auch in der folgenen Partnerschaft kommunizierte ich gleich zu Beginn meine Ansprechbarkeit auf Kinder. Dies schien zunächst kein Problem darzustellen, da mein damaliger Partner selbst sehr ungewöhnliche Fantasien und sexuelle Wünsche hatte, welche sich allerdings nicht auf Kinder bezogen. Ich akzeptierte seine Fantasien und er meine. Hier machte ich auch meine ersten richtigen Erfahrungen mit Ageplay und ich erkannte nach und nach, dass ich mich selbst belog indem ich mir einredete, dass ich an realen Kindern kein Interesse hätte.
Im Laufe dieser langjährigen Partnerschaft stellte sich allerdings heraus, dass er selbst als Kind missbraucht wurde, ab da wurde meine Neigung für ihn zu einem Problem. Er versuchte sie zu ignorieren oder abzustreiten, dass ich sie überhaupt habe. Er reagierte sehr empfindlich auf das Thema Pädophilie, gönnte mir keine positiven Gefühle diesbezüglich oder verlangte, dass ich es ihm zumindest nicht erzählen, sondern so für mich allein ausleben solle, dass er davon nichts mitbekäme. Ich fühlte mich mehr und mehr allein damit und nicht (mehr) vollständig von meinem Partner akzeptiert. Ich dachte, dass es irgendwie möglich sein müsste da eine Einigung zu finden, erfuhr aber meinem Gefühl nach zu wenig Verständnis.
Auch diese Beziehung endete nach fast fünf Jahren und nun bin ich hier, gestalte diesen Blog mit meinem ebenfalls pädophilen Partner. So eine Konstellation ist selbstverständlich selten, weil sich generell wenige Menschen überhaupt als pädophil outen, noch seltener Frauen. Dass wir uns kennengelernt haben, uns sympathisch waren, zufällig im gleichen Alter sind und auch noch ähnliche Fantasien haben, ist für mich der absolute Jackpot und ich wüsste nicht, was ich mir mehr wünschen sollte.
Meine Erfahrungen mit der Pädophilie in Partnerschaften sind im Grunde also hauptsächlich positiv verlaufen. Sicher kann man daraus nun nicht schließen, dass es immer unproblematisch ist sich zu outen oder, dass jeder/jede positiv reagiert, das muss man nach wie vor gut abwägen.
Ich denke allerdings, dass pädophile Menschen sich manchmal auch ein wenig zu viele Sorgen machen, wenn sie denken, dass sie sich und ihre Gefühle für immer und vor jedem verstecken müssten.